„Vorurteile in Luft aufgelöst“: Bis zu 140.000 Siemens-Mitarbeiter dürfen ins Homeoffice
Die Corona-Pandemie hat auch den deutschen Technologiekonzern Siemens gezwungen, seinen Mitarbeitern das Arbeiten außerhalb der Büros zu ermöglichen. Siemens bezeichnet das mobile Arbeiten als „Kernelement der neuen Normalität“ künftig als Standard etablieren, wie der Konzern mitteilt. Demnach habe der Vorstand ein entsprechendes Konzept verabschiedet, das ab sofort umgesetzt werden soll. Davon betroffen sind mehr als 140.000 Mitarbeiter des Konzerns in 43 Ländern, darunter rund 45.000 in Deutschland.
Siemens: Entwicklung für Unternehmenskultur
„Die Corona-Krise hat einen Digitalisierungsschub ausgelöst. Mobiles Arbeiten bei Siemens gab es schon immer, aber jetzt gehen wir einen Schritt weiter“, sagte Roland Busch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der Siemens AG. Von dem neuen Arbeitskonzept erwartet sich der Konzern zudem eine Weiterentwicklung der Unternehmenskultur. „Damit verbunden ist auch ein anderer Führungsstil, der sich an Ergebnissen orientiert, nicht an der Präsenz im Büro“, so Busch.
Die 140.000 Siemens-Mitarbeiter sollen künftig an zwei bis drei Tagen in der Woche dem Büro fernbleiben können – und zwar dann, wenn es „sinnvoll und machbar“ sei. Ortsunabhängiges Arbeiten biete viele Vorteile und sei in weitaus größerem Rahmen möglich als ursprünglich angenommen, wie Siemens einräumte. Der Konzern habe während der Corona-Pandemie erkannt, „wie produktiv und effektiv das mobile Arbeiten sein kann“. Einige Vorurteile hätten sich dadurch in Luft aufgelöst, zitiert das Manager-Magazin den Siemens-Manager Jochen Wallisch.
Arbeitsmodell: Homeoffice oder Co-Working-Büro
Als mobiles Arbeiten sieht Siemens aber übrigens nicht nur das Homeoffice an. Die Mitarbeiter sollten daher den Arbeitsort wählen, an dem sie am produktivsten seien. Das könne auch ein Co-Working-Büro sein. Ergänzt werde das durch Präsenzzeiten im Büro. Das von einem Projektteam aus verschiedenen Siemens-Abteilungen erstellte neue Arbeitsmodell soll auf lokale gesetzliche Anforderungen, verschiedene Jobprofile und individuelle Präferenzen zugeschnitten werden. Führungskräfte sollen extra geschult werden.
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An sich doch eine gute sache wenn flexibilität da ist