Whatsapp muss sich öffnen: Beta zeigt erstmals, wie das funktionieren soll

Messenger-Apps rücken ab 2024 noch enger zusammen. (Foto: Michele Ursi/Shutterstock.com)
Facebook- und Whatsapp-Mutterkonzern Meta gehört wie Google, Apple, Amazon oder Microsoft zu den sogenannten „Gatekeepern“, denen mit dem Inkrafttreten des Digital Markets Act der EU ab März 2024 ein Teil ihrer Kontrolle entzogen werden soll. Für Meta heißt das etwa, dass die Messaging-App Whatsapp interoperabel werden muss.
Das bedeutet, dass Nutzer:innen künftig erstmals Nachrichten oder Bilder zwischen verschiedenen Diensten verschicken können sollen. Eine Idee davon, wie Meta das Thema bei Whatsapp angehen könnte, zeigt sich in einer aktuellen Betaversion der App.
Wie die auf das Durchleuchten von Whatsapp-Betaversionen spezialisierte Plattform WA-Betainfo berichtet, ist in der Whatsapp-Beta für Android (2.23.19.8) ein entsprechendes neues Feature aufgetaucht. Dessen Name „Third-party chats“, also Drittanbieter-Chats, zeigt eindeutig, worum es geht: Whatsapp soll in einer künftigen Version interoperabel sein.
Die Funktion dürfte demnach als neuer Bildschirm integriert werden, auf dem dann die Inhalte konkurrierender Messagingdienste einlaufen. Noch ist der Bildschirm in der Entwicklung und nicht funktionsfähig. Heißt: Betatester:innen können noch nicht darauf zugreifen.
Sollte die Funktion in den kommenden Wochen oder Monaten für alle Whatsapp-Nutzer:innen zur Verfügung stehen, ließen sich etwa Nachrichten von Signal, Threema oder Telegram empfangen. Die Sender:innen bräuchten dann dafür kein eigenes Whatsapp-Konto.
Der Vorstellung der EU-Kommission nach soll das insbesondere kleineren Anbietern helfen, mit ihren Apps gegen allzu große Konkurrenz bestehen zu können. So ist es oft problematisch für kleinere Messengerdienste, dass deren Nutzer:innen dort nicht mit allen ihren Familienmitgliedern, Freund:innen oder Bekannten kommunizieren können. Dieses Dilemma könnte durch die Interoperabilität bereinigt werden.
Noch nicht klar ist, wie die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sichergestellt wird. Laut WA-Betainfo sind entsprechende technische Details noch nicht einsehbar. Der Digital Markets Act sieht aber vor, dass eine entsprechende abhörsichere Kommunikation beibehalten werden muss.
Wann und in welcher Form Whatsapp die Drittanbieter-Chats-Funktion für alle zugänglich machen wird, ist nicht bekannt. Wir halten euch diesbezüglich aber natürlich auf dem Laufenden.
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