„Wird Spaß machen“: Wie der Axel-Springer-Chef Elon Musk für Twitter begeistern wollte
Anfang April 2022, kurz nachdem er öffentlich überlegt hatte, eine eigene Twitter-Alternative zu gründen, war Elon Musk groß bei Twitter eingestiegen. Mitte April war dann bekannt geworden, dass Musk den Kurznachrichtendienst wohl übernehmen wolle.
Musk versus Twitter: Entscheidung vor Gericht
Wenige Tage später hatte der Twitter-Vorstand das Übernahmeangebot angenommen. Letztlich kam es anders, Musk trat von dem Deal zurück. Inwieweit der Tesla- und SpaceX-Chef dafür noch zur Kasse gebeten wird, entscheidet sich vor Gericht.
In entsprechenden Prozessakten haben die Kolleg:innen von Business Insider – das Portal gehört ebenfalls zum Axel-Springer-Konzern – jetzt ein interessantes Detail entdeckt. Schon vor dem öffentlichen Bekanntwerden der Twitter-Pläne des Multimilliardärs hatte sich Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner demnach an Musk gewandt und diesen zum Kauf des Kurznachrichtendienstes ermutigt.
Döpfner bringt sich bei Musk für Twitter ins Spiel
„Warum kaufen Sie Twitter nicht?“, hieß es in einer SMS, die Döpfner Musk schickte. Und: „Wir betreiben es für Sie“. So ließe sich eine „echte Plattform für freie Meinungsäußerung“ einrichten. „Das wäre ein echter Beitrag zur Demokratie“, so Döpfner laut einem SMS-Protokoll.
Musk antwortete darauf, dass das eine „interessante Idee“ sei. Döpfner wiederum betonte noch einmal, dass er es ernst meine und das Ganze machbar sei. „Wird Spaß machen“, so der Chef des Verlags hinter Zeitungen wie Welt, Bild und BZ sowie Plattformen wie Business Insider, Gründerszene oder finanzen.net.
Musk und Döpfner: Persönliche Gespräche über Twitter
In den nachfolgenden Wochen sei es laut Business Insider möglicherweise zu einem Gespräch zwischen Döpfner und Musk gekommen, wie t-online.de schreibt.
Auf jeden Fall zeige der wochenlange Austausch, dass Musk schon im Vorfeld der Ankündigung intensiv mit Bekannten und Führungskräften über eine mögliche Twitter-Beteiligung diskutiert habe. So gab es offenbar auch einen Austausch mit Ex-Twitter-Chef Jack Dorsey, der Musk die Nutzung eines Open-Source-Protokolls wie bei Signal vorgeschlagen haben soll.