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Analyse

Twitter-Übernahme: Deswegen kommt Musk mit Waschbecken ins Headquarter

Elon Musk will Twitter offenbar übernehmen. Er bezeichnet sich jetzt als „Chef Twit“ und brachte ein Waschbecken in die Unternehmenszentrale mit. Nicht alle sind davon begeistert.

3 Min.
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Elon Musk unternimmt die letzten Schritte, um Twitter zu übernehmen. (Bild: dpa)

Elon Musk scheint die Übernahme von Twitter umzusetzen, bevor er gerichtlich dazu verpflichtet wird. In seiner Twitter-Biografie nennt er sich jetzt „Chef Twit“. Zudem hat er ein Video gepostet, in dem er ein Waschbecken in die Unternehmenszentrale trägt. Der Multimilliardär erfreut sich darauf – nicht nur wegen seines Wortwitzes – bester Laune.

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Sein Besuch findet zwei Tage vor der Frist statt, die das Gericht festgelegt hat, bevor der ganze Fall in einem Verfahren mündet. Die Reaktionen sind gemischt, das monatelange Hickhack scheint aber jetzt beigelegt zu sein. Morgen will Musk mit den Mitarbeiter:innen reden – sie müssen um ihre Jobs fürchten.

Elon Musk: „Let that sink in“

Die bizarre Aktion mit dem Waschbecken bezieht sich auf den englischen Ausdruck „let that sink in“. Das bedeutet zum einen, dass jemand etwas sacken lassen, etwas auf sich wirken lassen soll. Die wörtliche Übersetzung lautet aber auch: „Lass(t) das Waschbecken rein.“ Entsprechend unterschrieb Musk den Post auch mit: „Ich betrete das Twitter-Hauptquartier – lasst das auf euch wirken.“

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Banken machen 13 Milliarden Dollar locker

Das Wall Street Journal meldete, dass die ersten Investoren bereits Gelder überwiesen haben. Von 13 Milliarden Dollar ist die Rede, die Banken bereits transferiert haben sollen. Er selbst hat vor einiger Zeit Tesla-Aktien verkauft, möglicherweise, um seinen Anteil flüssig zu haben.

Zu den weiteren Investoren gehören Oracle-Gründer Larry Ellison und der saudi-arabische Prinz Alwaleed Bin Tala. Zuvor verhandelten die Anwälte beider Parteien über den Kaufpreis. Musks Seite wollte den Preis von 44 Milliarden Dollar drücken, das gelang jedoch nicht. Er zahlt nun die vereinbarten 54,20 Dollar pro Aktie. Auch hier baute Musk einen Scherz ein: Die 420 steht in der Social-Media-Szene für Marihuana.

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Musk hat „coole Leute“ getroffen – einige zum letzten Mal

Musk twitterte, er habe in der Unternehmenszentrale „eine Menge cooler Leute“ getroffen. The Verge merkt dazu an, dass dazu wohl einige gehören, die seine Anwälte des Betrugs bezichtigen. Viele werden Musk nur einmal sehen. Dazu kursieren bereits erste Fotos, in denen kritische Blicke zu sehen sind.

Letzte Woche erklärte Musk potenziellen Investor:innen, er werde 75 Prozent der Belegschaft feuern und den Umsatz innerhalb von drei Jahren verdoppeln. Das berichtete Bloomberg. Am Freitag werde Musk zu den Mitarbeiter:innen sprechen, gab Twitters Chief Marketing Officer Leslie Berland in einem internen Memo bekannt.

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Musk mit Twitter-Mitarbeitern

Dieses Bild, das aus dem Twitter-Hauptquartier stammen soll, macht die Runde. Besonderes Augenmerk gilt der Frau am linken Bildschirmrand. (Bild: Twitter)

Musks Hin und Her beendet

Musk änderte seine Meinung bezüglich Twitter mehrere Male. Zunächst wollte er dem Vorstand beitreten, dann zog er sich wieder zurück. Schließlich gab er an, den Dienst kaufen und privatisieren zu wollen. Als die Märkte einbrachen, trat er von seinem Kaufangebot zurück.

Twitter habe ihn über die Menge gefälschter Accounts, sogenannter Spam-Bots, getäuscht, lautete seine Erklärung dafür. Twitter verklagte ihn daraufhin. Später gab es Hinweise, Musks Angst vor einem Weltkrieg habe zu seiner Entscheidung geführt. Am Ende lenkte er ein und nun sind sich Beobachter:innen sicher, dass sich der Kaufprozess in den letzten Zügen befinde.

Musk will Twitter zur „free speech“ verhelfen

Musk hatte immer betont, dass Twitter zu viel Moderation habe. Er sprach sich für „freie Meinungsäußerung“ aus und nannte sich selbst einen „free speech absolutist“. Damit verwendet er ein rechtskonservatives Argument, das darauf hinausläuft, dass auch rassistische, beleidigende und andere problematische Äußerungen erlaubt sein sollten. Twitter geht etwa gegen Hassrede vor und hat Donald Trump wegen Hetze verbannt. Musk kündigte an, den Ex-Präsidenten wieder „reinzulassen“. Der will zunächst auf seiner eigenen Plattform Truth bleiben. Dort ist er allerdings auch nicht sehr aktiv.

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Demokraten und Menschenrechtler in Sorge

Der Guardian hat schon zu Beginn einige Reaktionen eingefangen, die sich besorgt über den Deal äußerten. So schrieb die demokratische Senatorin Elizabeth Warren: „Das Geschäft ist gefährlich für die Demokratie.“ Milliardäre spielten nach ihren eigenen Regeln, befürchtete sie. Aus dem konservativen Lager kam vor allem Zuspruch. Menschenrechtler:innen und Medienorganisationen sahen die Übernahme jedoch kritisch.

Der Chef der Medien-NGO Media Matters for America, Angelo Carusone, erklärte etwa: „Die größten Rassisten, die schlimmsten Menschen und die verlogensten politischen Dreckschleudern sind begeistert von Musks Übernahme von Twitter. Das sagt alles darüber aus, wohin das alles führen wird.“ Musk selbst konterte mit den Worten: „Ich hoffe, dass selbst meine schlimmsten Kritiker auf Twitter bleiben, denn das ist es, was Redefreiheit bedeutet.“

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