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Aus für Twitter Share-Count-API – darum zeigt der Share-Button keine Zahlen mehr

Wer sich am Wochenende beim Lesen eines Artikel auf t3n.de oder einer anderen Seite wunderte, warum der Twitter-Button keine Anzahl der Tweets mehr anzeigt, der darf sich dafür bei Twitter selbst bedanken. Der Mikroblogging-Dienst hat die entsprechende Schnittstelle dafür deaktiviert.

3 Min. Lesezeit
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(Bild: Twitter)

Twitter: Share-Count-API ist Geschichte

Schon vor Wochen kündigte Twitter die Abschaltung seiner Share-Count-API an, am letzten Freitag, den 20. November war es dann soweit, wie auch bei uns auf der Seite zu erkennen ist. Die Share-Buttons in der Artikelansicht zeigen nur noch Social-Signals von Facebook, Google+ und Xing an, beim Twitter-Button herrscht gähnende Leere.

Gähnende Leere: Aus für Twitter-Share-Count-API. (Screenshot: t3n)

Gähnende Leere: Aus für die Twitter-Share-Count-API. (Screenshot: t3n)

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Die Entscheidung Twitters, die API zu entfernen, löste einen Strum der Entrüstung aus, was das Unternehmen dazu veranlasste, eine Begründung für den Wegfall der bei Seitenbetreibern recht beliebten Funktion zu veröffentlichen.

So schreibt man im entsprechenden Blogpost, dass der Twittercount ohnehin nicht die korrekte Anzahl der Retweets wiedergebe und daher kaum Aussagekraft habe. Denn es werden nur Tweets erfasst, die die gleiche URL besitzen, andere mit angepasster URL oder Reaktionen darauf, bleiben außen vor. Darüber hinaus schreibt Twitter, dass die Count-API ohnehin nie offiziell gewesen sei und nicht zu den dokumentierten Endpunkten zähle. Eigentlich sollte sie nur für die eigenen Web-Widgets genutzt werden, weshalb Twitter in seinem Developer-Forum Warnungen zur Nutzung undokumentierter APIs aussprach, da sie jederzeit kurzerhand deaktivert werden könnten.

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Abgesehen davon, gebe es auch eine technische Begründung für den Wegfall der API. Der Mechanismus, auf der die Count-API basierte, wurde über die Apache-Datenbank Cassandra realisiert. Im Zuge der Konsolidierung und Vereinfachung von Twitter habe man einen Wechsel der Datenbank vorgenommen. Mit dem Umstieg auf die hauseigene Datenbank Manhattan blieb die Count-API auf der Strecke.

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Der Tweet-Zähler war eines der letzten Features, das noch auf Cassandra basierte. Twitter stand bei dieser vor der Wahl, die Funktion neu zu entwickeln oder sie abzuschalten. Aus Kosten- und Zeitgründen sowie nach Absprache mit einigen der größeren Unternehmen, die von der Abschaltung betroffen sind, habe man sich für das Aus entschieden.

Mit dem Ende der Count-API sollen nur noch folgende Twitter-Buttons verwendet werden:

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Ohne Zähler: Das sind die neuen Twitter-Follow-Buttons. (Bild: Twitter)

Ohne Zähler: Das sind die neuen Twitter-Follow-Buttons. (Bild: Twitter)

Aus für Twitter-Share-Count-Button: Falsche Entscheidung?

Auch wenn die Begründung seitens Twitter für die Abschaltung nachvollziehen ist, so halten wir sie für nicht sonderlich klug. Der Twitter-Counter wird von machen Nutzern als Indikator für die Beliebtheit oder sogar als Qualitätskriterium eines Artikels betrachtet. So fungierte diese Twitter-Funktion quasi als eine Art Seismograph für das Netz. Durch das Ende des Features könnte Twitter an Bedeutung einbüßen und Facebook noch mehr Gewicht verleihen.

Wie Stefan Evertz auf MonitorMatcher schreibt, stellt das Aus der Count-API auch für Aggregatoren, die versuchen relevante Themen im Netz zu identifizieren und zu sammeln, den Wegfall eines wichtigen Tools dar. Beispielsweise 10.000 Flies hat bis zum Ende der API auf die dadurch gesammelten Daten gesetzt. Als Ersatz habe man 10.000 Flies auf den Twitter-eigenen und kostenpflichtigen Dienst GNIP verwiesen.

Was kann das für Twitter bedeuten? Twitter schottet sich mit dem Aus der Share-Count-API gewissermaßen weiter ab. Wie bereits erwähnt, diente der Twitter-Button mit der Share-Count-API gewissermaßen als Gradmesser für die Popularität eines Artikels, aber auch als Lebenszeichen von Twitter. Ein Twitter-Button ohne Anzahl der Tweets – auch wenn diese nur einen Ausschnitt aus der gesamten Anzahl der Reaktionen widerspiegelten –, wirkt wenig zur Nutzung einladend. Entsprechend könnte Twitter aufgrund des Fehlens dieses Aktivitätsindikators künftig weniger genutzt werden. Außerdem könnten Websitebetreiber sich die Frage stellen, ob es sich überhaupt noch lohnt, einen Tweetbutton einzubetten.

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Passend zum Thema: „Fuck You“ – Wie Twitter-Nutzer auf die neue Gefällt-mir-Funktion reagieren

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3 Kommentare
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Dein t3n-Team

Natalia Bolshakova

na toll! Auf Haupt-URL 9.200 Retweets, mitsamt allen unter-URL 24.000 Retweets. Alles futsch.

Vermutlich hat sich Twitter ins eigene Knie geschossen.

lg, Natalia

Antworten
Dominik

Verstehe ich absolut nicht! Meiner Meinung nach ein großer Fehler.
Facebook dürfte davon auf jeden Fall profitieren. Bin gespannt wie sich die Shareanzahl in den nächsten Wochen verändert. Vielleicht könnt ihr ja einen follow-up Artikel bezüglich eurer Shareentwicklung schreiben.

Antworten
Mainstream-Medien freuen sich

Die Mainstream-Medien haben ihre Deutungs-Hoheit zurück…
Dadurch gehts uns wie schon seit dem Krieg und der Wiedervereinigung und Rot-Grün jedes Jahr doch immer besser…

Antworten

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