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Nothing Phone 2 im Test: Viel Licht, nicht nur von der Rückseite

Das Nothing Phone 2 knüpft optisch nahtlos an die erste Generation von 2022 an. Allerdings ist das neue Modell schneller, heller und besser – jedoch auch teurer. Wir haben es ausprobiert und sind trotz erster Skepsis weitgehend positiv angetan.

11 Min.
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Nothing Phone 2 im Test. (Foto: t3n)

Ein Jahr nach dem Smartphone-Debüt des Londoner Techstartups in Form des Phone 1 (Test) legt Nothing nach. Mit dem Phone 2 setzt das Unternehmen sein frisches Design mit dem leuchtenden Glyph-Interface fort, macht es aber in vielerlei Hinsicht besser.

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Durch den höheren Preis ab 649 Euro begibt es sich indes in direkte Konkurrenz mit Googles Pixel 7 (Test). Optisch wirkt dieses im Vergleich jedoch weniger schillernd.

Nothing Phone 2: Markantes Design leicht verbessert

Beim Phone 2 setzt der Hersteller das mit dem Phone 1 eingeführte Design fort, um einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Der Rahmen besteht weiterhin aus Aluminium und besitzt ähnlich wie ein iPhone flache Seiten. Das Material ist dabei mattiert, was einen hochwertige Eindruck vermittelt.

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Das Nothing Phone 2 mit Glyph-Interface auf der Rückseite. (Foto: t3n)

Auf der Rückseite dominiert wie beim Erstling das Glyph-Interface, das mehr LED-Elemente als das Phone 1 besitzt, jedoch ist das Schutzglas, bei dem Nothing sich für Gorilla Glas 5 entschieden hat, zu den Seiten leicht gewölbt. Dadurch kann eine etwas bessere Haptik als beim Phone 1 erreicht werden, das sich recht kantig in der Hand anfühlt. Wasserdicht nach Schutzart IP68 ist das Phone 2 nicht, stattdessen besitzt es einen Spritzwasserschutz nach IP54.

Der Homescreen des Nothing Phone 2 mit einigen Widgets. (Foto: t3n)

Das neue Modell ist im Vergleich zum Phone 1 etwas größer geworden. Denn anstelle des 6,55-Zoll-Displays kommt ein 6,7-Zoll-Bildschirm zum Einsatz. So misst es anstelle der 159,2 x 75,8 x 8,3 Millimeter des Phone 1 nun 162,1 x 76,4 x 8,6 Millimeter.

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Auch beim Gewicht hat es um die zehn Gramm zugelegt und wiegt 201,2 Gramm – das Phone 1 bringt etwas über 193 Gramm auf die Waage.

Mehr Glyph!

Das Nothing Phone 2 mit überarbeitetem Glyph-Interface. (Foto: t3n)

Das markanteste Unterscheidungsmerkmal des Phone 1 und 2 zu anderen Smartphones auf dem Markt ist ganz klar das sogenannte Glyph-Interface, das in die transparente Rückseite eingefasst ist und Blick auf Hunderte Micro-LED-Lichter freigibt.

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Das Nothing Phone 2 besitzt mehr LED-Elemente als die erste Generation, dennoch kommt das neue Modell mit weniger LEDs als das Phone 1 aus: So besitzt das neue Smartphone 781 LEDs, während das Phone 1 noch 974 an Bord hatte. Dennoch verfügt das Phone 2 nun über elf Elemente anstelle der fünf LED-Elemente des Phone 1. Die Anordnung der Glyphs hat Nothing beibehalten.

Das Nothing Phone 2 hat mehr Glyph-Elemente als das Phone 1. (Foto: t3n)

Zudem hat Nothing die Anzahl der Beleuchtungszonen erhöht: So verfügt das Phone 2 über 33, während das Phone 1 nur zwölf Zonen besitzt. Diese feinere Unterteilung ermöglicht beim neuen Modell eine größere Flexibilität bei der Nutzung der LEDs: Denn neben dem vom Phone 1 bekannten Ladeindikator können die Lichter des großen LED-Rings auch als Anzeige für die Lautstärkeregelung, aber auch als Timer genutzt werden.

So sieht der Glyph-Timer aus, wenn er über die Schnelleinstellungen aufgerufen wird. (Foto t3n)

Der Glyph-Timer in Aktion. (Foto: t3n)

Der Glyph-Timer lässt sich jedoch nur über die Glyph-Einstellungen steuern und ist (noch) nicht in die native Uhr-App von Android integriert. Eine Zusammenführung wäre wünschenswert, damit eine nahtlosere Nutzer:innenerfahrung realisiert wird. Immerhin kann der Glyph-Timer über die Android-Schnelleinstelllungen erreicht werden. Allerdings muss der entsprechende Button selbst hinzugefügt werden.

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Mit dem Glyph-Komponisten könnt ihr eure eigenen Klingelton mit Lichtuntermalung komponieren. (Foto: t3n)

Für Kreative hält das Phone 2 mit dem „Glyph-Komponisten“ eine neue Spielerei bereit. Damit könnt ihr Klingeltöne selbst komponieren, die dann auf der Rückseite visualisiert werden können. Für den Start hat Swedish House Mafia fünf Glyph-Sound-Packs komponiert, die aus jeweils fünf Tönen bestehen.

Dies dürfte nicht jedermanns Sache sein, jedoch ist es eine neue Art der Smartphone-Individualisierung, die es bei sonst keinem anderen Hersteller gibt. In gewisser Weise will Nothing sein Glyph-Interface auch zu einer rudimentären Dynamic Island machen, da der Hersteller eine Entwickler:innen-Schnittstelle anbietet, mit der Informationen oder Benachrichtigungen als Fortschrittsbalken für den Bestellstatus visualisiert werden können.

Die Anzahl der partizipierenden Unternehmen ist derweil noch klein: Lediglich der Fahrdienst Uber und die indische Restaurant-App Zomato sind derzeit an Bord.

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Die Glyph-Interface-Einstellungen unter NothingOS 2.0 bieten mehr Einstellungsoptionen auf dem Phone 2. (Foto: t3n)

Neu ist außerdem das Glyph-Feature „Essential-Benachrichtigungen“: Mit dieser Funktion können von euch bestimmte Apps auf das Glyph-Interface zugreifen und euch auf neue Whatsapp- oder Signal-Nachrichten aufmerksam machen.

Beim Glyph-Interface bleibt sicherlich die Frage: „Braucht man das?“ Diese Frage muss jeder und jede für sich selbst beantworten, denn sie hängt vom individuellen Nutzungsverhalten ab. Vorteil der LED-Oberfläche ist sicherlich, dass das Smartphone nicht zwingend mit Hinweistönen und Sounds auf neue Benachrichtigungen oder eingehende Anrufe auf sich aufmerksam macht, sondern wahlweise auch nur mit Licht. Wem selbst das zu viel des Guten ist, hilft eine Glyph-Oberfläche selbstredend auch nicht.

Auf der anderen Seite macht die Rückseite auch bei deaktiviertem Interface dank des transparenten Designs was her. Abstellen lässt sich das Feature auf Wunsch zudem dauerhaft oder nur temporär für ein festgelegtes Zeitfenster, damit es etwa zu Schlafenszeiten keinen „optischen Radau“ macht.

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Tolles, planes Display

Das Nothing Phone 2 neben dem Phone 1 – das Display des neuen Modells ist heller und schneller. (Foto: t3n)

Das P-OLED-Display des Phone 2 ist nicht nur größer, sondern auch heller und bietet eine dynamische Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hertz, was in dieser Preisklasse nicht unbedingt üblich ist. Diese variable Bildwiederholrate trägt dazu bei, Energie zu sparen: Bei statischen Inhalten wie Fotos oder dem Sperrbildschirm kann die Frequenz auf ein Hertz heruntergeregelt werden.

Die Qualität des Displays, das Farben knackig darstellt und mit bis zu 1.000 Nits schön hell wird,  ist zudem ausgezeichnet, sodass das Ablesen auch bei direktem Sonnenlicht kein Problem ist. Ein Hingucker ist zudem die symmetrische Einfassung des Bildschirms, die nur wenige Hersteller bieten. Zudem hat Nothing den Rahmen im Vergleich zum Phone 1 noch eine Spur schlanker werden lassen, wodurch es noch hochwertiger anmutet.

Nothing Phone 2: Leistung satt

Unter der Haube setzt Nothing bessere Komponenten als beim Phone 1 ein – allen voran das SoC (System-on-a-Chip): Hier kommt anstelle eines Mittelklassechips wie dem Snapdragon 778 des Phone 1 Qualcomms Topchip Snapdragon 8 Plus Gen 1 des zweiten Halbjahres 2022 zum Einsatz. Dieser liefert weit bessere Leistung als der Chip des Phone 1, was sich unter anderem im Benchmarkvergleich, einer flüssigen Nutzeroberfläche und schnell startenden Apps bemerkbar macht.

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Das Nothjng Phone 2 von der Seite. (Foto: t3n)

Das Nothjng Phone 2 von der Seite. (Foto: t3n)

Nothing Phone 2 von unten. (Foto: t3n)

Auch wenn Nothing nicht Qualcomm aktuellsten Snapdragon-8-Gen-2-Chip verbaut, basiert das gewählte SoC auf einer Vier-Nanometer-Architektur, die energieeffizienter und leistungsstärker als der Chip des Phone 1 ist. Der Chip muss sich in puncto Leistung nur dem neuesten Qualcomm-Prozessor geschlagen geben, der überwiegend in weit teureren High-End-Smartphones wie dem Samsung Galaxy S23 Ultra (Test) oder Motorolas Edge 40 Ultra verbaut wird. Begleitet wird der Chip von acht bis zwölf Gigabyte LPDDR5-RAM und 128 bis 512 Gigabyte Speicher.

Beim Akku des Phone 2 legt Nothing im Vergleich zum Phone 1 200 Milliamperestunden drauf, sodass die Kapazität 4.700 Milliamperestunden misst. Dank des effizienten SoCs, des modernen Displays und Softwareoptimierungen hat das neuen Modell eine ausgezeichnete Laufzeit, die länger ist, als die 200 Milliamperestunden mehr andeuten. Denn selbst bei intensiver Nutzung geht dem Phone 2 nicht so schnell die Puste aus. Bei moderater Nutzung sind durchaus anderthalb Tage drin.

Ist der Akku dennoch kurz davor, den Geist aufzugeben, lässt er sich per USB-C-Kabel mit bis zu 45 Watt laden. Das Phone 1 unterstützt nur 33 Watt, was dennoch besser ist als die Leistung von Googles Pixel-Modellen, die maximal 23 Watt liefern. Kabelloses Laden ist zudem mit bis zu 15 Watt möglich. Auch Reverse-Wireless-Charging mit fünf Watt unterstützt das Phone 2, sodass über die Geräterückseite Ohrstöpsel wie die Ear 2 (Test) oder andere Modelle nachgeladen werden können.

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ModellNothing Phone 2Nothing Phone 1
BetriebssystemNothing OS 2.0 basierend auf Android 13Nothing OS basierend auf Android 13
Display6,7 Zoll LTPO OLED, 2.412 x 1.080 Pixel, 394 ppi, 10-bit Farbtiefe, Standard: 1000 Nits; 1.600 nits Peak (HDR), Adaptive Bildwiederholfrequenz von 1 Hz bis 120 Hz6,55 Zoll flexibles OLED,
2.400 x 1.080 Pixel, 402 ppi; 1.200 nits Peak, adaptive Aktualisierungsrate 60 Hz bis 120 Hz
ProzessorQualcomm Snapdragon 8 Plus Gen 1 (TSMC, 4 nm) Qualcomm Snapdragon 778G Plus
(TSMC, 6 nm)
Arbeitsspeicher8 oder GB LPDDR58/12 GB LPDDR5
Interner Speicher128 bis 512 GB UFS3.1, nicht erweiterbar128 oder 256 GB UFS 3.1, nicht erweiterbar
HauptkameraWeitwinkel: 50 MP
Sony IMX890, ƒ/1,88 Blende, 1/1,56” Sensorgröße, 1 μm Pixelgröße, OIS- und EIS-Bildstabilisierung;
Ultraweitwinkel:
50 MP, Samsung JN1-Sensor, ƒ/2.2 Blende, 1/2,76”-Sensorgröße,
EIS-Bildstabilisierung,
114° Sichtfeld, 4 cm Makro
Weitwinkel: 50 MP,
Sony IMX766,
Blende ƒ/1,88,
Sensorgröße 1/1,56”, OIS EIS;
Ultraweitwinkel:
50 MP
Samsung JN1, Blende ƒ/2,2, Sensorgröße 1/2,76”, EIS, Sichtfeld 114 Grad
Frontkamera32 MP, Sony IMX615-Sensor, ƒ/2,45 Blende, 1/2,74”-Sensorgröße16 MP,
Sony IMX471,
Blende ƒ/2,45,
Sensorgröße 1/3,1”
Akkukapazität4.700 mAh (fest verbaut), 45 Watt (PD3.0), Wireless 15 Watt, Reverse-Wireless 5 Watt4.500 mAh (fest verbaut), 33 Watt (PD3.0), Wireless 15 Watt, Reverse-Wireless 5 Watt
KonnektivitätWi-Fi: Wi-Fi 6, 802.11 a/b/g/n/ac/ax, 2,4/5Ghz Dual-
Band, 2x2 MIMO, Bluetooth v5.3, PS, LTE, 5G, NFC
2x2 MIMO, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/ax, 2.4Ghz/5Ghz, Bluetooth 5.2, GPS, LTE, 5G, NFC
Abmessungen162,1 x 76,4 x 8,6 mm
159,2 x 75,8 x 8,3 mm
Gewicht201,2 g193,5 g
FarbenWeiß, GrauWeiß, Schwarz
Sonstiges ual-SIM, In-Display-Fingerabdrucksensor, USB-Typ-C (USB 2.0), Dual-Stereo-Lautsprecher, IP54Dual-SIM, In-Display-Fingerabdrucksensor, USB-Typ-C (USB 2.0), Dual-Stereo-Lautsprecher, IP53
Preis 649 Euro (8 RAM + 128 GB, Nothing-Store-Exklusiv);
699 Euro (12 RAM + 256 GB);
799 Euro (12 RAM + 512 GB)
469 Euro (8+128)
499,99 Euro (8+256)
549,99 Euro (12+256)

Nothing Phone 2: Verbesserte Dual-Kamera

Die Dual-Kamera im Nothing Phone 2 wurde laut Hersteller gegenüber dem Phone 1 verbessert. (Foto: t3n)

Zwar verbaut der Hersteller weiterhin „nur“ zwei Sensoren auf der Rückseite, jedoch halten wir diese Entscheidung für besser, als weitere Kameras zu verbauen, die nicht einmal auf dem Papier gut klingen, nur um mit einer „Triple-Kamera“ werben zu können.

Wie das Phone 1 ist das neue Modell mit Kameras für Weitwinkel- und Ultraweitwinkelaufnahmen ausgestattet, die jeweils eine Auflösung von 50 Megapixel liefern und per Quad-Pixelbinning Fotos mit 12,5 Megapixeln produzieren. Die Weitwinkelkamera besitzt mit dem IMX890 einen Sony-Sensor, während das Phone 1 den älteren IMX766 verbaut hat. Bei der Ultraweitwinkelkamera setzt Nothing weiterhin auf Samsungs JN1.

Obwohl Nothing nur einen der Sensoren erneuert hat, liefert auch die Ultraweitwinkelkamera sichtbar bessere Resultate als im Phone 1. Unter anderem rührt das daher, dass der Bildsignalprozessor (ISP) des Snapdragon 8 Plus Gen 1 leistungsstärker ist.

Sowohl bei Tag als auch bei Dunkelheit produziert das Phone 2 bessere Fotos mit mehr Helligkeit und Schärfe. Auch Details kommen besser zur Geltung. Die Farben sind bei Dunkelheit etwas weicher als etwa bei Googles Pixel 7 (Test), wobei es stark vom Restlicht und Einfallswickel abhängt.

Nothing Phone 2 Testfoto. (Foto: t3n)

Nothing Phone 2 Testfoto. (Foto: t3n)

Nothing Phone 2 Testfoto. (Foto: t3n)

Nothing Phone 2 Testfoto. (Foto: t3n)

Nothing Phone 2 Testfoto. (Foto: t3n)

Nothing Phone 2 Testfoto. (Foto: t3n)

Nothing Phone 2 Weitwinkel-Testfoto. (Foto: t3n)

Was die Bildqualität bei Dunkelheit angeht, produziert das Phone 2 durchaus gute Fotos, auch wenn Googles Pixel dank der Computational-Photography-Fähigkeiten noch besser abliefert. Trotz der unterschiedlichen Sensoren hat Nothing es geschafft, Farben harmonisch aufeinander abzustimmen. Bei manchen Smartphones mit unterschiedlichen Sensoren unterscheiden sich die Aufnahmen stark voneinander.

Auf ein Telezoom hat Nothing zwar verzichtet, die Weitwinkelkamera bietet dennoch einen zweifachen Zoom, mit dem Objekte ein Stück weit näher herangeholt werden können. Der bis zu zehnfache Digitalzoom ist jedoch nicht ernsthaft für Aufnahmen verwendbar.

Auch bei Videos ist übrigens der stärkere ISP zu spüren: Denn die Kamera unterstützt nun 4K mit 30 oder 60 fps. Beim Phone 1 waren 4K-Videos auf 30 fps begrenzt.

Perfekt ist die Kamera des Phone 2 zwar immer noch nicht, dennoch macht es Spaß, damit zu fotografieren und die Ergebnisse mit anderen zu teilen. Bei der Frontkamera mit 32-Megapixel-Sensor sind Aufnahmen bei Tageslicht durchaus gut, bei Dunkelheit gehen jedoch Details verloren. Wer mehr Kamera-Leistung bei ähnlichem Preis will, dürfte mit einem Pixel 7a oder Pixel 7 besser fahren.

Nothing Phone 2 mit NothingOS 2.0: Schicke Software ohne Bloat

Mächtig nachgelegt hat Nothing bei der Software: Die mit dem Phone 2 ausgelieferte Version NothingOS 2.0 basiert zwar noch auf Android 13, allerdings deutet der Versionssprung von der bisherigen Version 1.5 auf 2.0 schon an, dass es ein größeres Update ist.

Die App-Übersicht unter NothingOS-2.0 auf dem Phone 2. (Foto: t3n)

NothingOS 2.0: App-Ordner lassen sich individualisieren. (Foto: t3n)

Die Wetter-App von NothingOS 2.0. (Foto: t3n)

Nothing Phone 2: Auf dem Always-on-Display lassen sich Widgets in zwei Reihen anordnen. (Foto: t3n)

Dank eines größeren Entwicklungsteams, das laut Hersteller zum Teil von Oneplus stammt, und dem neuen Software-Creative-Director Mladen Hoyss, der vorher das Berliner Startup Blloc mitgründete, wirken Hard- und Software konsistenter.

Die Standardnutzeroberfläche ist in reduzierten Monochrome-Tönen gehalten, die sämtliche App-Icons, systemeigene Widgets und Ordner überziehen. Unter NothingOS 2.0 lassen sich überdies App-Beschriftungen, das Rasterdesign und auch die Größe der Widgets und Farbthemen anpassen.

Ferner biete das System die Möglichkeit, die Größe und das Layout von Ordnern anzupassen sowie auch eigene Beschriftungen für Ordner vorzunehmen, was aber nicht außergewöhnlich ist. Zudem lassen sich Ordner auf Wunsch mit illustrierten Ordnercovern im Dot-Matrix-Branding versehen.

Laut Hersteller ist es das Ziel, die „Interaktion mit dem Bildschirm intuitiver zu gestalten und deinen Bedürfnissen anzupassen“. Und das schafft Nothing auf jeden Fall: Das System wirkt mehr aus einem Guss als die ersten NothingOS-Versionen, wie wir schon im vergangenen Jahr angemerkt hatten. Positiv hervorzuheben ist zudem das Fehlen jeglicher Bloatware.

Was die Updategarantie angeht, so kommt Nothing noch nicht ganz an Samsung oder Google heran: Während die beiden Mitbewerber fünf Jahre Sicherheitspatches und drei (Google) respektive vier Jahre (Samsung) an großen OS-Versionen zusagen, verspricht Nothing für das Phone 2 vier Jahre Sicherheitspatches im zweimonatlichen Zyklus. Immerhin: Drei große Android-Updates soll das Smartphone bekommen, was auf einem Niveau mit Googles Pixel liegt.

Fazit: Nothings Phone 2 sieht mehr als nur cool aus

Viel „Glpyh“ und nichts dahinter? Weit gefehlt, denn mit dem Phone 2 hat das Startup zwar zum einem sein rückseitiges LED-Interface weiter aufgebohrt und verbessert, zum anderen kann aber auch der Rest des Smartphones in vielen Belangen überzeugen.

NothingOS 2.0 auf dem Phone 2. (Foto: t3n)

So macht das helle und plane Display mit seinen symmetrischen Rändern Spaß draufzuschauen und mit ihm zu interagieren, was mitunter auch am schnellen System liegt. Nicht zu vergessen ist zudem die schicke Nutzeroberfläche, die entweder konsequent mitsamt jeglicher Apps in Schwarz-Weiß erstrahlt oder mit „normal“ gestylten Apps daherkommt.

Im Unterschied zum Phone 1 ist außerdem eine deutliche Verbesserung bei den rückseitigen Kameras festzustellen, was wir begrüßen. An die absolute Topliga kommt der Hersteller aber noch nicht ganz heran. Dennoch sind die Resultate alles andere als schlecht. Für einen Platz in der absoluten Oberklasse fehlt dem Phone 2 noch eine Prise mehr Kamera – und eine IP68-Zertifizierung.

In Sachen Akkulaufzeit liefert das Phone 2 ebenso sehr gute Werte, mit der sich selten eine „Akkuangst“ einstellen dürfte. Falls der Akku doch zur Neige geht: Mit den 45 Watt Ladeleistung ist das Gerät rasch wieder geladen, wenngleich die Konkurrenz wie Xiaomi oder Oneplus schneller laden kann.

Polarisierend ist dennoch das Alleinstellungsmerkmal in Form des rückseitigen Glyph-Oberfläche. Nothing hat das Interface zwar mit dem Phone 2 aufgewertet und um teils sinnvolle Funktionen ergänzt, dennoch dürfte es nicht allen zusagen, da sie es entweder als Gimmick sehen, oder mehr Informationen auf einen Blick bekommen möchten, als die LED-Lichter ermöglichen. So oder so macht das Interface das Phone 2 zu einem der markantesten Smartphones auf dem Markt.

Mit dem Pixel 7 hat Nothing indes eine starke Alternative im Rücken, das mit besserer Kamera und ohne Glyph Interface daherkommt und mittlerweile mit knapp 550 Euro weit günstiger ist als das Phone 2, das ab 650 Euro angeboten wird. Bei diesem darf indes nicht vergessen werden, dass es im Oktober einen Nachfolger erhält.

Preis und Verfügbarkeit

Das Nothing Phone 2 ist ab dem 15. Juli 2023 in den Farben Dunkelgrau und Weiß in Europa im freien Handel verfügbar. Die Variante mit 12 Gigabyte RAM und 256 Gigabyte Flashspeicher schlägt mit 699 Euro zu Buche, eine Version mit 512 Gigabyte Speicher kostet 799 Euro. Ein drittes, günstigeres Modell mit acht Gigabyte RAM und 128 Gigabyte Speicher kostet 649 Euro. Dieses gibt es nur in der Farbgebung Dunkelgrau exklusiv auf der Nothing-Website.

Weiter im Handel bleibt außerdem des Phone 1 zu Preisen ab 469 Euro. Das Phone 1 soll im Laufe des Augusts das Upate auf NothingOS 2.0 erhalten.

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