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Fundstück

12 Nullen zu viel: Citigroup überweist versehentlich 81 Billionen Dollar an Kunden

Ein Billionenbetrag wechselte vergangenes Jahr versehentlich den Besitzer. Die US-Bank Citigroup bemerkte den Fehler zwar rechtzeitig, der Vorfall zeigt jedoch, dass die Bank noch immer mit grundlegenden Problemen zu kämpfen hat.

Von Kim Hönig
2 Min.
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Plötzlich 81 Billion Dollar reicher – dank Tippfehler der Bank. (Foto: ic36006/Shutterstock)

Ein unscheinbarer Büroangestellter tippt eine Zahl in ein Bankensystem – und erschafft versehentlich den reichsten Menschen der Welt. Was klingt wie das Drehbuch eines Hollywood-Films, passierte im April 2024 bei der US-Bank Citigroup wirklich: Anstelle von 280 US-Dollar überwies die Bank einem nicht näher genannten Kunden absurde 81 Billionen (nach US-Zählweise: Trillion) Dollar!

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Der Betrag mit den zwölf Nullen machte den betreffenden Kunden reicher als Musk, Bezos und Zuckerberg zusammen – allerdings nur für die Dauer von wenigen Stunden. Der Bank ist der Fehler nach rund 90 Minuten aufgefallen, rückgängig gemacht wurde die Zahlung nach wenigen Stunden. Das berichtet die Financial Times (Paywall).

Doch wie konnte ein so massiver Fehler überhaupt zustande kommen?

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81 Billionen statt 280 Dollar: Menschlicher Fehler bei manueller Eingabe war schuld

Ein System zur Erkennung potenzieller Sanktionsverstöße brachte den Stein ins Rollen. Es blockierte vier Zahlungen, die zusammen 280 Dollar ergaben, die auf ein Treuhandkonto eines Kunden in Brasilien gehen sollten. Das Problem fiel auf, musste jedoch manuell und über ein Back-up-System gelöst werden.

An dieser Stelle wird es interessant: Das selten genutzte Back-up-System hatte das für den Betrag vorgesehene Feld bereits mit 15 Nullen vorausgefüllt – der zuständige Mitarbeiter ersetzte offenbar nur die ersten drei davon. Und so gingen unfassbare 81 Billionen Dollar auf das brasilianische Konto des Kunden.

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Citigroup will „manuelle Prozesse eliminieren und Kontrollen automatisieren“

Doch damit nicht genug: Laut dem Bericht übersah auch derjenige Mitarbeiter den Fehler, der mit der Prüfung der Transaktion beauftragt war. Erst ein dritter Mitarbeiter „entdeckte ein Problem mit den Kontoständen der Bank und bemerkte die Zahlung 90 Minuten nach ihrer Verbuchung“, heißt es.

Die Zahlung sei wenige Stunden später storniert worden, sodass der US-Bank kein Schaden durch den Vorfall entstand. Dennoch sieht die Citigroup, der in der Vergangenheit bereits massive Fehler dieser Art unterlaufen sind, Handlungsbedarf. „Obwohl es weder für die Bank noch für unseren Kunden Auswirkungen gab, unterstreicht dieser Vorfall unsere anhaltenden Bemühungen, manuelle Prozesse zu eliminieren und Kontrollen zu automatisieren“, zitiert Financial Times die Bank.

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Citigroup: Problemzonen offenbar weiterhin vorhanden

Laut einem internen Bericht, der der Financial Times vorliegt, kam es bei der Citigroup 2024 zu zehn solcher Vorfälle, bei denen versehentlich eine Milliarde Dollar oder mehr überwiesen, der Fehler aber noch rechtzeitig bemerkt wurde. 2023 sollen sich sogar 13 „Beinahefehler“ dieser Größenordnung ereignet haben.

Diese Zahlen, die laut Experten ungewöhnlich sind, unterstreichen, dass die regulatorischen Schwierigkeiten bei der Citigroup noch nicht unter Kontrolle sind. Zur Erinnerung: 2021 entschied ein Gericht im Fall einer Fehlüberweisung gegen die Citigroup, 2022 führte ebenfalls ein Tippfehler bei der Bank zu einem Börsencrash.

Dieser Vorfall kostete die Citigroup mindestens 50 Millionen Dollar und führte unter anderem zu behördlichen Sanktionen, hohen Geldstrafen und zur Verhängung behördlicher Auflagen, die das Unternehmen zur Behebung der Probleme verpflichteten.

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Der neueste „Beinahefehler“ offenbart, dass die grundlegenden Probleme weiterhin ungelöst sind.

5 Irrtümer über finanzielle Freiheit

5 Irrtümer über finanzielle Freiheit Quelle: Shutterstock/Cilinskas
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