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Game over für den Datenschutz: Warum die Hysterie um Pokémon Go so gefährlich ist [Kolumne]

Schon lange hat keine App mehr einen solchen Hype ausgelöst wie Pokémon Go. Und dieser Hype scheint innerhalb weniger Tage alles zunichte zu machen, wofür Datenschützer – gerade in Deutschland – so lange gekämpft haben. Ein Desaster? Die Doppelklick-Kolumne von Florian Blaschke.

Von Florian Blaschke
3 Min. Lesezeit
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Pokémon Go: Ein Spiel hält die Welt in Atem

Was muss dieses Pokemon Go für einen Spaß machen! Matthew Corley / Shutterstock.com

Was muss dieses Pokémon Go für einen Spaß machen! (Foto: Matthew Corley / Shutterstock.com)

Mein Gott, was bin ich neidisch. Neidisch auf all diese Menschen, die dieser Tage so unbesorgt durch Städte und Parks und Fußgängerzonen laufen, den Blick gebannt aufs Smartphone, immer auf der Suche nach „Drowzee“, „Psyduck“ und natürlich „Pikachu“. Wie schrieb eine Spiegel-Online Kollegin gestern so schön auf Twitter: „Man kann #PokemonGO albern finden, aber ist es nicht auch schön, dass mal ein paar Momente ein Spiel die ganze Welt in Atem hält – statt Angst?“

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Ja, das ist es. Aber es ist auch eine Katastrophe.

Datenschutz? Privatsphäre? Egal!

Dabei ist dieses Spiel großartig. Die Idee … genial! Sie zeigt endlich, dass ortsbasiertes Gaming, also das Spielen mithilfe von Geodaten, das „lange als Sorgenkind der Spieleentwickler“ galt, eine Zukunft hat. Sie befriedigt „Bedürfnisse, die uns das bequeme Leben schon lange nicht mehr zugesteht“.

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„Diese Informationen sind äußerst sensibel und könnten in den falschen Händen gefährlich sein.“

Doch wie das mit dem Hype so ist, der manchmal nah an der Hysterie vorbeischrabbt: Werden wir von ihm gepackt, vergessen wir alles um uns herum. Und damit meine ich nicht den Verkehr, die Laterne, auf die wir geradewegs zusteuern, ich meine nicht mal das Konzentrationslager Auschwitz, in dem auch schon Nutzer auf die Jagd nach Pokémon gegangen sind. Ich meine so banale Dinge wie Datenschutz und Persönlichkeitsrecht.

Nun gilt man schnell als Spielverderber, wenn man mitten in eine vergnügte Menge hineinbrüllt und kurz zum Innehalten auffordert. Damit werde ich leben müssen. Aber die Frage, ob Jahre und Jahrzehnte an Debatten über diese Themen wirklich komplett umsonst waren, will mir nicht aus dem Kopf. Muss wirklich nur eine Smartphone-App mit einer gelungenen Mischung aus Retro-Kult, Gamification-Ansatz und Augmented Reality daher kommen, um uns übersehen zu lassen, wie viele Risiken und Lücken sie mitbringt?

Wer von den Nutzern weiß denn wirklich, welche Daten diese App von ihm aufzeichnet – und an welche Behörden und Unternehmen sie, „wenn es sein muss“, von der ehemaligen Google-Tochter Niantic weitergegeben werden? Wen von den Nutzern interessiert es wirklich, dass auf den Millionen von Screenshots, die derzeit durch das Netz geistern, wildfremde Menschen zu erkennen sind, die ein Persönlichkeitsrecht haben? Offensichtlich kaum jemanden.

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„Diese Informationen sind äußerst sensibel und könnten in den falschen Händen gefährlich sein“, schreibt Stefanie Enge für Curved. „Übertrieben? Mitnichten! Diebe lauern inzwischen Kindern auf, um sie zu überfallen, weil sie wissen, wo sich interessante Orte für das Spiel befinden. Außerdem stellt sich noch die Frage: Wem gehört denn jetzt die neue soziale Datenbank mit den riesigen Mengen an GPS-Daten? Hat Google oder die Alphabet Inc. Zugriff darauf? Wir wissen es nicht – doch jeden Tag füttern diese Datenbank schon Millionen Menschen mit neuen Informationen.“

Pokémon Go: Kompetenzen, Kontrolle, Souveränität

Oder ist es am Ende auch hier so, wie Michael Seemann gestern aus völlig anderem Anlass gebloggt hat? „Die vernetzte Logik zwingt dazu, aus individualistischen Deutungsmustern auszubrechen“, schreibt er. „Souveränität, Kontrolle, Selbstbestimmung, unbeschränkte persönliche Freiheit gelten seit der Aufklärung als wichtigste Pfeiler unseres Wertesystems. In der Vernetzung relativieren sich diese Werte aber. In der vernetzten Welt macht es durchaus Sinn, Kompetenzen, Kontrolle und Souveränität abzugeben und so das Leben aller Teilnehmer/innen zu vereinfachen und den Nutzen von gemeinsamer Infrastruktur durch Partizipation für alle zu erhöhen.“

Pokémon Go in Bildern
(Screenshot: Pokemon Go / t3n.de)

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Und wenn es ums Spielen geht? Schließlich ist auch das Partizipation – und am Ende könnte Pokémon Go doch sogar dafür sorgen, dass Millionen von Teenagern wieder mehr vor die Tür gehen und sich mehr bewegen. Ist es das nicht wert?

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Nein, eine Haltung, die Apps wie Pokémon Go kritisch sieht, gilt vermutlich am Ende als rückschrittlich, kulturpessimistisch und … typisch deutsch. Und so werde ich damit leben müssen, nicht nur neidisch dabei zuzusehen, wie all diese Menschen dieser Tage so unbesorgt durch Städte und Parks und Fußgängerzonen laufen und Spaß haben. Ich muss auch damit leben, dass es um die Datenschutzkompetenz der Menschen um mich herum doch schlechter – viel schlechter – bestellt ist, als ich angenommen hatte. Pokémon Go zeigt, dass vielen Menschen die Tragweite ihrer Handlungen nicht bewusst ist – und ihnen ihre Rechte nichts bedeuten.

Game over.

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84 Kommentare
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Dein t3n-Team

Ivo

In Zeiten von Facebook und vor allem Google ist Pokemon Go das kleinste Übel. Diese Seite hier benutzt Google Analytics. Damit sind all unsere Daten in den USA auf den Servern. Fein! So ein Artikel wirkt dann nur noch aufgesetzt und unüberlegt.

Antworten
Florian Blaschke

Wenn Du nicht willst, dass die Analytics-Daten über dich erhoben werden, gibt es Mittel und Wege das zu verhindern, unter anderem mit Browser-Plugins. So ein Artikel ist – wie viele Artikel von uns – auch dafür da, den Lesern Informationen an die Hand zu geben, um genau über solche Dinge so selbständig zu entscheiden wie möglich. Und: Es ist immer irgendwo schlimmer. Berichten Medien über Armut in Deutschland, argumentieren Leser damit, in Afrika sei es schlimmer. Berichten sie über Rechtsradikalismus in Sachsen, zeigen die Leser aufs Ruhrgebiet. Solche Kommentare wirken dann nur noch aufgesetzt und unüberlegt.

Antworten
Ivo

Schön Off-Topic und ablenken das es ja Datenschutzfreundlichere Alternativen gibt wie Piwik und den Nutzer dazu nötigen Plugins über den Browser zu installieren. Klar. Völlig in Ordnung!!! Eine flache Ausrede.

Und dann noch im Artikel völlig ignorieren das selbst bei ein Konzert jeder tausendmal abgelichtet wird uns ins Internet gestellt. Lass mal dein Rechtsradikalismus und Sachsen stecken. Oder ist das wie der ganze Artikel auch sinnvoll nur für Google?

Florian Blaschke

Ich wiederhole mich: Ähnlich wie bei „Woanders ist es immer schlimmer“ gilt auch ein „Woanders passieren aber auch böse Sachen“. Verstöße werden ja nicht dadurch besser, dass sie anderswo auch passieren. Und nur weil das in einem Fall die meisten Menschen nicht interessiert, werde ich nicht aufhören, das in anderen Fällen aufzuschreiben. Und was Piwik etc. angeht: Auch über solche Alternativen berichten wir. Kurze Suche genügt, dann findest du sehr viel dazu.

Laubacca

„Wenn Du nicht willst, dass die Analytics-Daten über dich erhoben werden, gibt es Mittel und Wege das zu verhindern“ – wenn ich nicht will, dass Pokémon Go Daten erfasst nutze ich die App nicht. Wie bei Facebook, Google und allen anderen Diensten gibt es meines Wissens keinen Zwang. Scheinbar ist Ihnen Souveränität, Kontrolle und Selbstbestimmung doch nicht so wichtig, sonst würden Sie nicht jeden der solche Dienste nutzt als Deppen darstellen.

Florian Blaschke

Ich hab den Texte gerade extra noch mal gelesen. Das mit dem Deppen kann ich nirgends finden. Und: Genau darum geht es doch, um die Nutzung der App. Ich mache ja nicht Niantic den Vorwurf …

Robert

Sinnlose Panikmache mit halbgaren Argumenten.

Antworten
Florian Blaschke

Sinnloser Kommentar ganz ohne Argumente?

Antworten
Robert

stimmt – keine Zeit. Siehe Kommentar von User. Sehe mich auch als Datenschutz-Interessierten aber manche Sachen, die du als Argumente anführst, könnte man auch auf „spazieren gehen“ anwenden. Der ganze Artikel ist eine unendliche Panikmache.

Florian Blaschke

Welche Argumente wären das im Einzelnen?

Robert

http://www.sueddeutsche.de/digital/smartphone-spiel-die-datenschutzpanik-bei-pokemon-go-ist-unberechtigt-1.3074617

fand den artikel u.a. ganz gut dazu. Gewisse datenschutzproblematiken ergeben sich einfach zwangsweise bei so einer art Spiel. ich finds nicht wirklich tragisch. Aber man muss ja nicht immer einer Meinung sein. Schönen Tag noch!

Florian Blaschke

Dir ist aber schon klar, dass sich der SZ-Artikel nur auf den zeitweisen Zugriff der App auf das Google-Konto des Nutzers bezieht? Nicht auf alles, worüber ich schreibe?

Robert

jup. das wäre dann eine längere Diskussion, aber ich muss nun eine #404 Page bauen ;)

Florian Blaschke

Ja, das dachte ich mir …

André

„Solche Kommentare wirken dann nur noch aufgesetzt und unüberlegt.“

…genau wie eure Artikel. Gestern hieß es noch „Pokémon Go: Was Marketer jetzt wissen sollten“. Heute dann „Game over für den Datenschutz: Warum die Hysterie um Pokémon Go so gefährlich ist“.

Antworten
Florian Blaschke

Da heißt es fein unterscheiden zwischen persönlicher Meinung und Berichterstattung.

Antworten
User

Als würde der Datenschutz mit dem Spiel extremer darunter leiden als Ohne.

Die einschlägigen Behörden können schon so auf die Handydaten zurückgreifen. Sogar wenn GPS deaktiviert ist, kann die Position durch die Verbindung zu den Sendeanlagen trianguliert werden. Das klappt nicht nur in Filmen.

Die Vorratsdatenspeicherung sorgt dafür dass die Anrufprotokolle gespeichert werden und wird Terroristen auch nicht aus bremsen.

Die neuen Autos können mittlerweile auch anstandslos geortet werden. Nimmt man den öffentlichen Verkehr sind die Routen durch elektronische Abokarten oder mit dem Handy gekaufte Tickets auch nachvollziehbar.

Sind die E-Mails nicht gerade Ende zu Ende verschlüsselt, laufen diese auch meist über Serverinfrastrukturen, die von den notwendigen Instanzen im Fall der Fälle eingesehen werden können.

Und wenn man wirklich der ganzen Technologie abschwört, fällt man nicht weniger auf.

Ja, Pokémon Go erweitert die Liste derer, die Informationen über einen sammeln. Mehr aber auch nicht.

Kathrin Weßling hat dabei vollkommen Recht. Es ist schön auch mal an was anderes zu denken als immer nur Türkei, Flüchtlinge, Brexit und Trump.

Wir deutschen müssen jetzt nicht unbedingt Vorreiter sein und die Welt brennen sehen wo nichts ist bzw. ein Regelwerk von 10.000 Seiten für/gegen diese Apokalypse schreiben, die nur 2 Wochen anhält und sich dann die Aufregung wieder legt. Auch wenn genau dies in der deutschen Natur liegt.

Und kriminelle Energien bei solchen Events wird es immer geben, oder sind Veranstaltungen wie die EM oder der SuperBowl weniger bedenklich und geschehen dort weniger Unfälle oder Überfälle?

Antworten
Florian Blaschke

Du hast in vielen Punkten durchaus Recht, aber für mich relativiert das die Bedeutung der offenen Fragen nicht. Denn hier bekommt ein privates Unternehmen, von dem wir nicht wissen, was es mit den Daten anstellt, Zugriff darauf. Und in Fällen wie dem Zugriff auf Standort-Daten durch „einschlägige Behörden“ kann ich, wie Du richtig schreibst, als Bürger nicht viel dagegen tun. Hier aber habe ich die Wahl.

Antworten
User

Man kann es allerdings einschränken, wenn man etwas Wert auf Privatsphäre legt:

– neues Googlekonto mit einer „Trash“-mail ohne Klarnamen oder persönlichen Bezug anlegen.
– Zum Bezahlen nur Geschenkkarten nehmen.
– Auch den Avatar nicht als Klarnamen oder mit Geburtstagsdatum versehen.
– Sozial-Sharing in Grenzen halten.

Das ist dann schon eigenermaßen sicher. Wer es dann noch extremer mag, nimmt eine mobile VPN-Lösung.

Leider ist man durch sein Verhalten im Internet oder durch seine Online-Käufe bereits Gläsern für Privatfirmen wie Apple, Google, Microsoft und nun auch Niantic.

Ich möchte erst gar nicht wissen was Google, Amazon oder DHL alles über mich wissen. Allesamt Privatfirmen an denen man nicht vorbeikommt und welche die Größe und auch die Macht haben, die Welt nach Ihren Vorstellungen zu lenken.

Die von dir erwähnten Punkte mögen stimmen und auch bedenklich sein. Nur hat man sich der Wirtschaft bereits Preisgegeben. Deine Anmerkungen können daher nicht nur auf das Spiel bezogen werden.

Florian Blaschke

Absolut. Ein Leben, bei dem keine Daten erzeugt werden, dürfte heutzutage schwierig werden. Aber es gibt, wie Du auch schreibst, durchaus Wege, die Menge dieser Daten zu verringern. Schritt 1: Bewusstsein schaffen. ;)

Vinzent Höfler

Geez. Und die letzten mehr als drei Jahre Ingress hast Du völlig verpennt? Pokémon Go mag ein Phänomen sein, was die Anzahl der User betrifft, aber es ist ein alter Hut.

Und sorry, Screenshots mit wildfremden Leuten? Erm. Ja. Wir haben das noch photographieren genannt. Willkommen im Jahr 2005 (oder so), wo jeder einen Schnappschuss innerhalb von Sekunden auf Facebook (oder war das damals noch MySpace?) hochladen kann. Ich vermute, Du hast damals Deine Bedenken gegen diese komischen Telephone, die viel zu viel können, auch schon geäußert?

Antworten
Florian Blaschke

Nein, über Ingress haben wir durchaus berichtet. Und was die zweite Frage angeht: Ja, wenn ich mich richtig erinnere, habe ich das schon immer als Problem empfunden, dass so wenig Menschen das als Problem empfinden.

Antworten
Vinzent Höfler

Ja, über Ingress habt ihr berichtet. Aber Datenschutz-Bedenken wurden zumindest in dem Artikel keine geäußert. Und das, obwohl damals Niantic noch 100% zu Google gehörte, die dann z.B. nicht nur Zugriff auf Location-Daten und Photos haben, sondern gleich noch die passenden Mails, Chats und Browserhistorie.

Und jetzt plötzlich fällt Euch was auf? Wow.

Florian Blaschke

Geb ich dir vollkommen Recht, hätte bei uns Thema sein können und vielleicht sogar müssen. Aber auch wir müssen uns manchmal zwischen Themen entscheiden – oder machen Fehler oder verpassen etwas. Wenn du glaubst, dass das die Argumente dieser Kolumne irgendwie abschwächt, bin ich auf deine Begründung gespannt.

Eike

Guter Artikel, schade das die Kommentare hier gleich so aggressiv ausarten. Aber ich finde es gut das ihr als Redaktion hier Stirn zeigt und nicht den Lesern alles fein reden möchtet. Offtopic aber das ist ja oft in der Kommunikation von Unternehmen das man ja bloß nie frech reagieren darf oder Kommentare anpragern. Dabei seit ihr auch nur Menschen :)

Antworten
Florian Blaschke

Danke Dir!

Antworten
Anderer Max

Ganz deiner Meinung!
Dennoch: http://www.seitseid.de

Antworten
Kiki

„Pokémon Go zeigt, dass vielen Menschen die Tragweite ihrer Handlungen nicht bewusst ist – und ihnen ihre Rechte nichts bedeuten.“

Ist das so? Ich glaube, da kann man differenzieren: Es wird diese arg- und ahnugslosen Menschen geben, ja. Es wird aber auch sehr viele geben, die nach Snowdons Enthüllungen die Hoffnung verloren haben und denken, es sei eh egal, die Daten werden so oder so gespeichert, man kann nichts tun und dann kann man auch Spaß haben. Und dann gibt’s vielleicht auch noch diejenigen, die schlicht abwägen: Ja, es kostet meine Daten, aber der Preis ist es mir wert, denn ich habe viel Spass. Ich weiß nicht, ob man diese Haltung so unbedingt verurteilen kann oder sollte.

Antworten
Florian Blaschke

Ganz sicher sogar ist das so, deshalb habe ich ja auch ganz bewusst geschrieben, dass das bei „vielen Menschen“ so ist – nicht bei allen. Pauschale Behauptungen über ein paar Millionen würde ich mir dann doch nicht zutrauen … ;)

Antworten
Alfred

Es tut mir leid Florian. Aber du redest dich hier in den Kommentaren richtig schlecht raus. Das wirkt schon etwas armselig.

Florian Blaschke

Das musst Du mir erklären: Aus genau was rede ich mich raus? Und warum armselig?

bachmann

Ich habe mich heute miz meinem Schwager der on diesem Spiel sehr begeistert ist, darüber unterhalten und ich finde das es eine mega grosse Schande ist, wenn wir uns und unsere Kinder nur noch durch Technik dazu motivieren können, sich zu bewegen, gemeinsam zu grillen ( wenn denn strom zum laden des iphones vorhanden ist), und nur noch über Spiele zu kommunizieren!! ihr haltet meine Meinung zu übertrieben?. Mein Schwager nutzt unser Internet mit, wenn ich ihn sprechen will und nicht erreiche, brauche ich nur den Stecker zu ziehen, dann steht er vor der Tür und ich wette vielen Menschen geht es ähnlich. Sehr traurig

Antworten
Guido

Auf ca. 80% aller Smartphones ist die Google App installiert, darf jederzeit auf Kamera, Mikro, Kontakte, Standort, Mails usw. zugreifen. Spätestens wenn Google Now aktiviert ist, ist das nicht nur Theorie sondern wird auch praktisch alles gemacht und an Google gesendet. Mit GoogleFit bekommt Google je nach Fitnesstracker ggf. intime Daten aus dem Inneren meines Körpers. Von Puls über Blutdruck, Körperfettanteil, Hautwiderstand und -feuchtigkeit, Körpertemperatur, … ist je nach Tracker alles möglich. Unzählige Foto-Apps synchronisieren Fotos/Videos mit irgendwelchen Clouds. Die lange beliebteste Android Gallery-App Quickpic wurde von einem zwielichten chinesischen Anbieter aufgekauft und möchte jetzt in eine Cloud synchronisieren…

Wenn Payback eine neue Zahlungslösung vorstellt und dazu eine App mit Lokalisierung bietet, dann wird das hier bei t3n unkritisch als der Durchbruch bei Zahlungssystemen bejubelt. Payback kennt dann nebem meinem Einkaufsverhalten mein Bewegungsporofil, weiß dann das ich letzte Woche 3 mal beim Urologen Dr. Brötzmann war, usw.

Insofern: Ja, Pokemon Go kann hinsichtlich Datenschutz und Privatsphäre problematisch sein. Nein, es stellt keine neue Qualität oder Quantität der Datenschutzproblematik dar. Der Artikel will einfach nur „Aufmerksamkeit heischen“, in dem er bei einem Hype-Thema gegen den Strich bürstet. Als wenn Google „Pokemon Go“ bräuchte, um an Daten des User zu kommen. Mal die neuen Datenschutzbedingungen gelesen, denen Sie bei Google vor Kurzem zugestimmt haben?

Antworten
Florian Blaschke

Kannst Du mir den Link zu dem Artikel schicken, in dem wir etwas unkritisch bejubeln? Und zu den anderen Punkten habe ich weiter oben schon etwas geschrieben: Ähnlich wie bei „Woanders ist es immer schlimmer“ gilt auch ein „Woanders passieren aber auch böse Sachen“. Verstöße werden ja nicht dadurch besser, dass sie anderswo auch passieren.

Antworten
Der Kritiker

Und warum wird Google dann nicht endlich mal wirklich kritisch durchleuchtet? Google zu kritisieren heißt ja das Internet zu kritisieren. Hier vergleichen die User anscheinend die Größe „des Verbrechens“.

Nunja. Diese haben nicht ganz unrecht. Hier wird ein großes Fass passend zum Hype aufgemacht. Für ein Problem was in der Gesellschaft schon längst keines mehr ist. Hier kamst du ganze 16 Jahre zu spät.

Letztendlich musst du und andere Datenkritiker einsehen das ihr 1. in der Unterzahl und 2. zu spät drann seit um jetzt noch etwas zu kritisieren was völlig normal geworden ist. Es gibt nur noch sehr wenige Firmen (z.B Apple) die noch darauf achten. Wenn diese verschwinden bleibt euch nichts mehr.

Florian Blaschke

Und die Konsequenz? Lieber nicht mehr kritisieren, was ich für kritikwürdig halte? Bloß weil ich weiß, dass meine Haltung nicht der Mehrheit entspricht?

Guido

Vielleicht lesen Sie mal, was sie selbst geschrieben haben? Sie haben eben nicht geschrieben, dass es bei Pokemon die gleichen Datenschutzprobleme wie anderswo vielfach auch gibt. Sie haben das als den GAU in Sachen Datenschutz dargestellt. „Game over Datenschutz“. Sie haben den Eindruck erweckt, als wenn das nun eine ganz neue Qualität oder Quantität beim Datenkrakentum wäre, als wenn Google nun vielleicht an zusätzliche Daten der Nutzer käme.

Und diese Darstellung, diese aufmerksamkeitsheischende Übertreibung ist eben Unsinn. Diese – und nicht die zweifellos bestehende Datenschutzproblematik an sich – kann man eben relativieren, indem man aufzeigt, an welche Daten Google schon lange kommt.

Florian Blaschke

Dann lese ich mal, was ich selbst geschrieben habe. „Pokémon Go zeigt, dass vielen Menschen die Tragweite ihrer Handlungen nicht bewusst ist – und ihnen ihre Rechte nichts bedeuten.“ Das Problem hier ist nicht der Hersteller des Spiels, das Problem hier ist nicht Google, das Problem ist der Nutzer. Du ziehst deine Argumente von der falschen Seite auf.

Jochen G. Fuchs

Mein lieber Freund Guido meint meinen Payback Artikel.

Dort habe ich die Erfolgschancen von Payback eingeschätzt. Und mir seinen heiligen Zorn zugezogen. Die Payback-Nutzer übrigens auch, die hat er damals als „die dümmsten Menschen Deutschlands“ bezeichnet und komplett ins Prekariat verwiesen.

Irgendwie musst die aber doch liebgewonnen haben … Die Payback Nutzer …

Ich hab’s dir damals schon einmal gesagt, ich glaube nicht dass die Datenschutzaspekte dem Erfolg der Payback-App abträglich sein werden. Weils sie für den Nutzer keine Rolle spielen. Deshalb stand nichts drin im Artikel.

In dem Payback-Kommentar gings nun mal nicht um Datenschutz, sondern um die Erfolgschancen. Wenn ich über Pfannen schreibe, schreibe ich über Pfannen – nicht über Kochtöpfe.

Antworten
peter

Zitat von Florian Blaschke: „Wenn Du nicht willst, dass die Analytics-Daten über dich erhoben werden, gibt es Mittel und Wege das zu verhindern, unter anderem mit Browser-Plugins.“

Wenn man schon Analytics einsetzt, so muss der Nutzer beim erstmaligen Seitenaufruf darüber informiert UND ihm direkt eine Möglichkeit gegeben werden, sich davon auszuschließen. Das gerade ihr als Fachmagazin es nicht tut, wundert mich. Und Nein, den Opt-Out-Link unter Datenschutz zu verstecken ist keine gute Lösung.

Welche andere Mittel außer dem Browser-Plugin (Wobei mich der Browser interessiert) gibt es denn? Wie kann ich das von dir genannte Browser-Plugin auf meinem Stock-Android-Browser installieren?

Ja, diese Frage interessiert mich wirklich!

Antworten
Christian Fischer,

Das ganze mal aus Unternehmersicht betrachtet macht sich hier ein großes ToDo für mich auf anhand der Berichte über die Sicherheitslücken und die Datensammelwut des Apps. Am Ende ist jeder mündig genug, selbst zu entscheiden welche Daten er preisgibt.

Vorsicht ist aber aus Unternehmerseite geboten, sofern Mitarbeiter Kundenkontakte über die üblichen Schnittstellen mit der Business Software auf das Firmen oder private Smartphone laden.

Sollte eine eigene App dafür erstellt sein,
empfiehlt sich ein Sicherheitstest durch die IT sowie eine entsprechende Anpassung des Sicherheitskonzeptes.

Antworten
wolf

Ein wichtiger und gerechtfertigter Kommentar, der nicht nur die Funktion der alten Brot- und-Spiele- Praxis bestätigt. Künftig bedarf es keiner Fußball- EM mehr, um unbehelligt Bürgerrechte zu beschränken, sondern es reicht bereits, zum richtigen Zeitpunkt irgendein „Geschenk“ zu streuen. Dabei wird leider vergessen, dass in unserer durchökonomisierten Welt immer noch gilt, dass es niemals Geschenke gibt. Nichts ist gratis, sondern wird im Zweifelsfall gegen dich verwendet. Du bist das Produkt – oder, um es mit einem Spruch aus dem vorletzten Jahrhundert zu sagen: Mit Speck fängt man Mäuse und die Maus bist du.
Was macht Google mit den Mäusen? Google profiliert (hier vereinfacht dargestellt), wer Zeit hat, für das Spiel (arbeitslos?), wer sich das Spiel schon vor dem release geladen hat (Hacker?), wer Zugriffsrechte abschaltet (Cyberkrimineller?), wo diese Leute wohnen und arbeiten und – wie bereits bei SecondLife das komplette Sozialverhalten, das wichtig ist für dessen Vorhersage.
Ob all die „Habe-nichts-zu-Verbergen“- Payback-Zahler wissen, dass anhand ihres Profils nicht nur die Kreditwürdigkeit „angepasst“ wird, sondern auch die Preise begehrter Produkte und Dienstleistungen? Wenn Händler zum Beispiel bereits wissen, dass das Auto des Kunden TÜV- fällig ist (verraten durch die Bewegungsdaten der Werkstattbesuche) und sich die finanzielle Lage der Kunden bequem anhand der Kombination sonstiger Bewegungsdaten mit Fernbus- Fahrplänen errechnen lässt, braucht sich niemand zu wundern, dass künftig gewisse Online- Dientleistungen (ich bleibe in diesem Beispiel mal bei Fernbuspreisen) plötzlich höher sind, als beim Nachbarn, der sich mit einem anderen Device einloggt und eventuell sogar datensparsam agiert, was aber für die Google-Analysten ebenso aufschlussreich sein dürfte. Dagegen ist die frühere Analyse der Einkäufe, des Klickverhaltens und der Wohnandresse ein Kinderspiel von vorgestern.
Na dann spielt mal schön (mit). Die Quittung folgt, wie immer in bunter Verpackung.

Antworten
Roman Rackwitz

2 Dinge:

1. ist es immer wieder spannend zu sehen, nach was Menschen ’schreien‘ und wie sie sich verhalten. Datenschutz ist immer ein großes Thema, aber wenn man das Verhalten der Menschen mal wirklich beobachtet, ist es ihnen lange nicht so wichtig, wie immer getan wird. Und das nicht nur online….
Und ich würde mich immer lieber daran halten, was sie tun. Am handeln messen…

2. Nur am Rande: Pokemon Go hat mal so GAR NICHTS mit Gamification zu tun. (IMHO).
Da liegt ein Missverständnis vor was Gamification ist!

Antworten
Oz Parker

frage mich grad ob der autor facebook benutzt. oder twitter. oder google. und das auch auf seinem handy. und ob er wirklich, wirklich glaubt, dass diese firmen ihr datenmaterial nicht an regierungen weitergeben..

dann ist das echt ein sehr, sehr einfältiger mensch. aber hauptsache immer auf der hype train mitschwimmen, fleissig klicks mit nicht-nachrichten sammeln und ständig brabbeln: „oh mein gott wie DUMM ihr doch seid weil ihr das benutzt, ICH benutze es nicht, ich bin nicht dumm! oder? ODER!?!!112311243“ (kleiner tipp: doch, bist du, sogar ziemlich.)

Antworten
Florian Blaschke

Nein, ja, nein. In dieser Reihenfolge. Auch kein WhatsApp, nein. Wie in jedem Fall – und da gibt es etlicher meiner Artikel, in denen sich das nachlesen lässt – ist es eine Einzelfallentscheidung, ob der Tauschhandel Daten gegen Service/Game/Dienstleistung fair ist oder nicht. Insofern: einfältig? Och komm, lasst euch ein bisschen mehr einfallen.

Antworten
silke

Hallo Florian!
Schöner Artikel! Danke! Ich kann deine Überlegungen nachvollziehen und teile sie. Dennoch habe ich mich gestern- mit großen Datenschutzbedenken- für das Spiel angemeldet. Grund waren vor allem, meinen Kindern und mir zu ermöglichen so etwas brandaktuelles mal auszuprobieren. Also Neugier.
Letztlich ist es wahrscheinlich immer so, dass als jemand, der um die Datenschutz-Risiken weiß, man viel größere Vorbehalte hat und risikounfreudiger ist, als all die Unwissenden „blind Mitmacher“. Natürlich hoffe, ich dass meine einmalige Risikofreude nicht bestraft wird.

Antworten
Florian Blaschke

Danke. Das ist eine bewusste Entscheidung, und die kann ich sowohl nachvollziehen als auch kaum kritisieren. Ich bezweifle jedoch, dass allzu viele Nutzer diese so bewusst getroffen haben. Trotzdem: viel Spaß – hoffentlich erfüllt sich Deine Hoffnung.

Antworten
Paul

Hallo! Immer dran denken: wir, die wir hier lesen, sind technologieaffin. Ich bin überrascht, wie emotional hier geschrieben wird. Bitte denkt aber dran: die meisten „User“ da draußen wissen mit dem Wort Datenschutz und Privatsphäre gar nix anzufangen. Ist Ihnen auch völlig wurscht. Instagram ist für mich ein Paradebeispiel. Da kommt es auf Pokemon Go auch nicht mehr an. Und was Eigenverantwortung und Selbständigkeit angeht: ich bin auch immer wieder überrascht, wie viele Leute morgens gleichzeitig ein Bein aus dem Bett bringen und die Atmung einschalten können, ohne einen Hirnkollaps zu indizieren.

Antworten
Paul

Induzieren natürlich…

Antworten
Florian Blaschke

Die Emotionalität verwundert mich auch immer wieder – aber offensichtlich habe ich mit dieser Kolumne den Finger in eine Wunde gelegt. Ich weiß zwar noch nicht, welche – aber sie brennt.

Antworten
Alexander R. L.

Trotz der zahlreichen Diskussionen die hier mal wieder aus dem Nichts losgetreten werden möchte ich einmal bemerken, dass dieses Thema auch bei uns in den letzten Tagen durch die Reihen ging – und ich finde den Artikel bei weitem nicht (!) fehl am Platz, da es den meisten Menschen wirklich nicht bewusst ist, was Spiele-Anbieter dieser Art für Absichten damit haben, kostenlose Apps etc anzubieten. Was mit den Daten passiert und was da eigentlich immer Allem zugestimmt wird wissen in der Tat die wenigsten und somit, meine Meinung – absolute Daseinsberechtigung für diesen Artikel und auch wenn er einigen Lesern egal sein wird was mit ihren Daten passiert ist der Ansatz zu sagen: „die haben unsere Daten ja eh schon durch ….. Etc. “ ein trauriger Trend und es wird zumindest eine ,Awareness‘ für das Thema geschaffen die einige User bisher nicht erreicht hatte. Ja, Datensicherheit ist teilweise nur noch ein Mythos, aber ganz und gar aufzugeben und sich dann doch über Aktionen der NSA oder anderer Informationsbehörden aufzuregen ist einfach auch ziemlich widersprüchlich.

Happy Friday an alle! :)

Antworten
Florian Blaschke

Word.

Antworten
dstN

Um meinen Senf mal abzugeben…und einem anderen hier zuzustimmen:

Mit diesem Geheule kommen Sie rund 16 Jahre zu spät Herr Blaschke. Denn es ist eben tatsächlich so, dass es „jetzt“ nicht mehr viel ausmacht – da die Daten sowieso schon überall existieren bei rund 2 Milliarden Facebook Nutzern und der größten Suchmaschine der Welt „Google“. Was interessiert die Mehrheit dann noch der Datenschutz von einem Spiel, dass a) spaß macht und b) etwas völlig „Neues“ ist? Die beiden größten Datenkraken der Welt haben sowieso schon Geodaten von mir, Profiling betrieben, schalten Werbung auf mich zugeschnitten… ob das nun ein Unternehmen mehr- oder weniger macht, ist für mich persönlich völlig irrelevant, sofern ich mich für das Spiel entscheide, bin ich mir dessen nämlich bewusst – wie sonst soll das Spiel funktionieren?

Es ist daher anzunehmen, dass dieser Beitrag hier ebenfalls nur seine Krümel vom Kuchen „Pokémon Go-Hype“ abhaben möchte, da nichts aktuell mehr trended als dieses Spiel – also einfach ein Beitrag darüber schreiben wie verantwortlungslos und schrecklich der Datenschutz durch das Spiel ist – Aufmerksamkeit bekommt man dadurch ja weitaus mehr, als wenn man vor 4-5 Jahren (als Ingress rauskam) beispielsweise GLEICH darüber berichtet wie gefährlich sowas ist.. da bekommt man ja schließlich keine Reichweite, kann sich nicht über Werbeanzeigen finanzieren und bekommt auch nicht genug Google Analytics (hoho… ein Schelm wer böses dabei denkt) Daten zugespielt.

Und ja, es gibt Browser-Erweiterungen und Opt-Out-Links für Google Analytics. Weist ihr hier darauf hin? Nein. Warum auch… sind ja nützliche Daten, hm? Mag sein dass Google, Facebook – und jetzt auch Niantic vielleicht auch so denken? Schon mal daran gedacht? Natürlich sind das alles unglaublich nützliche Daten für Unternehmen. Sogar um einfach nur das Usererlebnis zu verbessern, noch nicht mal zwangsläufig auf Marketing bezogen.

Im Internet sind Daten Macht. Deswegen wird jedes Unternehmen, dass auch nur im entferntesten im Internet präsent ist, versuchen so viele Daten wie möglich von seinen Kunden zu bekommen.

Der Kunde/User selbst ist verantwortlich für seine Daten. Und da unsere tollen Datenschützer alle viel zu spät kamen (wann war der erste große Aufschrei? 2006.. oder 08?) hatte das Unheil schon längst seinen Lauf genommen. Der Benutzer hat sich an sein Smartphone gewöhnt, möchte es nicht mehr missen und nutzt fleißig Apps die Unternehmen Daten zuspielen und hält das alles für ganz normal – weil es das nunmal wurde.

Man kann natürlich bei jedem Thema, dass im Entferntesten damit zu tun hat, versuchen darauf rum zu reiten, nur um ein wenig Daten und Reichweite für einen selbst zu generieren.

Daher: Viel Spaß weiterhin auf Twitter mit deinem SMARTphone. Ich hoffe du bist 24/7 nur mit einem VPN verbunden und hast den GPS-Empfänger von der Platine gelöst.

Antworten
Florian Blaschke

Woher weißt du das mit dem VPN? Kennen wir uns? Und BTW: Wie sehr unsere Meinungen eigentlich beieinander liegen, merkst du vielleicht gar nicht. „Was interessiert die Mehrheit dann noch der Datenschutz“ und „Der Kunde/User selbst ist verantwortlich für seine Daten“, schreibst du. Stimmt. „Pokémon Go zeigt, dass vielen Menschen die Tragweite ihrer Handlungen nicht bewusst ist – und ihnen ihre Rechte nichts bedeuten“, schreibe ich. Näher beieinander als dir lieb ist? Tja, so ist das mit dem Geheule.

P.S.: Was die Daten angeht, die t3n erhebt: Die Diskussion habe ich mit anderen schon geführt. Dass t3n das tut, heißt nicht, dass es mir gefällt. Ich bin nicht t3n und t3n ist nicht ich. Mag dir nicht einleuchten, dass es in Unternehmen verschiedene Meinungen gibt, aber die Welt ist bunt. Deal with it.

Antworten
bebah

Perfide und hier nicht klar angesprochen ist, dass die Hauptzielgruppe Kinder sind. Bei Pokémon sogar ziemlich junge. Inwieweit die Eltern, die den Account bestätigen müssten, sich auskennen – sich auskennen wollen – ist eine neue Frage. Fakt ist, dass damit bereits junge digitale (Werbe-)Profile erstellt werden. Das man mit Spielen zeitweise die Realität vergessen kann – was so formuliert schon komisch klingt – ist bekannt und muss nicht per Geodaten-Tracking erfolgen. Da würden frühe IT-Kenntnisse helfen, die eine informationelle Selbstbestimmung zum Ziel haben.
Über mehr Infos zum Datenschutz beim Vorstellen neuer „Dienste“ wäre hier hilfreich und z.B. einen bis fünf schwarze Sterne als Siegel für neue Applikationen.

Antworten
Florian Blaschke

Geb ich Dir Recht, wäre aber sogar ein eigenes Thema. Und was die Eltern angeht: Zumindest aus meiner Erfahrung dürften nicht wenige mit solchen Fragen überfordert sein – genauso wie Lehrer oder Erzieher.

Antworten
bebah

Ja, und da liegt auch die Aufgabe von (Fach-)Medien. Und eine Art „Datenschutz-Siegel“ beim Vorstellen neuer SW, Apps würde im negativen Fall helfen können und sagen, wenn Nutzern ihr Datenschutz wichtig, „lass die Finger davon“. Ober-Nutzer Zuckerberg klebt ja auch seine Kamera zu ;)

Antworten
Servus

Finde es legitim darüber etwas zu schreiben. Letzten Endes ist es ja doch Datenschutztechnisch tatsächlich fragwürdig. Die eigentliche Frage sollte aber sein: Macht das noch einen Unterschied? Es werden doch auch ohne Pokemon GO unendlich viele Daten erfasst.

Ich selbst spiele auch Pokemon GO. Bin damit aufgewachsen. Es ist cool und man unterhält sich auch mit wildfremden und läuft auch in Gruppen draußen wieder rum. Das größte Kontra (neben dem, dass teilweise der Verkehr nicht beachtet wird, aber da muss jeder für sich selbst haften!) sind die Bereiche in denen Pokemon erscheinen. Auf Friedhöfen oder im KZ gehört sowas echt nicht rein und ist auch sehr stillos (ebenso auch von denen die Pokemon als Anreiz sehen da rein zu gehen).

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Florian Blaschke

Ich glaube, die Frage muss jeder für sich selbst entscheiden – so wie bei allen anderen Diensten, bei denen der Deal Daten gegen Service heißt. Aber auch was all die anderen Dienste angeht, kann ich nur sagen: Das ist ja schon Teil des Problems, dass so viele Menschen glauben, es wäre jetzt eh schon egal, das Kind sei in den Brunnen gefallen. Würden wir diese Haltung auf andere Lebensbereich übertragen, wäre das in noch ganz anderen Bereichen eine Katastrophe.

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Servus

Die andere Frage ist doch aber auch: Wie wirkt man entgegen? Alle gegen Windows? Hart ausgedrückt: Zurück in die Steinzeit?

Apps die Zugriff auf die Ortung haben gibt es nicht erst seit Pokemon Go. Ebenso Bilder/Videos etc. Letzten Endes müsste man doch auch nochmal Google Street View etc. überdenken?

Wie Sie(du) ja auch selbst sagt: Jeder muss es für sich selbst entscheiden. Pokemon GO ist eben nicht der Anfang dieser Entwicklung bzw. der Tendenz in Sachen „Wen interessiert Datenschutz“..

Florian Blaschke

Aufklärung und Information. Und Diskussionen führen mit Menschen, denen Datenschutz egal ist. Meine fünf Cent.

Servus

Ich glaube das würde eine ganz schön lange Liste ergeben. Alle die in irgendeiner Weise mit dem Internet verkehren geben doch Daten an 3. weiter. Windows 10 bsp. ist eine absolute Frechheit in Sachen Datenschutz. Dennoch machen es die Hersteller. Gerade weil Firmen davon profitieren und im Endeffekt eben auch der Staat (MwSt.) . Umgekehrt natürlich die Frage was bringt es dem Menschen? Service? Unterhaltung? -Noch- weiß ich nicht, dass Pokemon Go in irgendeiner Weise schlechter oder Datenschutz technisch hinterlistiger vor geht, als andere Apps/Internetseiten bzw. ich mich derzeit in irgendeiner Art benachteiligt fühle.

Der Artikel ist vollkommen ok. Sag ich nichts, solche Hinweise sollte man zur Kenntnis nehmen. Aber ich sage es nochmal: Man müsste viel, viel, viel weiter in der weiten Welt des Internets und der Rolle des Datenschutzes anfangen, bevor man auf Pokemon Go stößt.

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Chris

Wir halten fest:
– t3n muss auch irgendwie Geld verdienen
– es gibt immer mehr (kostenlose) Services bei denen mit Daten bezahlt wird
– nach dem Hype -(gipfel) kommt im Hype-Zyklus die Enttäuschung und Erleuchtung, es ist noch nicht zu spät
– Datenschutz ist vielen wichtig, vielen aber auch egal
– das Thema Datenschutz kommt gefühlt gleich hinter Artikeln zu Flüchtlingen, die Kommentare dazu klingen aufgeregt bis aggressiv

PS: Hattet ihr eigentlich in letzter Zeit einen Artikel über Benehmen im Internet, Hasspostings, Knigge oder in der Art? ;-)

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Florian Blaschke

Einen? ;)

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Verstrahlter

Na wenn das wirklich so ist wie Chris behauptet dann: Ich halte fest: Adblocker wurde bei mir nun wieder angeschaltet.

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Micha

Hallo zusammen,

ich finde es Krass wie sehr hier direkt aggressiv auf den Autor eingeprügelt wird.

Hey, wir sind in einer Demokratie und dort ist es gut, wenn es positive Stimmen aber auch kritische Stimmen gibt. Davon lebt das System….
Ob alle Punkte 100% korrekt sind – Ansichtssache. Und auch das ist gut so.

Ich persönlich kann viele Argumente des Autors verstehen und wie wenig sich die Menschheit um das Thema scherrt macht mir definitiv Angst. Aber gleichzeitig ändern sich Zeiten und das Thema VR ist eine tolles Thema, welches auch viele weitere Chancen bietet…

Daher @ Florian Blaschke: Weiter so und nicht demotivieren lassen.

Gruß Micha

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Florian Blaschke

Danke, Micha. Und keine Sorge: Um mich demotivieren zu lassen, halte ich Diskussionen – auch wenn der Ton manchmal nicht der ist, den ich mir wünsche und den ich als anständig bezeichnen würde – für viel zu wichtig. ^^

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Berd

Wo genau wird denn hier agressiv eingeprügelt? Dürfen User keine Kritik mehr üben? Ich finde den Artikel auch Schwachsinnig habe lich aber dazu noch nicht geäußert.

Witzig wie der Autor wie ein armes Schaf behütet wird. Schließlich hat er es ja geradzu provoziert und seine Meinung dazu öffentlich gestellt vor einen großen Publikum.

Ich weiß letztendlich nicht, wo du lieber Micha, lebst.

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Florian Blaschke

Und du findest „schwachsinnig“ einen angemessenen Begriff?

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Chris

So, jetzt mal alle durchatmen und überlegen, um was es hier eigentlich geht.
Ich persönlich poste immer nur das, was ich jemandem auch persönlich sagen würde. Nur mal so zum Nachdenken.

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Martin Alker

So sehe ich das auch.

Ganz ehrlich – als ich die ersten Kommentare gelesen hatte fand ich das schon etwas heftig wie hier Kontra gegeben wird. Ich dachte ja gleich Hr. Blaschke würde hier genauso heftig zurück reagieren aber er ist noch einer der wenigen die sachlich und wie er sagt angemessen reagiert – Hut ab – mir wäre der Kragen schon längst geplatzt.

Wie soll hierbei eine wirklich konstruktive Diskussion geführt werden, wenn man ständig den Eindruckt hat, dass man gleich ein paar auf’s Mau.. bekommt – überspitzt gesagt.

Und übrigens: Danke für den Artikel!

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Florian Blaschke

Danke für den Kommentar. Es gibt immer wieder Themen, die offenbar emotional einen Punkt treffen, der solche Reaktionen auslöst. Insofern: Das ist nicht der erste Kommentar, bei dem ich solche Diskussionen führe – und nicht der Schlimmste … ^^

karstenhe

Bei Google Maps Timeline gibt es unter https://www.google.com/maps/timeline > Options > „Delete all Timeline History“. Sowas könnte doch Niantik bei Pokemon Go auch einbauen. Zum Beispiel aufgrund eines Vorschlages von Florian Blaschke aus Deutschland. Dann wäre „die Frage, ob Jahre und Jahrzehnte an Debatten über diese Themen wirklich komplett umsonst waren“ vorerst beantwortet. Ich denke Friedemann Karig hat mit seiner „pubertären Gesellschaft“ völlig Recht https://www.youtube.com/watch?v=6j3fLVrw9OM Grosse Emotionen sind im Netz wichtiger als die Arbeit an der Lösung eines Interessenkonfliktes. Und bringen viel mehr Klicks.

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Amused

Na wo fange ich dann mal an. Ach ja ganz oben.
Ich finde den Artikel interessant! Geht man angesichts des Titels der zum Lesen einlädt, und seien wir mal ehrlich, dieser Umstand kann einem Authoren glaube ich nicht vorgeworfen werden, Inhaltlich an den Artikel ran zeigt es doch das sich hier jemand Gedanken gemacht hat. Vor allem was hier meiner Meinung nach aufstößt ist anscheinend die irrige Annahme der Author möge das Spiel an sich nicht. Das denke ich lässt sich aber ganz einfach ausräumen mit dem Verweis darauf das hier jemand frei zugibt neidisch auf die Spieler zu sein die ohne große Bedenken das Pokemon Go als Spiel für sich entdeckt haben.
Ob der Stil einem nun gefällt, hier tut jemand etwas das die wenigsten getan haben, sich informieren über die Gegebenheiten und macht diese Informationrn anderen die es, möglicherweise auch einfach dem Vermögen nach, nicht können oder getan haben in einer vereinfachten Form zugänglich. Daran kann ich nichts verwerfliches finden.
Wem der Stil nicht passt, geschenkt einfach woanders lesen gehen, war ja auch umsonnst ;)
Dann als direkte Reaktion auf die Behauptung sechzehn Jahre zu spät zu sein:
Da kann ich so nicht zustimmen. Die Wirtschaft hat immer weiter gelernt wie sie unsere Daten dann doch verwursten kann. Aber das ist auch ihr Problem. Waren eMail-Adresse mal eine menge Geld wert, so sind es heute cent Artikel. Heute sind live-Daten die nicht älter als anderthalb Wochen sind relevant. Daher kommt meines Erachtens niemand zu spät der heute sagt: Leute durchdenkt doch bitte wenigstens bevor ihr euch „nackt“ ins Internet stellt. Denn habt ihr es die letzte Zeit ruhiger angehen lassen seid ihr schon wieder uninteresannter und das lohnende Investment in eure Daten wird geringer.
Zum Thema Datenschutz und wie die Trackingfunktion abgestellt werden kann: Sich darüber zu beschweren, dass die Informationen gesammelt unter Datenschutz zu finden sind und sich da heimtückisch auch noch verstecken, mutet fast surreal an. O.O

Das Thema Darenschutz bleibt finde ich immer aktuell und darf vom Authoren gerne der breiten Masse bei jeder Gelegenheit um die Ohren gehauen werden. Vieleicht führt der Schmerz irgendwann zu der einsicht das wir solch schön kostenlose Angebote doch ganzschön gut finanziell honorieren. Ein Artikel wie viel Geld die Informationen einer Person den einzelnen Unternhemen eintragen wäre doch einmal interesant. Dann könnte man dagegenstellen was es den Nutzer gekostet hat diese weg des bezahlens zu wählen und nicht den einfach 30€ auf den Tisch zu legen.

Dan generell zu dem gejammere Googel hat eh schon alle Daten: Das ist möglicherweise richtig. Aber vielleicht hilft ja das Begreifen, dass dieser Umstand ziemlich scheiße ist, und die Masse der wutschnaubenden Zorneskommentatoren richtet sich dann nicht auf diejenigen die ihnen sagen das sie gerade ausgezogen werden sondern auf diejenigen die ihnen die Klamotten ausziehen. Das huerbei das letzte Wort noch nicht gesprochen ist zeigt wohl auch das Kippen des Safehabour abkommens mit den USA. Und wer nicht will das die eigenen Kinder bei Googel von Geburt an eine Akte haben und als Objekt marktökonomischer Interessen wahrgenommen werden sondern als Mensch mit eigenem Persöhnlichkeitsrecht, sollte seine Energie darein stecken.

Dann bleibt nur noch zu erwähnen, der Author ist nicht der Betreiber der Seite, er ist eine Person die ihre Arbeitszeit darein investiert, uns zu informieren. Das er Themen wählt die uns interessieren ist dabei natürlich völlig irrational, vor allem mit dem Blick darauf das auch er damit wohl seine Brötchen erwirbt. (IRONIE) Wer seine Nachrichten nicht mag muss ihn ja nicht lesen oder geht einfach wieder raus an die frische Luft noch eine Runde Pokemon fangen.

In diesem Sinne lieber Florian (Entschuldigen Sie die Vertraulichkeit) vielen Dank für die Mühe mit dem Hinweis auf die Schwachstellen. Ich überlege mir ob mir die kleine Biester aus den Kindertagen die Sache wert sind und leide in der Zwischenzeit unter dem selben Neid auf die anderen Spieler.

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Freizeitcafe

Ich finde den Artikel richtig toll hier. Man muss nicht alles erdulden nur weil es hyped! Pokemon Go macht noch mehr krank als die verdammte WhatsApp Sucht ! http://www.freizeitcafe.info/pokemon-go-der-realitaetskiller-achtung-krank/

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Freizeitcafe

Die Welt wird immer kranker! Und hier diskutiert man wie toll und bedenkenlos das ist. Eben nicht! Schaut Euch mal die Gesichter bei der Frage „spielt Ihre Pokemon“? an! Reale Ansprache lässt die Zockenden zusammenzucken, weil sie so in Ihrer virtuellen Welt versunken sind. Von Ihrer Umwelt, Menschen, oder Gefahren um sich herum bekommen die nicht mehr viel mit. WhatsApp Sucht war gestern. Pokemon Go kommt nun oben druff. Ob das noch gesund ist wage ich zu bezweifeln – hier mein kritischer Artikel dazu: http://www.freizeitcafe.info/pokemon-go-der-realitaetskiller-achtung-krank/

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dstN

Aluhelm zu deiner Werbung, oder sonst noch ein Wunsch?

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IchDerAbrax

Der Artikel spricht durchaus wichtige und richtige Bedenken zum Datenschutz an – obwohl es doch etwas überzogen ist, zu behaupten, dass (ab) hier der Kampf für den Datenschutz verloren ist. Ein ganz guter Artikel.

Auch die Argumente einiger hier „Die anderen machen es doch auch, ‚who cares?'“ (o.Ä.) halte ich für wenig sinnvoll. Man muss ja nicht noch Öl ins Feuer gießen.

Dennoch, gleichzeitig solche Bedenken zu äußern, von fehlender Umsicht oder Datenschutzkompetenz zu sprechen, dann aber mit Dingen wie Google Analytics, WhatsApp-News und Facebook-, Twitter-, Xing-Teilen-Buttons aufzufahren ist nun mal Heuchelei, Herr Baschke. Da hilft ein Argument wie „Wenn Du nicht willst, dass die Analytics-Daten über dich erhoben werden, gibt es Mittel und Wege das zu verhindern, unter anderem mit Browser-Plugins.“ leider auch nicht – Mittel und Wege gibt es immer und sei es durch „Nichtnutzung“. Aber Sie treten doch auch nicht einfach jemanden vors Knie und sagen dann „Hättest ja ausweichen können.“? (Dabei lass ich mal außen vor, dass nicht jeder versteht, wie man Gegenmaßnahmen etabliert – auch nicht Browser-Plug-Ins. Geschweige denn sich mit Datenschutzthemen beschäftigen kann oder will.)
Damit kompromittieren Sie Ihre eigene Aussage. Was ich sehr schade finde.

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Florian Blaschke

Du vergisst dabei eine Sache: Zwischen meiner Meinung zum Thema Datenschutz und dem, was sich auf dieser Seite an Buttons oder Tracking findet, kann es durchaus einen Unterschied geben. Das hier ist nicht meine private Seite, wo ich frei darüber entscheiden kann. Insofern sehe ich darin keine Heuchelei, sondern einen Ausdruck von Meinungs-Pluralität bei t3n.

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Jojojo

Leider haben wir keine Wahl mehr ob wir unsere Daten weitergeben oder nicht. Wir können die Menge eingrenzen aber wenn wir bei Pokemon darauf achten, werden unsere Standortdaten von Maps, Facebook oder sonstwo hergeholt.
Wir können uns Programme für den Datenschutz besorgen aber die meisten wissen halt nicht ob solche Programme dies vielleicht verschlimmern.
Kaufst du bei Amazon weiß man was du kaufst. Wenn du stattdessen ins Geschäft gehst und mit Karte zahlst wissen die es auch, wenn du Bar bezahlst weiß man wo wann und wieviel Geld du abhebst.
Wenn man seine Daten schützen will darf man keine Verbindung zum Internet haben, Käufe bar tätigen, sein Geld noch bar bekommen (Gibt es das heute noch? xD ) undundund. Wir sind aber alle so verwöhnt wie leichtsinnig. Deswegen reiten wir uns immer mehr in die Kacke solange wir unseren „Luxus“ und Medienwahn nicht los werden. Wird aber leider niemals passieren. Das Umdenken kommt wenn es zu spät ist.

Trotzdem sollte man nicht aufhören auf sowas hinzuweisen.
Und natürlich muss man einen Artikel über Datenschutz im Internet verbreiten. Soll mans in die Zeitungen abdrucken? Ein paar Zeitungsleser sagen dann „Genau kein Internet! Datenschutz blabla“ aber es muss doch genau die Leute erreichen die Facebook, Google und Pokemon Go nutzen. Also ist es nicht widersprüchlich sondern das perfekte Medium um etwas zu erreichen.

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anarchist

Hallo, sehr gut geschrieben. Ich möchte keinem seinen Spaß am Spielen verderben, frage mich aber trotzdem wozu eine App, in der man keine Freunde suchen kann, Zugriff auf das Telefonbuch benötigt. Generell ist das Spiel sehr liederlich programmiert und zeichnet sich durch extrem hohen Akku-und Datenverbrauch aus – der Hype ist für mich nicht nachvollziehbar. Wahrscheinlich fehlt mir der kindliche Blick.

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tuxi

Interessante Kolumne, aber die Kolumne kratzt doch auch nur an der Oberfläche…

Natürlich ist allein schon die Menge der Berechtigungen die die App anfordert (Adressbuchzugriff, GPS-Location, Bilder mit fremden Menschen) ein Problem für den Datenschutz, aber den Adressbuchzugriff kann man ab Android 6.x und unter iOS doch blockieren, ebenso den Zugriff auf die Kamera und man muss nicht zwingend mit AR spielen (ist aufgrund des geringeren Stromverbrauchs ohnehin empfehlenswert).

Was bleibt noch? GPS-Location während des Spielens… Android-Geräte mit aktiver Standortmeldung an Google funken ohnehin regelmäßig ihren Standort an Google, bei iOS bin ich diesbezüglich nicht im Thema, aber die Law Enforcement Agencies werden sicherlich zuerst bei Google und/oder dem ISP des Users anklopfen bezüglich des Standort, der per Triangulation auch hinreichend genau bestimmt werden kann, ganz ohne GPS, mit den Daten von Google bekommt man dann ein relativ genaues Bild…
Aber das sind ja wie bereits eingangs erwähnt nur die oberflächlichen Probleme, die diese App mitbringt…
Die Tatsache, dass all unsere Devices de facto unsicher und verwundbar sind, wird ausgespart…
Zum Beispiel sind ARM-Prozessor-Designs closed Hardware, niemand kann die Funktionsweise der SoCs prüfen, zusätzlich diesem Übel kommt noch, dass das auch für die Baseband-Chips und deren Firmware gilt (und für die allermeisten weiteren Teilkomponenten in Smartphones und deren Firmware)… Das gleiche für x86, da gibt es sogar noch die Intel Management Engine die als „Feature“ beworben am gesamten System vorbei Remote-Management-Funktionen bietet und ebenfalls closed hardware ist und die Firmware, die ebenfalls closed source ist… Alles Brandherde, die deutlich gefährlicher sind, als die potenziellen Probleme, die Pokémon Go mit sich bringt.
Immerhin redet man hier von Problemen durch Funktionen, die eine App bereitstellt, welche man aber sehr leicht abschalten oder komplett problemfrei gestalten kann, indem man einfach „verweigern“ auswählt… Aber was bringt mir das, wenn die Hardware, auf der mein gesamtes Betriebssystem läuft komplett unvertrauenswürdig ist?

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tuxi

Achso… Zugriff auf das Dateisystem wird auch angefordert, aber auch den kann man verweigern…

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Manfred Sauer

Nun, Rechte zu haben bedeutet auch, dass jeder das Recht hat im Einzelfall auf die Auspbung dieser Rechte zu verzichten. Ich finde es eher problematisch, dass der Staat sich das Recht heraus nimmt, auf jegliche Form solcher Daten zuzugreifen, wenn er ihnen nur irgendwie habhaft werden kann. Aber genau aus dem Grund ist vermutlich egal, ob jemand Pokémon spielt, denn wenn der Staat Handynutzer verfolgen will, braucht er dafür nichts Niantics Datenbank. Es reicht die der Netzbetreiber.

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