Gefährlicher Staub: Mitarbeitende im Tesla-Werk Grünheide nicht ausreichend geschützt
Ein vom Tagesspiegel aufgegriffener Arbeitsschutzbericht aus dem Jahr 2021 zeigt Mängel der Arbeitsschutzorganisation in der Berliner Gigafactory des US-Elektroautobauers Tesla auf. Bei wiederholten Überprüfungen konnte das zuständige Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) feststellen, dass teils selbst in Innenräumen ohne entsprechende Staubschutzmaßnahmen wie Masken, Filter, Absauganlagen und so weiter gearbeitet wurde.
Das sei nicht ungefährlich, bemängeln die Aufseher. Immerhin entstehe bei den Arbeiten dem Bericht nach mineralischer Staub mit unterschiedlichen Quarzgehalten. Das könne im schlimmsten Fall zu Lungenkrebs führen, so die Arbeitsschützer.
Staubschutz nicht bekannt
Dabei war es nicht so, dass Tesla etwa mangelnde Ausrüstung beistellen würde. Im Gegenteil zeigte sich, dass die Vorgaben für notwendige arbeitsschutzrechtliche Schutzmaßnahmen nebst deren Umsetzung klar geregelt seien. Ebenso seien die Beschäftigten hinreichend unterwiesen worden.
Dennoch wurden die Vorgaben von den Beschäftigten vielfach nicht umgesetzt. Das führt das LAVG darauf zurück, dass eine Vielzahl der Beschäftigten aus dem Ausland stammt, und zwar aus Herkunftsländern, in denen Arbeitsschutz keine oder zumindest nicht in dem Maße eine Rolle spielt, wie es in Deutschland der Fall ist.
Erkenntnisse 1 Jahr alt
Die Feststellungen spiegeln nicht notwendigerweise den aktuellen Stand wider. Dem Bericht liegen Erkenntnisse aus dem vergangenen Jahr zugrunde, als noch maximal 800 Beschäftigte am Standort tätig waren. Inzwischen ist die Zahl nach eigenen Angaben auf über 7.000 angewachsen, die pro Woche etwa 2.000 Autos herstellen.
Im Endausbau sollen 12.000 Beschäftigte am Standort tätig sein. Die Batteriefabrik, die Tesla-Chef Elon Musk als größte der Welt angekündigt hatte, befindet sich noch im Bau.
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