Pleiten, Pech und Pannen: Trumps Truth Social startet holprig

Donald Trumps Twitter-Alternative legte keinen guten Start hin. (Foto: ApostolisBril / Shutterstock.com)
Zum US-amerikanischen „Presidents‘ Day“, dem 21. Februar, startete „Truth Social“, das ultrakonservative Social-Media-Projekt von Ex-Präsident Donald Trump. Die App feierte ihr Debüt im App-Store von Apple und kletterte im Bereich „Social Media“ direkt auf Platz 1. Wer sich die Twitter-Kopie vorbestellt hatte, dessen System lud sie automatisch herunter, berichtet Reuters. Die erste Version von Truth Social hatte jedoch mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen. Davon unabhängig gibt es anscheinend Ärger mit dem Logo, das stark dem einer anderen Firma ähnelt.
Bei der Anmeldung klagten viele Interessenten über Probleme. Schon bei der Eingabe des Geburtsdatums, der E-Mail-Adresse oder der Telefonnummer in Registrierungsformular erhielten die Nutzer:innen die Fehlermeldung „Es ist etwas schief gegangen. Bitte versuchen sie es noch einmal.“ Andere wurden mit der Angabe „Ihr Konto konnte nicht registriert werden“ abgewiesen. Eine Reporterin von Business Insider gab an, fünf Versuche gebraucht zu haben, bis sie sich registrieren konnte.
Wer sich durch den Anmeldeprozess gequält hatte, auf den wartete manches Mal weiteres Ungemach. Bei vielen trat ein Dialog auf, der meldete: „Aufgrund der großen Nachfrage haben wir sie auf unsere Warteliste gesetzt.“ Es folgte eine Wartelistennummer. Die Zahl ging nicht selten in den Bereich der Hunderttausenden. Business Insider erhielt etwa die Angabe von 157.120 Wartenden. Später kam eine E-Mail, sie seien auf Position 77.000 geklettert. Die App zeigte jedoch weiter die alte Zahl an.
Andere berichteten, nach einem Aufsteigen in der Liste wieder gefallen zu sein oder ihren Platz ganz verloren zu haben. Interessenten konnten zudem die Nutzungsbedingungen nicht einsehen. Die Seite gab „Zugriff verweigert“ zurück. Eine allgemeine Website besitzt Truth Social noch nicht. Als Support-Adresse wird Trumps Luxusanwesen Mar-A-Lago angezeigt.

Die Supportadresse verweist auf Trumps Feriendomizil Mar-A-Lago. (Bild: Twitter)
Das Netzwerk meldete einen 13 Stunden langen Ausfall, der jedoch im Laufe des Montags behoben werden konnte. Laut dem Betreiberunternehmen Trump Media & Technology Group (TMTG) rechne man in den nächsten Wochen mit einem Ende der Einführungsphase und der Fehlerkorrekturen. „Bis Ende März werden wir zumindest in den Vereinigten Staaten voll einsatzfähig sein“, versprach der Geschäftsführer Devon Nunes, ein ehemaliger republikanischer Abgeordneter, gegenüber Fox-News. Die App ist bisher auch nur in den USA erhältlich.
Doch seiner Gruppe droht weiterer Ärger: Anscheinend stammt das Logo von einer anderen Firma. Dieser Verdacht wird ersichtlich, wenn man das Logo von Trailar, einem britischen Unternehmen für Flottentelematik und Kraftstoffeffizienz, neben das von Truth Social legt. Die Firma habe bereits dem Magazin Vice gegenüber angekündigt, auf der Suche nach Rechtsbeistand zu sein, um dem eigenen Markenschutz Rechnung zu tragen.
TMTG plant einen Börsengang über eine Spac-Konstruktion. Im Dezember erhielt das Unternehmen eine Milliarde US-Dollar Anschubfinanzierung von privaten Investoren. Das Geld werde jedoch erst nach der Verschmelzung mit dem Spac zur Verfügung stehen, das schon im Vorfeld einige Kurszuwächse verzeichnete. Zusätzlich sollen aus dem Börsengang 293 Millionen Dollar in bar an TMTG gehen. Truth Social ist nach Parler, Gettr und Rumble ein weiterer Versuch, die Vorherrschaft von Twitter, Facebook und Co zu brechen. Trump flog aus diesen Plattformen raus, weil er gegen ihre Nutzungsbedingungen verstieß und Fehlinformationen sowie Hetze verbreitete.
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