Anzeige
Anzeige
Kommentar

Homeoffice-Mitarbeiter benachteiligt: Befördert wird, wer ins Büro kommt

Homeoffice-Mitarbeiter von Beförderungen oder Gehaltserhöhungen auszuschließen, um sie ins Büro zu zwingen, zeugt von entsetzlicher Führungsschwäche. Das Büro sei kein Selbstzweck, kommentiert unser Autor.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Homeoffice unattraktiv machen? Einfach nicht befördern. (Foto: Fizkes-Shutterstock)

Unternehmen sind bisweilen sehr kreativ, um ihre Belegschaft vom Büro zu überzeugen: Salesforce hat etwa im Sommer 2023 angekündigt, für jeden Tag, den Mitarbeitende in die Firmenzentrale kommen, zehn US-Dollar für wohltätige Zwecke zu spenden. Komm ins Büro und tu Gutes! Doch es gibt auch düstere Mittel, zu denen Managerinnen und Manager derzeit greifen, um Work from Home weniger attraktiv zu machen: die Verweigerung von Beförderungen.

Anzeige
Anzeige

Befördert wird nur, wer ins Büro kommt

Laut Live Data Technologies wurden Mitarbeiter, die vollständig aus der Ferne arbeiten, im vergangenen Jahr 31 Prozent seltener befördert als ihre Kolleginnen und Kollegen, die ins Büro kommen. Darüber hat das Wall Street Journal jetzt berichtet. In der Auswertung der Daten von zwei Millionen US-Angestellten zeigt sich, dass nur 5,6 Prozent der Personen, die zumindest auf hybrider Basis ins Büro gingen, im letzten Jahr eine Beförderung erhielten – zudem nur 3,9 Prozent der vollständig fernarbeitenden Personen. Und das ist kein Zufall!

Etwa 90 Prozent der 400 CEO, die letztes Jahr von KPMG befragt wurden, gaben an, dass sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die persönlich anwesend sind, eher eine Gehaltserhöhung, eine Beförderung oder bessere Aufgaben zugestehen würden, als dem remote arbeitenden Teil der Belegschaft. Amazon zum Beispiel setzt seine strikte Drei-Tage-im-Büro-Politik für Firmenmitarbeitenden durch, indem es Beförderungen für jeden blockiert, der sich nicht daran hält.

Anzeige
Anzeige

Dabei haben sich Studien tausendfach mit der Frage befasst, ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Hause produktiver oder weniger produktiv sind. Und die kamen in der Regel zu dem Fazit, dass sie mindestens gleich viel leisten, bestimmte Mitarbeitertypen oft sogar bedeutend mehr. Abgesehen davon weisen sie weniger Krankentage auf. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Team selbst entscheiden können, wann sie zusammenkommen und wann nicht, sind nachweislich zufriedener bei ihrer Arbeit.

Homeoffice-Arbeiter auszuschließen, zeugt von Führungsschwäche

So ein Verhalten von Führungskräften kann als Drohgebärde verstanden werden, mindestens zeigt sich hier jedoch ein Bockigkeitsverhalten, das seinesgleichen sucht. Menschen, die jeden Tag ihr Bestes für ein Unternehmen geben und dabei nachweislich erfolgreich sind, lediglich auf Basis von Büroanwesenheiten zu befördern oder ihre Karriere zu blockieren, ist ein deutliches Zeichen für Argumentativlosigkeit – und ein Zeichen für die Unreife einer Führungskraft und der Organisation an sich.

Anzeige
Anzeige

Inwieweit diese Unternehmen es künftig schaffen, nicht nur Fachkräftelücken zu schließen, sondern auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu binden, wird sich zeigen. Gerade Letzteres ist der erste und wichtigste Schritt im Kampf gegen den Fachkräftemangel.

Viel Glück dabei – mit so einem Führungsverständnis!

In eigener Sache: In unserem t3n-Guide lernst du, wie Führen im Homeoffice am besten funktioniert und worauf Teamleitende und Personalverantwortliche achten sollten. Lerne mit unseren Praxisguides mehr für deinen Job. Hier gehts zum Shop!

Neue Arbeitswelt: 9 (+1) deutschsprachige Podcasts zum Folgen

Neue Arbeitswelt: 9 (+1) deutschsprachige Podcasts zum Folgen Quelle:
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige