Auch Disney Plus geht gegen das Passwort-Sharing vor
Netflix hatte vorgelegt, jetzt zieht Disney Plus nach. Nach dem Streaming-Marktführer verbietet auch der VOD-Anbieter des Micky-Maus-Konzerns künftig das Teilen von Passwörtern mit Personen außerhalb des eigenen Haushaltes.
Kund:innen sollen Angebote für bezahltes Sharing erhalten
Dies kündigte Disneys CFO Hugh Johnston laut Medienberichten am 8. Februar 2024 gegenüber Investoren an. Nutzer:innen, die das Passwort einer Person außerhalb ihres Haushalts verwenden, soll im Sommer 2024 ein Angebot gemacht werden, „ihre eigenen Abonnements zu starten“.
Später in diesem Jahr soll dann die andere Seite eine Offerte bekommen. Abonnent:innen, die ihr Passwort mit haushaltsfernen Menschen teilen, sollen diese „gegen eine zusätzliche Gebühr“ zu ihrem Konto hinzufügen dürfen. Netflix hat dieses Modell bereits eingeführt.
Schon im Sommer 2023 hatte Disneys CEO Bob Iger baldige Schritte gegen das Passwort-Sharing angekündigt. Ab dem 1. November wurden die ersten Nachrichten an Kund:innen im Testmarkt Kanada versandt. Im Januar 2024 wurden auch User:innen in den USA kontaktiert.
Passwort-Sharing in AGBs bereits verboten
In den AGBs von Disney Plus ist das Teilen von Passwörtern übrigens schon seit geraumer Zeit verboten – auch in Deutschland. „Wenn wir ein unzulässiges Account-Sharing feststellen, können wir angemessene technische Maßnahmen ergreifen, um die Nutzung des Disney+-Accounts außerhalb Ihres Haushalts zu unterbinden (sofern nicht durch Ihre Abo-Optionen erlaubt)“, heißt es hier.
Ob, wie und wann die angedrohten „technischen Maßnahmen“ greifen, bleibt derzeit offen. Zunächst soll es wohl bei den erwähnten „Angeboten“ bleiben.
So zahlte sich das Verbot bei Netflix aus
Im letzten Quartal von 2023 verlor Disney Plus 1,3 Millionen Abonnent:innen. Den Rückgang führen die Verantwortlichen auf die zum Jahresende erhöhten Preise zurück: In Deutschland kostet ein Premiumabo von Disney Plus seit dem 1. November 2023 11,99 Euro anstatt 8,99 Euro monatlich. Neu eingeführt wurde ein Standardabo mit Werbung für 5,99 Euro im Monat.
Dem Schwund will Disney Plus mit dem Verbot des Passwort-Sharings und den damit einhergehenden neuen Abomodellen entgegenwirken. Bei Netflix hat diese Maßnahme im Großen und Ganzen tatsächlich gefruchtet. Nachdem der Streaminggigant in manchen Märkten in Südamerika und Europa (Spanien) das Sharing-Verbot durchgesetzt hatte, wandten sich zunächst viele User:innen ab. Doch in den USA hatte der Schritt die von Netflix erwünschte Wirkung: In den ersten vier Tagen nach Bekanntwerden des Verbots sollen fast 300.000 neue Abonnent:innen dazugekommen sein.
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