Oura, Ultrahuman und Circular: Was Smartringe anders machen als Smartwatches
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Zum Tracken von Fitness- und Gesundheitsdaten gelten Smartwatches wie die Apple Watch Series 9 (Test) oder Googles Pixel Watch beziehungsweise Fitnesstracker wie Fitbits Charge 6 oder Xiaomis Band-Serie als am weitesten verbreitet. Wer jedoch etwa in der Nacht keine Lust hat, störende Messwerkzeuge am Handgelenk zu tragen, findet mit Smartringen eine dezente Alternative.
Smartinge: Leichte und dezente Schlaf- und Fitnesstracker
Die Ringe, die 2,5 bis etwa 5 Gramm auf die Waage bringen, besitzen wie die größeren Uhren und Tracker allerlei Sensoren zum Vermessen der Gesundheitsdaten. Diese sind in die untere Innenseite des Rings in Harz gegossen. Damit sind die Ringe auch gegen Wasser geschützt und je nach Modell für tiefere Tauchgänge geeignet.
Ein weiterer Vorteil der Sensorpositionierung am Finger ist laut Expert:innen die präzisere Messung des Herzschlags als am Handgelenk. Durch ihr geringes Gewicht und die Größe sind sie oftmals die bessere Wahl, um permanent getragen zu werden.
Im Unterschied zu den meisten gängigen Smartwatches wie jenen von Apple, Samsung oder Google müssen die kleinen Tracker nicht täglich aufgeladen werden – laut Oura (Test) muss der hauseigene Ring lediglich einmal pro Woche geladen werden. Das gilt derweil auch für Produkte anderer Anbieter im Segment wie Circular oder Ultrahuman.
Smartringe bieten längere Laufzeit als Smartwatches
Dass die Ringe weniger Energie verbrauchen liegt überwiegend am Fehlen des Displays. Sämtliche Gesundheitsdaten lassen sich logischerweise nicht auf dem Ring anzeigen, sondern werden per Bluetooth-Verbindung auf das Smartphone in eine korrespondierende App übertragen. Hier bietet jeder Hersteller seine eigene Lösung an, die je nach Anbieter besser oder schlechter gestaltet ist und eure Trackingdaten unterschiedlich detailliert und übersichtlich aufschlüsselt.
Ebenso unterschiedlich verhält es sich mit der Datenbereitstellung zu Diensten wie Apple Health, Google Fit oder etwa Strava. Manche setzen auf entsprechende Schnittstellen, andere wiederum nicht, sodass Nutzer:innen ihre Gesundheitsdaten nur in der jeweiligen App anschauen können, wobei die Auswertung der Daten verschiedener Geräte in einer zentralen App sicherlich für manche Nutzer:innen wünschenswert wäre.
Oura, Circular und Co.: Was versprechen Smartring-Hersteller?
Mit den winzigen integrierten Sensoren versprechen die meisten Hersteller wie Oura, Circula, Ringconn oder Ultrahuman, biometrische Werte wie Herzfrequenz und -variabilität, Erholungsindex, Körpertemperatur und den Sauerstoffgehalt des Blutes zu messen.
Mithilfe dieser Daten lassen sich laut den Herstellern unter anderem die Schlafqualität- und bilanz, die allgemeine Fitness, der Kalorienverbrauch und die Periodenvorhersage ermöglichen. Auch die Früherkennung von Krankheiten sei bedingt möglich. Zu den Basisfunktionen gehören, wie bei Smartwatches etwa auch, ein Schrittzähler und Fitnesstracking.
Der Anbieter Ultrahuman bietet mit dem M1 zudem zusätzlich zum Air Ring ein Blutzucker-Messgerät, das invasiv in den Oberarm gepiekt wird. Es liefert damit kontinuierliche Glucose-Messwerte, die von Tipps zur Optimierung des eigenen Lebensstils begleitet werden.
Oura: Smartring-Hersteller setzt auf monatliches Abo – andere nicht
Die Funktionsvielfalt der Ringe unterscheidet sich selbstredend je nach Hersteller, wie auch die Höhe des Kaufpreises und das Geschäftsmodell. So verlangt etwa Oura zusätzlich zum Kaufpreis des Rings, der je nach Ausführung und Material bei 330 bis 600 Euro liegt, monatliche Abogebühren in Höhe von 5,99 Euro. Damit ist das Ganze nicht sonderlich billig.
Andere Mitbewerber auf dem Markt verlangen kein zusätzliches Abo, bisweilen kosten die Ringe dort aber mehr. So beläuft sich etwa der Preis des Ultrahuman Air auf 380 Euro*, der Ringconn kostet um die 280 Euro und für den Circular Pro 1 werden 364 Euro fällig.
Damit euch der Smartring auch passt, bieten alle Hersteller Hilfestellungen zum Finden der richtigen Größe. Einige wie Ringconn oder Oura schicken euch sogar ein kostenloses Größenprobier-Set nach Hause.
Smartringe: Die Auswahl wird immer größer
Auch wenn es diese Gerätekategorie schon eine Weile gibt, scheint 2024 das Jahr der Smartringe zu werden. Denn wie die Heise-Kollegin Ulrike Kuhlmann und die The-Verge-Autorin Victoria Song auf der CES 2024 feststellen konnten, schießen die Hersteller förmlich wie Pilze aus dem Boden.
Unter anderem haben Unternehmen wie Monavo Health und Amazfit ihre neuen Kreationen Evie Ring und Helio Ring ausgestellt. Ersterer richtet sich primär an Frauen, das Modell von Amazfit befindet sich offenbar noch in der Fertigstellung. Amazfit ist indes bekannt für seine Smartwatches und Fitnesstracker.
Galaxy Ring: Samsung ist auch an Bord
Dass im Smartring-Sektor großes Potenzial vorhanden ist, zeigt sich außerdem daran, dass mit Samsung der südkoreanische Techriese und Hersteller von Galaxy-Smartphones und -Watches in das Business einsteigen will. Im Zuge der Vorstellung der neuen Top-Smartphones Galaxy S24, S24 Plus und Ultra hat das Unternehmen verkündet, einen Smartring auf den Markt zu bringen.
Der Galaxy Ring wird sich laut Hersteller in das hauseigene Health-Ökosystem einfügen und ein „leistungsfähiges und zugängliches“ Gesundheits- und Wellness-Gerät werden.
Wenn Samsung seinen smarten Ring auf den Markt bringt, könnten bislang etablierte Hersteller wie Oura ernste Probleme bekommen. Denn Samsung hat mit seinem massiven Marketingbudget eine komplett andere Reichweite und Marktdurchdringung. Zudem verfolgt Samsung bei seinen Health-Gadgets wie der Galaxy Watch bislang eine andere Produktstrategie: Im Unterschied zu Oura, die knapp sechs Euro im Monat für den Empfang der Gesundheitsdaten verlangen, erhebt Samsung keine monatlichen Gebühren für die Nutzung der Funktionen seiner Wearables.
Marktforschungsunternehmen gehen auch davon aus, dass Smartringe in den nächsten Jahren an Popularität gewinnen werden, da sie von Nutzer:innen permanent getragen werden und so präzisere Daten bei der Gesundheitsüberwachung liefern können.
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