Durch Googles KI-Strategie muss man erst einmal durchblicken. Vergangene Woche kündigte das Unternehmen noch die Integration von Gemini Pro für den Chatbot Bard an. Jetzt gibt es Bard schon gar nicht mehr. Stattdessen heißt der KI-Helfer nun schlicht Gemini.
Laut Google soll die Umbenennung die fortgeschrittene Technik hinter dem Chatbot in den Vordergrund rücken. Ähnlich wie Microsoft mit Copilot will das Unternehmen aber wohl eher viele KI-Funktionen unter einem Dach zusammenhalten. Bei durchschnittlichen Nutzer:innen muss das allerdings erst mal ankommen.
Gemini als Assistant-Alternative
Helfen könnte dabei, dass Google das Angebot breitflächig verfügbar machen will. Ähnlich wie bei Microsofts Copilot gibt es ab sofort eine eigenständige Android-App für Gemini zum Download im Play-Store. iPhone-Besitzer:innen finden den Chatbot bald in der Google-App.
Zusätzlich gibt euch Google bald die Möglichkeit, den Google Assistant durch Gemini zu ersetzen. Ihr könnt den Bot dann aufrufen, indem ihr lange auf die Power-Taste des Android-Smartphones drückt oder schlicht „Hey Google“ sagt.
Zunächst gibt es sowohl die App als auch die Einbindung direkt ins Smartphone-System allerdings nur für englischsprachige Nutzer:innen. Weitere Märkte sollen aber bald folgen.
Gemini for Google Workspace schreibt deine E-Mails
Ähnlich verfährt Google bei seinen Workspace-Angeboten. Hatte die KI-Hilfe hier zuvor noch Duet AI geheißen, nimmt künftig Gemini for Google Workspace die Arbeit in Docs, Tabellen oder Gmail auf. Die generative KI soll euch dabei helfen, Entwürfe für Texte, Bilder für Präsentationen oder Hintergründe für Videocalls zu erstellen. Ebenfalls neu: Gemini gibt es bald auch für Google-One-Abonnenten.
Die Änderungen trifft für Kund:innen von Google Cloud ebenfalls zu. Statt Duet AI soll Gemini für einen Produktivitätsschub sorgen und Entwickler:innen beim Coden helfen.
Gemini Advanced ist Ultra
Eine Stufe darüber soll Gemini Advanced agieren. Dieses neue Angebot basiert auf Ultra 1.0. Laut Google handelt es sich dabei um das bislang größte und leistungsfähigste Modell des Unternehmens, das Menschen im Bereich Massive Multitask Language Understandig (kurz MMLU) überbieten können soll. Es kennt sich in 57 Fachgebieten aus, darunter Mathematik, Physik, Geschichte, Medizin, Ethik und Gesetzgebung.
Die Einsatzmöglichkeiten beschreibt Google als vielfältig. So könne Gemini Advanced als Privatlehrer dienen, eigene Tests entwerfen und als Sparringspartner für Diskussionen herangezogen werden. Content-Creator:innen soll der KI-Helfer bei Erstellung frischer Inhalte zur Seite stehen. Außerdem könne Gemini Advanced beim Coden auch fortschrittliche Aufgaben übernehmen.
In Blindtests habe sich Gemini Advanced bereits gegen die „führenden Alternativen“ durchgesetzt. Gemeint, aber nicht genannt, ist wohl ChatGPT-4 Turbo. Ob der Bot wirklich so gut ist, solltet ihr aber lieber selbst überprüfen. Gemini Advanced steht auf Englisch ab sofort in 150 „Ländern und Territorien“ zur Verfügung.
Der Bot ist genau wie Gemini for Google Workspace Teil des neuen „Google One AI Premium“-Abos. Das kostet 20 US-Dollar im Monat und bietet nebenher zwei Terabyte Cloud-Speicher und zusätzliche Bildbearbeitungs-Funktionen in Google Fotos. Geld ausgeben müsst ihr allerdings nicht. Für das neue Abo gewährt Google eine kostenlose Probezeit, die gleich zwei Monate umfasst.
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