Gedichte, Hausaufgaben, Programme und Artikel für Nachrichtenseiten – es scheint wenig zu geben, was das neue KI-Wunderkind ChatGPT/GPT-3 von OpenAI nicht kann. Die SEO-Branche hat das Problem schnell erkannt: Lässt Google zu, dass automatisch erstellte Texte gut ranken?
KI schreibt, Redaktionsteam bearbeitet
Erst kürzlich wurde bekannt, dass die bekannte Tech-Newsseite Cnet einen Teil ihrer Artikel seit Wochen von einer KI schreiben lässt. Wenn auch – so zumindest das Versprechen – überwacht und überarbeitet von menschlichen Redakteur:innen.
Für Google scheinen die explizit von einer KI erstellten Artikel kein Problem darzustellen – anders als bisher gedacht. Laut dem SEO-Experten Gael Breton, der den KI-Support in der Cnet-Redaktion aufdeckte, würden die Artikel überraschend gut ranken.
Ähnliche Entdeckungen hat auch Johannes Beus von der SEO-Analysefirma Sistrix geteilt. Beus kommentierte das Vorgehen der großen US-Finanzseite Bankrate.com an. Diese veröffentlicht schon seit einigen Monaten von Maschinen erzeugte Artikel.
Ranken KI-Texte bei Google? Ja, es funktioniert
Auf die Frage, ob diese Art von Texten aus SEO-Sicht laufen, hat Beus eine klare Antwort: „ja, es funktioniert“. Wobei der SEO-Experte die folgende Einschränkung macht: „für Bankrate.com, diesen konkreten Anwendungsfall und den heutigen Zeitpunkt“.
Heißt also: Sowohl Cnet als auch Bankrate.com sowie mögliche Nachahmer:innen können sich nicht sicher sein, dass Google auf eine potenzielle Schwemme an automatisiert erzeugten Texten nicht irgendwann reagiert. Dann könnten diese Inhalte abgestraft werden – so Google sie denn erkennt.
Schlechte KI-Texte werden abgewertet, gute nicht
Der Suchmaschinenkonzern hat sich jetzt zu dem konkreten Thema Bankrate.com geäußert. Googles Danny Sullivan erklärte via Twitter, dass der Konzern an seinen bisherigen Richtlinien festhalte. Demnach würden Inhalte, die nur mit dem Ziel erstellt werden, gut zu ranken, abgewertet. Das gelte auch für KI-Texte.
Auf der anderen Seite könnten KI-Inhalte, die nützlich und von hoher Qualität seien – also von Menschen noch einmal überarbeitet wurden –, durchaus gute Rankings erzielen.
Google, so das Zwischenfazit, wolle Inhalte von Menschen für Menschen, wie Search-Engine-Roundtable berichtet. Wenn die Ideen dazu von einer KI kämen, sei das kein Problem.
Google ist KI egal, solange Textqualität stimmt
Zu einem ähnlichen Fazit kommt auch Sistrix-Chef Beus: „Gelingt es Google, dass Autoren mit den unter ihren Namen veröffentlichten Inhalten maschinenlesbar für die Qualität einstehen, kann der Suchmaschine der Weg der Contenterstellung am Ende egal sein – solange die Qualität stimmt“.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team