Stephen Wilhite sei „trotz all seiner Errungenschaften ein sehr bescheidener, freundlicher und guter Mann geblieben“, heißt es auf der Nachrufseite des führenden GIF-Erfinders. Wie seine Frau Kathaleen The Verge mitteilte, verstarb ihr Ehemann in der vergangenen Woche im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Coronainfektion.
Wilhite arbeitete in den 80er Jahren hauptberuflich an GIFs, die sich heute auf der ganzen Welt großer Beliebtheit erfreuen und aus der täglichen Kommunikation mit Kollegen, Freunden und Familie kaum noch wegzudenken sind. Dabei war Wilhites Intention gar nicht die Belustigung seiner Mitbürger. Er wollte hochwertige und hochauflösende Grafiken zu einer Zeit entwickeln, als die Geschwindigkeit des Internet im Vergleich zu heute noch im Mittelaltermodus war. Auf seiner Nachrufseite befinden sich mehrere Nachrichten ehemaliger Wegbegleiter, die Wilhite als harten Arbeiter beschreiben, der einen großen Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens Compuserve hatte, für das er damals arbeitete.
Wie wird GIF eigentlich ausgesprochen?
Im Jahr 2013 beendete er eine jahrelange Debatte über die korrekte Aussprache des Bildformats. Gegenüber der New York Times sagte er, dass das Oxford English Dictionary zwar beide Aussprachen akzeptierte, damit aber falsch liege. Richtig wäre lediglich die Aussprache mit einem weichen „G“, also „Jif“. Und wer weiß es schon besser als der Erfinder selbst?
Noch im selben Jahr nahm Wilhite den Webby Lifetime Achievement Award für seine Erfindung entgegen. „Nach 25 Jahren haben sie seine Leistung endlich gewürdigt“, sagte Kathaleen gegenüber The Verge und fügte hinzu, dass die Erstellung des GIFs das war, worauf er am meisten stolz war. Nachdem er Anfang der 2000er in Rente gegangen war, führten die beiden ein bescheidenes Rentnerleben, wie es im Lehrbuch nicht besser hätte stehen könnten. Sie verbrachten ihre gemeinsame Zeit mit Reisen und Camping, und wenn Wilhite sich einmal zurückziehen wollte, widmete er sich dem Bau seiner Modelleisenbahn im Keller.
Auch wenn Wilhite ein Mann war, der wahrscheinlich nie der ganz großen Öffentlichkeit bekannt war, wird er doch immer in Erinnerung bleiben, denn sein „Lebenswerk“ wird die meisten noch lange begleiten.
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