Verbraucherschutz: Neue Klage gegen Apples iPhone-Drosselung

(Foto: Pres Panayotov/ Shutterstock)
Apple wird sich weiter mit den Problemen um die Leistungsdrosselung älterer iPhones beschäftigen müssen. Der Verbraucherschutzverbund Euroconsumers hat zwei Klagen wegen unfairer Geschäftspraktiken gegen Apple eingereicht. Dabei geht es um betroffene Nutzer der iPhones 6, 6 Plus, 6S und 6S Plus, wie die Organisation mitteilt.
Ende 2017 wurde bekannt, dass Apple aufgrund von Akkuproblemen bei älteren iPhone-Modellen die Leistung drosselt, um ein mögliches Herunterfahren aufgrund von Spitzenbelastungen zu verhindern. Dem Kunden mitgeteilt wurde diese Praxis nicht, was bereits die Grundlage für einige Verbraucherschutzklagen war.
Anfang 2018 hatte Apple die Drosselung schließlich abschaltbar gemacht. Die Verbraucherschützer nehmen aber an, dass sich zahlreiche betroffene iPhone-Besitzer aufgrund der verringerten Leistung neue Smartphones gekauft haben – obwohl ihr altes Modell nach einem Akkutausch wieder vollkommen in Ordnung gewesen wäre. Apple hatte nach einer Entschuldigung auch einen vergünstigten Akkutausch angeboten.
Apple zahlte bereits in den USA
Unter anderem in den USA hatte sich Apple bereiterklärt, insgesamt über 500 Millionen US-Dollar an betroffene Nutzer zu zahlen. Die von Euroconsumers eingereichten Klagen sollen mindestens 60 Euro pro betroffenen Nutzer in Belgien und Spanien erzwingen – die lokalen Verbraucherschutzorganisationen Test-Achats und OCU sind verantwortlich für die Klagen.
Außerdem sollen weitere Klagen in Italien und Portugal eingereicht werden. Euroconsumers hatte zunächst versucht, sich mit Apple außergerichtlich zu einigen. Auf eine Unterlassungsaufforderung im Juli 2020 hatte Apple jedoch nicht reagiert.
Euroconsumers ist der Zusammenschluss von insgesamt fünf Verbraucherschutzorganisationen. Neben den europäischen Ländern Belgien, Italien, Portugal und Spanien ist auch Brasilien Teil des Verbundes.
Autor des Artikels ist Tobias Költzsch.