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Analyse

DayZ, Fortnite und mehr: Warum Gamer gerade vermehrt alte Spiele spielen

Nicht nur Fortnite erlebt gerade ein Comeback. Auch DayZ hat gut zehn Jahre nach seinem Release plötzlich mehr Leute auf dem Server als je zuvor. Doch wie schaffen es alte Spiele zurück an die Gaming-Spitze?

4 Min.
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Fortnite und DayZ: Zwar sind die beiden Spiele keine neuen Releases, trotzdem stürmen immer mehr Menschen auf die Server. (Foto: Miguel Lagoa/Shutterstock)

Das Battle-Royale-Spiel Fortnite ist wieder on top: Mit dem OG-Update bricht das Spiel seinen alten Spieler:innenzahlrekord. Über 6,2 Millionen Menschen stürzten sich gleichzeitig auf die neue alte Karte, die nach dem Launch im Jahr 2017 nun wieder zurück ist. Mit seinem Comeback ist das sechs Jahre alte Spiel nicht allein. Auch das über zehn Jahre alte Survival-Spiel DayZ hatte Anfang November mehr Gamer:innen auf dem Server als je zuvor.

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Das Phänomen ist genauso alt wie die Spiele selbst. Immer wieder treten tot geglaubte Computergames nach jahrelangem Dasein im Hintergrund wieder in den Fokus. Nur wie schaffen alte Spiele immer wieder ihr Comeback?

Ein langsamer Aufstieg

Wer einen Blick auf die Steam-Charts wirft, sieht, dass der Aufstieg von DayZ nicht gerade von gestern auf heute gekommen ist. Noch im Februar 2019 spielten knapp 9.000 Gamer:innen das Zombie-Survival-Spiel gleichzeitig. Daraufhin kletterten die Spieler:innenzahlen langsam, aber stetig nach oben, bis in diesem Jahr über 69.000 Leute gleichzeitig online waren – ein neuer Rekord.

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Der Anfang von DayZ triefte nur so vor Hype. Denn das Spiel begann eigentlich als Mod für die Militärsimulation von Arma 2. Die Fan-Erweiterung half dem tschechischen Entwickler Bohemia Interactive, über 300.000 Kopien des Spiels zu verkaufen – Grund genug, den Schöpfer hinter dem Mod für eine DayZ-Standalone-Version einzustellen.

Nach dem Mod im Jahr 2012 folgte die Early-Access-Version von DayZ im Dezember 2013. Und zuerst sah es nach einem Erfolg aus: Über eine Million Mal wurde die Rohversion des Spiels im ersten Monat heruntergeladen. Für fast alle außer ein paar Hardcore-Fans war die Alpha jedoch eine pure Enttäuschung: Viele erwartete Features fehlten und Bugs gab es haufenweise. Und während das Zombie-Survival-Spiel sich mühselig von Alpha zu Beta kämpfte, ging die Zahl der aktiven Gamer:innen immer weiter zurück.

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Drei Monate vor dem offiziellen Release von DayZ 1.0 im Dezember 2018 waren nur noch knapp 3.200 Menschen in Chernarus, dem Ort des Spiels, aktiv. Die Vollversion des Spiels brachte der Spieler:innenbasis einen kurzen Boost. Doch auch hier ging die Euphorie schnell zurück.

Seit dem Release hat Bohemia Interactive trotzdem immer weiter an dem Spiel gearbeitet: Mit Livonia ist beispielsweise eine neue Map dazugekommen. Auch Features legten die Entwickler:innen weiterhin nach: Mittlerweile kann man etwa Gemüse pflanzen und ernten. Im neuesten Update 1.23 haben die Entwickler:innen aus Tschechien den Himmel realistischer gestaltet.

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Die Wolken sind beweglich und nun deutlicher zu erkennen. Auch der Übergang zwischen Tag und Nacht soll jetzt fließender sein. Zusätzlich ist mit der DMR eine Waffe zurückgekehrt, die zuletzt im Arma‑2-Mod von DayZ spielbar war. Die wachsende Zahl der Spieler:innen zeigt dem Studio eindeutig: Die Fans haben immer mehr Spaß an DayZ.

Ein bekanntes Muster

Dass ein Spiel auch teilweise Jahre nach seinem Release erfolgreich wird, ist in der Gaming-Branche nicht unüblich. Dota 2 (Release 2013), GTA 5 (ebenfalls 2013 erschienen) und Rainbow Six Siege (Release 2015) stehen alle nicht nur seit kurzer Zeit ganz oben in den Steam-Charts. Auch hier feilen die Entwickler:innen hinter den Spielen immer wieder am Gameplay.

Neue Features, besseres Balancing von Spielmechaniken und Bugfixes gibt es hier in regelmäßigen Abständen. Games as a Service (GaaS) nennt sich das Umsatzmodell, in dem besonders häufig Onlinespiele regelmäßig Updates bekommen, um so die Fangemeinschaft bei Laune zu halten.

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Doch während einige Spiele durch frischen Content die Spieler:innenzahlen oben halten oder sogar nach Jahren in der Bedeutungslosigkeit wieder auftauchen, geht bei anderen Videospielen die Rechnung nicht auf. Das postapokalyptische Online-RPG Fallout 76 versucht seit seinem Release im Jahr 2018 trotz regelmäßiger Updates vergeblich, die Community zum Wachsen zu bringen.

Noch schlimmer hat es die (wenigen) Fans von Anthem getroffen. Während Publisher EA vor dem Release öffentlich über eine „zehnjährige Reise“ mit dem Spiel spekulierte, ist mittlerweile jede Arbeit an dem 2019 veröffentlichten Titel eingestellt. Neue Features wird es also nicht mehr geben. Übrig bleibt ein halb leeres Spiel.

Neue Spiele oft unfertig

Wer für Anthem 2019 die zum Release verlangten 70 Euro ausgegeben hat, ärgert sich heute sicherlich darüber. Auch das frisch erschienene Call of Duty: Modern Warfare III wird von Spieler:innen und Kritiker:innen gerade verrissen. Zu wenig Content, zu viele Probleme.

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In den letzten Monaten sind immer wieder AAA-Spiele erschienen, die deutlich unfertig auf den Markt geworfen wurden. Häufig gilt die Devise, dass das Spiel nach dem Release erst wirklich fertiggestellt wird – mit Patches und Updates, die in den Monaten danach das Spielerlebnis verbessern oder überhaupt erst lohnenswert machen.

Auch darum dürften ältere Spiele gerade einen größeren Zulauf erleben: diese haben die etlichen Verbesserungen bereits hinter sich, laufen ordentlich und haben genügend Content.

Der Spielekauf wird immer mehr zu einem Risikoinvestment. Andersherum können Gamer:innen eine sehr lange Zeit Spaß an einem Spiel haben. Für viele sind die alten Spiele eine günstige Alternative zu den neuen unfertigen Flops, die erst später nach vielen Patches und Fixes spielbar werden. DayZ-Spieler:innen werden sich freuen, das Spiel vor zehn Jahren gekauft zu haben und es nun in ihrer Steam-Bibliothek wiederzuentdecken.

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8 Kommentare
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Olli

Weil die Gameindustrie es verkackt und zwar richtig. Siehe Starfield,null Innovation,kein Feeling und nix das Ding. 200 Stunden? Ja wenn du Game+ 10 mal wiederholst.

Dazu kommt eine Generation Gamer die lieber dabei zuschaut als selber zu spielen.

Antworten
Niemand

Warum zum Henker dieses blöde Gendern das geht mir so auf die Nerven …. Nie wieder ….

Antworten
Kao

Es ist cute wie ein Mensch sich über einen Doppelpunkt aufregt oder stört sie einfach nur das „Innen“.
Sollen Frauen jetzt nicht mehr genannt werden? xDD
Ich finde es gut das alte Spiele immer wieder neue aufflammen^^

Antworten
Baum

Spieler:innenzahlen ist ja auch ein abartiges Wort. Diese Gendersternchen*, :, ; oder wie auch immer man das darstellen möchte, entspricht nicht dem amtlichen Regelwerk der Rechtschreibung. Wer hat sich das ausgedacht? Das ist grammatikalisch nicht korrekt und wurde auch zuletzt im Juli 2023 wieder vom Gremium der deutschen Sprache bekräftigt: „Wortbinnenzeichen gehören nicht zum Kernbestand der deutschen Orthographie“.
Warum kann man nicht einfach korrekterweise „Anzahl der Spielerinnen und Spieler“ schreiben? Das wäre dem Lesefluss wesentlich zuträglicher.

SH

Das generische Maskulinum z.B.“Die Schüler“ bezieht im Plural alle Geschlechter mit ein. Wenn der Lehrer sagt: „Alle Schüler bitte aufstehen“ dann stehen ja wohl nicht nur die Jungen auf? Wenn man also eine Menschengruppe benennt, in diesem Fall beispielsweise die Entwickler, sind beide Geschlechter gemeint somit ist das Gegendere absolut unnötig.

Gendern im großen Ganzen ist auch nicht einfach nur das unnötige „Frauen nennen“, denn für was steht denn der * beim Gendern? Er steht für die unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten, er ist also er ein Glaubensbekenntnis an die Neulinke Ideologie gemäß derer jeder sich einfach eins oder mehrere von hunderten Geschlechtern aussuchen kann wie er sich gerade fühlt.

Es ist also nicht nur unnötig und störend, sondern auch ein bekenntnis zu einer Ideologie die die meisten Menschen für falsch halten.

Guten Tag.

Jemand

Für Firefox gibt es das Binnen-I-Be-Gone Addon.
Dadurch wird der Text umgewandelt und der Lesefluss nicht mehr gestört.

Antworten
Phil

Warum kehren die Spieler immer wieder zu alten Titeln zurück? Ganz einfach, der Stil hat in den letzten 5 Jahren extrem gelitten. Nahezu alles, was an sog. AAA-Titeln auf den Markt kam, war entweder ein unheimlich liebloser Aufguss (Hallo Ubisoft) oder nötigt seine Spieler mit Micro Transactions (Hallo EA). Vor allem Ubisoft hat mir mit jedem Titel der letzten 5 Jahre immer mehr den Glauben genommen, dass noch wirklich vernünftige Spiele entwickelt werden, die vollwertige Singleplayer-Titel mit einer durchdachten und packenden Story sind. Warum werden wohl so viele Klassiker aus Ende der 90er bis Mitte 2000er neu aufgegossen? Weil Storyentwicklung und glaubhafte Settings wahnsinnig viel Geld und Recherche kosten und weil man heute eben auch nicht mehr das Oneman-Army-Prinzip 100 Mal neu erfinden kann. Es gab in den letzten Jahren nur wenige Titel, die wirklich durchgeschlagen haben. Dazu mehr und mehr Titel, die unglaublich gehyped werden, beim Release durch die mittlerweile gängige Crunch Time dann aber über massive Bugs, frustrierte Entwickler und stinksaure Spieler stolpern.
Eins ist für mich klar: von den großen Publishern oder Entwicklungsstudios darf man kaum noch was erwarten. Denn auch die Spieler haben sich geändert. Den meisten geht es nur noch um Fastfood-FPS-Müll, der kaum Spielwert bietet. Und das lässt sich mit vergleichsweise sehr wenig Entwicklungs- und Personalaufwand bei maximaler Kostenersparnis locker erreichen. Hier geht es nur um Umsatz. Ein wirklich gutes Spiel wie The Witcher 3 oder RDR 2 zu spielen erfordert Zeit, die man sich auch nehmen muss. Ist wie ein gutes Buch zu lesen. Aber da hat heute ja auch niemand mehr Bock drauf.

Antworten
GenderFreieZone

„Realitätsferne Darstellung der Situation um Fallout 76“

Fallout 76 hat aufgrund div. Probleme wie Performance, Bugs und dem Fehlen der Quest NPC’s (zu Release) einen erblichen Spielerverlust erlitten und hat daher einen eher mäßigen Ruf. Das, dass Game sich allerdings erheblich verändert und vor allem verbessert hat, haben ins Besondere in diesem Jahr aber allg. zwischen Season 12 & 14 viele Spieler mitbekommen. Die Rezensionen auf Steam & Co. sprechen klar für sich. Auch andere Portale wie GamePro, Game Star uvm. sagen klar und deutlich das, dass Spiel deutlich besser sei als sein Ruf. Darüber hinaus sprechen auch die Spielerzahlen für sich, allein in diesem Jahr konnte nur über Steam ein Plus von rund 29% verzeichnet werden, weshalb die Dartstellung des Autors im Sinne von, dass Fallout 76 vergeblich um Spieler ringt, in der Form einfach unwahr ist!

Zuzüglich wird das Spiel auch über den Microsoft/X-Box Store oder auch dem PlayStation Store vertrieben. Ins bes. Microsoft gibt hierzu keine Daten heraus, was ich aber als Stammspieler und zahlender Fallout First Kunde sagen kann ist das seit der Übernahme von Bethesda durch Microsoft die Spielerzahlen deutlich gestiegen sind, was man besonders zu Beginn jeder neuen Season anhand der vollen Server-Instanzen auch sieht. Das ca. 1,5 bis 2 Monate nach Start jeder Season die Spielerzahlen wieder einbrechen ist hingegen vollkommen normal, da der Kern dann mit der Season fertig ist. Gegenwärtig wartet die Community das endlich der 05.12.2023 anbricht und kann den Start von Season 15 und dem beläufigen Winten-Event kaum erwarten.

Mit anderen Worten „Herr Bolder“, das nächste mal besser Googeln & oder den offiziellen Bethesda Discord’s beitreten, dort gibt es regelmäßig verifizierte Infos aus erster Hand!

Antworten

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