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Umkleidekabinen auf dem Postamt – diese schräge Idee könnte auch bei uns funktionieren

In einigen französischen Postämtern finden sich ab sofort auch Umkleide­kabinen. Die sollen Kund:innen den E‑Commerce mit Bekleidung vereinfachen. Eine Idee, die auch für deutsche Verhältnisse in Großstädten funktionieren könnte.

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Möglichst wenig unpassende Kleidung verschicken ist ein Ziel, das Online­händler seit Jahren haben. (Bild: Africa Studio / Shutterstock)

Wer schon einmal in der Großstadt Pakete mit Bekleidung in einer Postfiliale abgeholt und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause gebracht hat, kennt das Problem: Man macht sich im Berufsverkehr mit den Paketen keine Freund:innen – sie sind oft sperriger und schwerer als erwartet. Daheim werden dann die zur Auswahl bestellten Varianten anprobiert, anschließend wird ein Teil wieder zur Filiale zurückgebracht. Die Packstation oder ähnliche Konzepte scheiden dabei ja meistens wegen der Größe des Pakets aus.

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Die französische Post hat jetzt in einigen Filialen einen Modellversuch gestartet, der das Problem lösen könnte. Dazu hat La Poste zunächst in zwei Postämtern in Paris, wo das Problem am häufigsten auftreten dürfte, Umkleide­kabinen eingerichtet. Insgesamt soll der Modellversuch auf sieben Filialen ausgeweitet werden. Mindestens drei dieser sogenannten E‑Commerce-Module sollen außerhalb der Hauptstadt entstehen – in Valenciennes, Saint-Étienne und Amiens.

Kund:innen sparen sich den Transport sperriger Pakete

Die Idee dahinter: Die Kund:innen lassen sich ihre Ware dorthin liefern und probieren sie kurzerhand direkt an. Alles, was zurück soll, muss somit nicht durch die halbe Stadt transportiert werden. Umgekehrt profitiert auch die Post davon. Denn zum einen müssen die sperrigen Pakete, die tarifseitig aufgrund des Volumens dem Unternehmen weniger einbringen als andere Pakete, nicht zugestellt und wieder abgeholt werden, zum anderen könnten Versender so gezielt dazu animiert werden, aufgrund des Alleinstellungs­merkmals weiterhin auf La Poste zu setzen, wenn es um den Versand geht.

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Letzten Endes profitieren auch die Versender ihrerseits davon, weil durch den verkürzten Workflow zu erwarten ist, dass die Ware, die nicht verkauft wird, schneller wieder in den Kreislauf kommt und an potenzielle Kund:innen verschickt werden kann. Bei saisonalen Produkten im Bekleidungs­umfeld können wenige Tage schon etwas ausmachen.

Zum beschriebenen Workflow gehört auch, dass Kund:innen die Pakete einfach wieder verschließen können und dass – sofern die Ware von einem der Partnerhändler kommt – passende Rücksende­etiketten ausgedruckt werden.

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Kritik des französischen Handels­verbandes

La Poste hat hierbei allerdings auch einen Standortvorteil, weil das Unternehmen ohnehin einen Filialbetrieb hat – ein Vorteil im Gegensatz zu jenen Logistik­unternehmen, die lediglich in den umliegenden Gemeinden große Logistikzentren und Paket­umschlag­plätze betreiben. „Wir wollen unseren Kunden das Leben leichter machen. Das Experiment wird ihnen Zeit und Mühe ersparen“, erklärt La Poste in einer Presse­mitteilung.

Nicht von der Idee begeistert ist laut Medien­berichten der französische Handels­verband CdCF, der eine weitere Bevorteilung des E‑Commerce in Frankreich anprangert – und dabei freilich übersieht, dass die klassische Einteilung in E‑Commerce und Filialgeschäft inzwischen überholt ist. Es dürfte spannend sein, zu sehen, wie ein solches Konzept funktioniert und ob es nicht beispielsweise auch in Deutschland für Akzeptanz an zentralen Orten sorgen kann. Denn die Kund:innen kaufen nicht unbedingt nur deswegen online, weil es billiger ist, sondern auch, weil sie im Handel vor Ort nicht immer ihre Größe oder die gewünschte Produktvariation bekommen können.

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