Anzeige
Anzeige
News

Razzia bei Miles: Carsharing-Anbieter soll bei Parkgebühren betrogen haben

Hat der Carsharing-Anbieter Miles bei Parkgebühren in großem Stil betrogen und Berlin um bis zu 30 Millionen Euro geprellt? Die Behörden ermitteln wegen manipulierter GPS-Daten und haben jetzt mehrere Geschäftsräume von Miles durchsucht.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Parkgebühren: Carsharing-Anbieter Miles unter Betrugsverdacht. (Foto: Miles)

Schon seit 2019 sind Berliner Ordnungsämtern und der Polizei-Bußgeldstelle mögliche Unstimmigkeiten aufgefallen, wenn es um die Parkgebühren geht, die der Carsharing-Anbieter Miles zahlt. Jetzt ist klar, dass gegen Miles ermittelt wird. Die Behörden haben Geschäftsräume des Unternehmens in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Wien durchsucht.

Anzeige
Anzeige

Betrugsverdacht: Miles bestätigt Razzia

Gegenüber dem Tagesspiegel bestätigte eine Miles-Sprecherin, dass die Untersuchung in ihrem Unternehmen stattgefunden habe. In der Mitteilung der Polizei war zunächst nur die Rede von einem Berliner Carsharing-Anbieter. Miles habe dabei „vollumfänglich kooperiert und sämtliche angefragte Datensätze und Dokumente den ermittelnden Behörden offengelegt“, so die Sprecherin.

Der Vorwurf der Berliner Staatsanwaltschaft gegen die beiden Miles-Geschäftsführer lautet auf banden- und gewerbsmäßigen Betrug und Computerbetrug, banden- und gewerbsmäßige Fälschung technischer Aufzeichnungen sowie Urkundenunterdrückung. Konkret geht es um mögliche Manipulation von GPS-Daten mit dem Ziel, Parkgebühren zu sparen.

Anzeige
Anzeige

Parkgebühren anhand von GPS-Daten ermittelt

Normalerweise nutzen Carsharing-Firmen automatisierte Systeme, die anhand von GPS-Daten die Parkgebühren ermitteln und an die zuständigen Behörden abführen. Dabei werden die Standzeiten in den sogenannten Parkraumbewirtschaftungszonen analysiert.

Der Polizei sei dabei eine deutliche Differenz zwischen entrichteten Parkgebühren und der „außergewöhnlich hohen Zahl“ von festgestellten Verstößen durch Miles-Fahrzeuge aufgefallen.

Anzeige
Anzeige

Verdacht der Manipulation von GPS-Daten

Der Verdacht: Bei einer großen Zahl von Fahrzeugen könnten die GPS-Daten manipuliert worden sein. Seit 2019 sollen dem Land Berlin dadurch bis zu 30 Millionen Euro an Einnahmen entgangen sein, wie die Ermittler:innen schätzen.

Von Miles hieß es dazu gegenüber dem Tagesspiegel, dass das Unternehmen die Parkgebühren in Berlin „automatisiert über das sogenannte Handyparken an die Bezirke“ zahle. Seit Anfang dieses Jahres sei bereits ein „hoher siebenstelligen Betrag entrichtet“ worden, so die Miles-Sprecherin.

Anzeige
Anzeige

Parkgebühren: Miles fühlt sich benachteiligt

Miles, das angibt, seit 2020 schwarze Zahlen zu schreiben, hatte sich in der Vergangenenheit mehrfach über die Parkgebühren beschwert. So müssen Carsharing-Fahrzeuge in Berlin die vollen Gebühren von bis zu vier Euro pro Stunde entrichten. Das seien pro Fahrzeug bis zu 200 Euro im Monat.

Von 1881 bis heute: Die Geschichte des E‑Autos in Bildern Quelle: picture alliance / akg-images

Demgegenüber koste ein Anwohnerparkausweis für zwei Jahre nur 20,40 Euro, so Miles. Dadurch werde der private Pkw-Besitz in Berlin bevorzugt. In München und Hamburg etwa können elektrische Carsharing-Fahrzeuge dagegen kostenlos parken. Miles hat eigenen Angaben zufolge deutschlandweit über 16.000 Fahrzeuge im Einsatz.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige