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Apple bringt RCS aufs iPhone: Was das für Android-User bedeutet

Apple wird im Laufe des Jahres 2024 das Messaging-Protokoll RCS (Rich Communication Services) in seinen hauseigenen Messenger iMessage integrieren. Zuvor sagte Tim Cook, dies würde nie passieren.

3 Min.
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Apples iMessage auf iPhone bekommt Support für das RCS-Protokoll. (Foto: Tada Images/Shutterstock)

Der Konzern hat am Donnerstag, 16. November 2023, überraschend angekündigt, den Messaging-Standard RCS in die eigene Nachrichten-App zu integrieren. Die Funktion soll per Software-Update „später im nächsten Jahr“ eingeführt werden und bringt damit eine breite Palette von iMessage-ähnlichen Funktionen für den Nachrichtenaustausch zwischen iPhone- und Android-Nutzer:innen. Ein iPhone-exklusives Feature erhalten Android-Geräte indes nicht.

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RCS für iPhones kommt

Bei Google dürften in einigen Abteilungen die Sektkorken knallen, denn der Konzern fordert Apple seit Monaten lauthals auf, den Messaging-Standard in iMessage zu integrieren. Dieser Forderung folgt das Unternehmen nun.

Ob Googles Bemühen überhaupt Teil des Entschlusses von Apple ist, bleibt unklar, es heißt indes, dass die Entscheidung unter dem Druck von Regulierungsbehörden und Mitbewerbern wie Google und Samsung getroffen wurde. Wir erinnern uns: Die EU fordert mit dem Digital Markets Act von Messaging-App-Anbietern, die Interoperabilität zwischen verschiedenen Messengern zu gewährleisten.

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Mit der Lösung, RCS in iMessage zu integrieren, dürfte Apple diese Auflage erfüllen. Auch Whatsapp arbeitet übrigens schon an einer entsprechenden Lösung, wie erste geleakte Screenshots zeigen.

RCS: Kommunikation zwischen Android-Smartphones und iPhones wird besser

Wie Apple 9 to 5 Mac erklärt, werde das Unternehmen im Laufe des nächsten Jahres Unterstützung für das RCS-Universal-Profile anbieten, das derzeit von der GSM Association als Standard festgelegt sei. „Wir glauben, dass RCS Universal Profile im Vergleich zu SMS oder MMS eine bessere Interoperabilität bietet“, so das Unternehmen. „Dies wird neben iMessage funktionieren, das weiterhin das beste und sicherste Messaging-Erlebnis für Apple-Nutzer:innen sein wird.“

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RCS soll zahlreiche iMessage-ähnliche Funktionen für die plattformübergreifende Nachrichtenübermittlung zwischen iPhone und Android-Geräten mitbringen. Zu diesen gehören etwa Lesebestätigungen, der Schreibindiktator, hochauflösende Bilder, Videos und mehr.

Ferner soll Apples RCS-Implementierung den Nutzer:innen ebenso ermöglichen, ihren Standort mit anderen Personen zu teilen, so das Unternehmen. Im Unterschied zur herkömmlichen SMS unterstützt RCS den Versand über mobile Daten und WLAN.

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Apple beabsichtige, zusammen mit den GSMA-Mitgliedern an weiteren Möglichkeiten der Verbesserung des RCS-Protokolls zu arbeiten. Dazu gehöre insbesondere die Erhöhung der Sicherheit und die Verschlüsselung von RCS-Nachrichten. Apple sagte 9 to 5 Mac, dass das Unternehmen keine proprietäre Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für RCS verwenden werde. „Der Fokus liegt auf der Verbesserung des RCS-Standards selbst.“

Apple öffnet iMessage nicht für andere Plattformen

Es ist bislang noch nicht vollkommen klar, wie RCS-Messaging auf iPhones funktionieren soll, 9 to 5 Mac sagte Apple, dass dieser Schritt „keine Öffnung von iMessage für andere Plattformen“ sei. RCS werde stattdessen SMS und MMS ersetzen und getrennt von iMessage existieren, sobald der Service bereitgestellt werde. SMS und MMS werden dennoch weiterhin unterstützt.

Klar ist indes schon, dass in iMessage eintreffende Nachrichten von Android-Smartphones weiterhin grün sein werden, während Nachrichten von iPhones wie gehabt in blauen Sprechblasen angezeigt werden.

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In den USA ist dieser Aspekt vor allem unter Jugendlichen ein großer Streitpunkt: Berichten zufolge würden iPhone-Besitzer:innen ihre Altersgenoss:innen mit Android-Smartphones ausgrenzen.

Die RCS-Integration wird die Differenzierung zwischen iPhone und Android nicht ändern. Das folgt einem Kalkül, wie aus Dokumenten bekannt geworden war, die im Laufe des Rechtsstreits zwischen Epic Games und Apple veröffentlicht wurden.

iMessage wichtig für Apples iPhone-Business

Laut den Dokumenten wollte Apples Eddy Cue vor Jahren den Messaging-Dienst iMessage auf Android bringen, wurde aber von anderen Führungskräften ausgebremst. „iMessage auf Android würde lediglich dazu dienen, ein Hindernis für iPhone-Familien zu beseitigen, die ihren Kindern Android-Smartphones geben“, schrieb beispielsweise Apples Software-Chef Craig Federighi.

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Auch Apple-Chef Tim Cook erteilte der RCS-Integration in iMessage noch eine Absage. Er sagte während einer Fragerunde auf der Code-Konferenz 2022 auf die Frage, ob Apple erwäge RCS-Unterstützung in iMessage zu integrieren: „Ich höre nicht, dass unsere Nutzer:innen verlangen, dass wir zu diesem Zeitpunkt viel Energie darauf verwenden.“ Er riet dem Fragenden daher, seiner Mutter ein iPhone zu kaufen.

Mit der nun kommenden RCS-Integration hat Tim Cook wohl den EU-Vorgaben nachgegeben, die grünen Blasen für Android-Nutzer:innen bleiben dennoch erhalten. Blaue Sprechblasen von Android-Smartphones, die iMessage vortäuschen, Nachrichten von einem iPhone zu versenden, wird es künftig nur mit Tricks geben, wie sie das Londoner Startup Nothing jüngst für sein Phone 2 (unser Test) angekündigt hat.

Immerhin findet die Kommunikation zwischen Android und iPhone künftig nicht mehr über die veraltete SMS oder MMS statt. Das bedeutet letztlich mehr Sicherheit und eine etwas bessere Interoperabilität zwischen den Plattformen. Vielleicht sind grüne Sprechblasen dank höherer Bildqualität und besserem Funktionsumfang dann weniger verpönt.

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