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Interview

CEO von Moss: „Wir mussten unsere Effektivität und Effizienz erhöhen“

Im September hat der Firmenkreditkarten-Anbieter Moss rund 70 Mitarbeiter:innen entlassen – etwa 15 Prozent der Belegschaft. Im Interview mit t3n teilt Ante Spittler, CEO von Moss, Hintergründe und Learnings.

Von Insa Schniedermeier
3 Min.
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Ante Spittler, Co-Founder und CEO von Moss. (Foto: Moss)

Im September hat der Firmenkreditkarten-Anbieter Moss rund 70 Mitarbeiter:innen entlassen, das entsprach etwa 15 Prozent der Belegschaft. Als Grund für den Einschnitt nennt Ante Spittler, Co-Founder und CEO von Moss, „erhebliche Veränderungen des gesamtwirtschaftlichen Umfelds“.

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Bereits seit Monaten müssen viele Fintechs, darunter auch Unicorns wie Klarna, Mitarbeitende entlassen. Bei vielen Unternehmen gibt es Einstellungsstopps.

Im Interview mit t3n erläutert Ante Spittler die Hintergründe dieser Maßnahme sowie die Learnings der letzten Monate.

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t3n: Herr Spittler, im September musste Moss rund 70 Mitarbeiter:innen entlassen – was 15 Prozent der Belegschaft entspricht. War die Geschäftsführung von Moss zu optimistisch in ihrer Planung?

Ante Spittler: Seit unserem Start in 2020 sind wir sehr schnell und kontinuierlich gewachsen, und auch in 2022 konnten wir ein konstantes Umsatzwachstum vorweisen. Leider hat sich das globale wirtschaftliche Umfeld in den letzten Monaten drastisch verändert: Es droht eine weltweite Rezession und die Unsicherheit in Finanz- und Realwirtschaft ist allgemein hoch.

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Wir erwarten, dass diese Situation mindestens in das Jahr 2023 hinein fortbesteht. Um auf diese neue wirtschaftliche Realität zu reagieren, mussten wir die Struktur unserer Organisation anpassen und die Zahl unserer Mitarbeiter reduzieren – um die Kosten zu senken und das Unternehmen und die künftige Beschäftigung so vieler Moss-Mitarbeitenden wie nur möglich längerfristig abzusichern.

Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Vorher haben wir alle weiteren gangbaren Alternativen zur Reduktion von (Sach-)Kosten ausgeschöpft.

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Wie wird der plötzliche Verlust an Humankapital im Unternehmen aufgefangen? Kurz: Wer macht jetzt die Arbeit der weggefallenen Kolleg:innen?

Wie viele andere Unternehmen im aktuellen Marktumfeld auch, haben wir zuletzt besonderen Fokus darauf gelegt, die Effektivität und Effizienz unserer Organisation zu erhöhen. Parallel haben wir unternehmensweit die Priorisierung von Projekten überprüft und angepasst.

Arbeiten Sie seit diesem Jahr vermehrt mit Freelancer:innen/Personaldienstleister:innen zusammen oder planen Sie das in Zukunft?

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Nein, unser Ansatz hat sich in dieser Hinsicht nicht geändert.

Wie fangen Sie diesen drastischen Personal-Cut in der Unternehmenskultur auf?

Im Kontext einer solchen Maßnahme sind eine gute, proaktive und zeitnahe interne Kommunikation und Transparenz wichtiger denn je. Darauf haben wir bei Moss schon immer Wert gelegt, unsere Maßnahmen in der aktuellen schwierigen Situation aber noch einmal intensiviert – sowohl auf Unternehmensebene insgesamt als auch innerhalb von Abteilungen und Teams.

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Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Art und Weise der Kommunikation begrüßt und zum Ausdruck gebracht, dass sie die Gründe für die Maßnahme nachvollziehen können. Die Motivation ist in allen Teams weiterhin sehr hoch.

Können Sie bereits Learnings der letzten Monate/Jahre mit mir teilen?

In der Digitalisierung des Mittelstandes ist das Thema Ausgabenmanagement wichtiger denn je – insbesondere im aktuellen Marktumfeld.

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Im Kontext der sich anbahnenden Rezession sehen wir eine verstärkte Nachfrage von (potenziellen) Kund:innen nach entsprechenden Softwareprodukten. Für Finance-Direktor:innen ist es mittlerweile eine Top-Priorität, Transparenz und Kontrolle zu erhöhen und ihre Arbeit effektiver zu gestalten, indem sie das Ausgabenmanagement über Software verbunden mit modernen Finanzprodukten digitalisieren. Dementsprechend hat unsere Plattform im dritten Jahr nach der Gründung von Moss bereits über eine Milliarde Euro Transaktionsvolumen abgewickelt.

Soonicorns: Diese 8 deutschen Startups stehen kurz davor, zum Einhorn zu werden Quelle: Moss

In diesem Kontext haben wir gelernt, parallel zum kontinuierlichen Ausbau unseres digitalen Produkts ebenso aktiv in die laufende Weiterentwicklung unserer Organisation zu investieren – in Strukturen, Prozesse und Kultur. In den letzten Monaten lag unser besonderes Augenmerk beispielsweise auf der Optimierung des unternehmensweiten Planungsprozess über OKRs, der cross-funktionalen Zusammenarbeit und den Moss ‚Values‘ und ihrer konsequenten Implementierung vom Recruiting über Onboarding bis hin zu Feedback und Performance Reviews.

Aktuell im Fokus ist zum Beispiel die Entwicklung eines Programms zum systematischen Leadership-Development für alle Führungskräfte bei Moss.

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Inwiefern beeinflusst der Einschnitt Ihre Ziele?

Unsere Mission und Vision für unser Produkt bleiben unverändert. Mit unserem starken Produkt und einer Finanzierungsbasis, die unsere Geschäftstätigkeit für mindestens zwei Jahre absichert und uns weiterhin kontinuierliche Investments in die Produktentwicklung ermöglicht, ist Moss sehr gut aufgestellt.

Als Unternehmen und Team blicken wir trotz des aktuellen Marktumfelds optimistisch in die Zukunft.

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