GIFs – ein unterschätzter Kommunikationstrend?

Giphy ist eine große GIF-Plattform. (Foto: Postmodern Studio / shutterstock)
Mehr als 700 Millionen Nutzer und mehr als sieben Milliarden geteilte Inhalte täglich – diese Zahlen sprechen für sich. GIFs gehören vor allem bei der jungen Zielgruppe zur Popkultur und sind neben Memes die beliebteste Ausdrucksform in den sozialen Netzwerken. Denn mit den Kurzvideos lässt es sich schnell und unterhaltsam kommunizieren. Kein Wunder also, dass die Gründer der Plattform schnell dafür gesorgt haben, dass die kleinen Clips in beinahe jedes soziale Netzwerk und jeden Messenger-Dienst eingebunden sind, was den Trend der schnell zugänglichen und einfachen Kommunikation weiter anfeuert.
https://giphy.com/stickers/emp-de-transparent-W6dlnDamOZ882dcFPe
Diese Vorteile bieten sich für Marken
Die Vorteile für Marken liegen an dieser Stelle also auf der Hand, da sich mit GIFs zusätzliche kostenlose und vor allem organische Reichweite schaffen lässt. Zudem sorgen sie durch den spielerischen Umgang mit der Marke für Nahbarkeit und Vertrautheit zwischen Kunde und Brand. Wie bei allen Plattformen gilt dabei natürlich auch bei Giphy: GIFs sind für Unternehmen genau dann relevant, wenn sie für die eigene Zielgruppe relevant sind. Und exakt dann lohnt es sich zu „investieren“. Die Umsetzung bedarf verhältnismäßig wenig Aufwand, die ständige Betreuung des eigenen Profils dafür umso mehr. Das Hochladen der GIFs ist kostenlos, die Marke muss dazu lediglich im Vorfeld ein eigenes Profil erstellen. Um nicht nur kurzfristig, sondern auf lange Sicht im Trend zu sein, geht es im nächsten Schritt um das regelmäßige Befüllen mit Inhalten. Hier gilt: Generische GIFs funktionieren besonders gut, weil sie in jeder Situation einsetzbar sind und nicht zwingend thematisch passen müssen.
Der Fußballverein FC Bayern München beispielsweise stellt regelmäßig GIFs aus besonders spektakulären oder lustigen Spielmomenten zur Verfügung. Weil die Botschaften recht universell sind und beispielsweise von Triumph oder Glück erzählen, funktionieren sie auch für Nicht-Fußballfans.
Bitte keine leeren Branding-Hüllen
Natürlich müssen GIFs dennoch zur Marke passen und auf die Zielgruppe ausgerichtet sein. Bei der Erstellung müssen sich Marketer also im Vorfeld stets die Frage stellen, welche Botschaft die Zielgruppe durch das GIF kommunizieren will. Zudem sollte der Clip einen Mehrwert bieten und keine leere Branding-Hülle sein. Das Branding sollte zwar präsent sein und einen gewissen Wiedererkennungswert haben, aber nicht zu aufdringlich sein. Reine Logo-GIFs wirken auf die User also eher abschreckend. Was die technische Komponente betrifft, ist die schnelle Ladezeit wichtig, weshalb ein GIF immer nur wenige Sekunden lang und ein paar Megabit groß sein sollte.
https://giphy.com/gifs/IKEAUSA-KD8Ldwzx90X9hi9QHW
Unterhaltung ist das A und O
Beachtet man diese wenigen Komponenten, so ist es durchaus möglich, innerhalb von zwei Monaten knapp drei Millionen Views oder mehr zu generieren. Wobei Views in diesem Fall tatsächlich gleichzusetzen sind mit Unique Views. Und auch ohne eigene GIFs ist der Kommunikationstrend – vorausgesetzt, er passt zur Zielgruppe – optimal für die eigene Marke einsetzbar. Im Community-Management erreichen Antworten mit GIFs im Vergleich mehr Reaktionen als ohne. Marketer können also sogar Erfolge mit den Kurzvideos haben, wenn sie auf Fremdinhalte zurückgreifen. Solange es thematisch passend und unterhaltsam ist, lieben die User die GIF-Funktion.
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Das Jahr 2000 hat angerufen und will sein Bildformat zurück. :/