Wir alle leben in einer Computer-Simulation – und Google ist keine Gefahr für Tesla: Elon Musk auf der Code-Konferenz
Elon Musk auf der Code-Konferenz: Der Tesla- und SpaceX-Gründer über die Zukunft seiner Firmen und die der Menschheit
Der Unternehmer Elon Musk gilt vielen als Visionär. Wenn er nicht gerade mit seiner Elektrowagenschmiede High-Tech-Zug unter einer freien Lizenz ins Internet.
Im Rahmen der Code-Konferenz wurde der umtriebige Multimilliardär jetzt ausgiebig zu Themen wie künstlicher Intelligenz, autonomen Autos und seinen Vorstellungen zur Kolonisierung des Mars befragt. Wir haben für euch die spannendsten seiner Thesen gesammelt. Das vollständige Interview findet ihr unterhalb dieses Artikels.
Elon Musk: Die 7 spannendsten Thesen des Tesla-Gründers
Tesla steht nicht im Wettbewerb mit Google, sondern mit Apple
Nach Einschätzung des Tesla-Chefs stellt Google keine Gefahr für den Hersteller von Elektroautos dar. Das Unternehmen sei einfach kein Autobauer und würde seine Technologie für selbstfahrende Autos vermutlich eher an andere Firmen lizenzieren. In Apple hingegen sieht Musk zukünftig durchaus einen Konkurrenten auf dem Automobilmarkt. Allerdings bezweifelt er, dass der iPhone-Hersteller vor 2020 in die Massenproduktion gehen könne – und das wäre vielleicht auch schon zu spät.
Vollständig autonome Autos gibt es in weniger als zwei Jahren
Elon Musk betrachtet autonome Fahrzeuge als ein im Grunde bereits gelöstes Problem. Schon in weniger als zwei Jahren soll es seiner Meinung nach vollständig selbstfahrende Autos geben. Allerdings glaub er nicht daran, dass die zuständigen Regulierungsbehörden so schnell reagieren werden. Bis die Fahrzeuge also eine Straßenzulassung bekämen, könne es noch mindestens ein weiteres Jahr dauern.
Menschen sollen ab 2025 den Mars kolonisieren
Schon 2024 will Musks Firma SpaceX die ersten Menschen in Richtung Mars schicken. Ein Jahr später sollen sie dann den Planeten erreichen und die erste menschliche Basis dort aufbauen.
Auf dem Mars wird es direkte Demokratie geben – und Gesetze sollten leicht rückgängig gemacht werden können
Auf die Frage, welche Regierungsform die Marsbewohner haben werden, antwortete Musk zunächst spaßeshalber, er würde sich zum König des Planeten ernennen. Tatsächlich hält er aber eine direkte Demokratie für die sinnvollste Option. Außerdem würde er es bevorzugen, wenn es leichter wäre, ein Gesetz abzuschaffen, als ein neues in Kraft treten zu lassen. Generell sollten Gesetze nur eine von vornherein begrenzte Lebensdauer haben, um Stillstand zu vermeiden.
Vermutlich leben wir in einer Matrix-artigen Simulation
Ein Journalist wollte von Elon Musk wissen, ob er es für möglich hält, dass wir uns in Wirklichkeit in einer Computersimulation befinden, ohne es zu wissen. Musk erklärte daraufhin, dass es im Hinblick auf die unglaublichen Fortschritte im Bereich der Videospiele und der künstlichen Intelligenz für ihn sogar sehr wahrscheinlich sei, dass es irgendwann so ausgeklügelte Simulationen geben werde, dass die simulierten Subjekte sich für real halten werden. Wenn das stimme, dann ließe sich auch nicht ausschließen, dass wir bereits Teil einer solchen Simulation seien.
Im Grunde sind wir schon heute Cyborgs
Gute Nachrichten für alle, die gerne Cyborg wären, aber Angst vor Body-Hacking haben: Für Elon Musk sind wir im Grunde schon jetzt Cyborgs. Mit unseren Smartphones und dem Internet hätten wir praktisch gesehen Superkräfte. Außerdem hätten wir heute mehr Macht, als der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika noch vor 20 Jahren hatte.
Menschen könnten Haustiere für hochintelligente Computer werden
Dem Fortschritt im Bereich der künstlichen Intelligenz steht Musk zwiegespalten gegenüber. Sollte es eines Tages Computer geben, die deutlich intelligenter sind als wir, wären die Folgen kaum absehbar. Eine der harmloseren Möglichkeiten wäre es dann, so Musk, wenn die Computer uns als Haustiere hielten. Aber auch schon vorher könne künstliche Intelligenz eine Bedrohung werden, und zwar dann, wenn sie als proprietäre Technik in den Händen einiger weniger liege. Um das zu vermeiden, unterstützt Elon Musk nach eigenen Angaben die Initative OpenAI, die für einen offenen Zugang zu künstlicher Intelligenz plädiert. Ob uns das vor einer Zukunft als Haustier bewahrt, ließ Musk allerdings offen.
Im Anschluss findet ihr das gesamte Interview als Video-Mitschnitt:
Kann mir nicht vorstellen, dass Maschinen mit mathematischen Algorithmen eine „Ich-Vorstellung“ jemals haben werden, sich also ihrer selbst bewusst werden. Ich glaube und hoffe, dass dazu mehr nötig ist. Zum Beispiel eine Seele oder sowas. Also vom Menschen programmierte und gesteuerte Waffenträger halte ich solche Systeme für durchaus gefährlich. Aber die Gefahr geht dann, wie immer, vom Menschen aus, nicht von der Maschine an sich.