Riesenprojekt: Opel baut Batteriewerk mit 24 GWh Kapazität in Kaiserslautern
Mit einer sogenannten Gigafactory in Kaiserslautern und einer weiteren im französischen Douvrin steigt das Joint Venture ACC des Autobauers Opel, seiner Muttergesellschaft Groupe PSA und der Total-Tochter Saft in großem Umfang in die Batteriezellfertigung ein.
Werk Kaiserslautern soll ab 2023 produzieren
Dabei will die Automotive Cells Company (ACC) schon ab 2024 Zellen mit einer Gesamtkapazität von acht Millionen Kilowattstunden herstellen. Die geplante Produktionskapazität für den deutschen Standort wird sich laut Opel-Chef Michael Lohscheller auf 24 Millionen Kilowattstunden belaufen. In Kaiserslautern soll 2023 mit der Produktion begonnen werden. Dabei könnten nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bis zu 2.000 Arbeitsplätze entstehen.
Zweite Gigafactory in Frankreich
Hinzu kommt eine Gigafactory gleicher Größe und Kapazität, die allerdings erst im Jahr 2024 den Betrieb aufnehmen soll. Bis zum Jahr 2030 sollen die beiden Gigafactories ihre Maximalkapazität erreichen und dann jährlich Zellen mit einem Gesamtinhalt von 48 Millionen Kilowattstunden herstellen. Das hat ACC-Chef Jean-Baptiste Pernot auf einer Online-Veranstaltung des Bundeswirtschaftsministeriums angekündigt.
Neben den Produktionsstätten betreibt ACC zwei weitere Standorte, deren Tätigkeiten bereits angelaufen sind. Dabei handelt es sich um das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Bordeaux sowie den Pilotstandort in Nersac.
Grüne Produktion, Unabhängigkeit von Asien
ACC setzt nach Aussagen Pernots vor allem aus zwei Gründen auf eine eigene Produktion. Zum einen will das Unternehmen nachhaltig produzierende „grüne“ Fabriken bauen, die vorwiegend auf der Basis nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Energien arbeiten. So will ACC den CO2-Fußabdruck seiner Akkus im Vergleich zu konventionell produzierten Batterien, die derzeit vorwiegend aus China und Südkorea stammen, um bis zu 35 Prozent reduzieren.
Zum anderen will ACC eine zu starke Abhängigkeit von Batterien und Unternehmen aus dem asiatischen Raum vermeiden und zu guter Letzt auch noch die Kosten senken. Zwar wird es sich bei den produzierten Zellen um Lithium-Ionen-Module handeln. Die Rohstoffe Kobalt und Nickel will ACC indes schnellstmöglich entbehrlich machen. Perspektivisch werde ACC Feststoffbatterien mit höherer Energiedichte und Lebensdauer entwickeln, so der ACC-Chef.
Das Opel-Joint-Venture ACC gilt der EU-Kommission als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI). Deshalb erhält das Unternehmen staatliche Fördergelder in maßgeblichem Umfang. Von den Projektgesamtkosten in Höhe von rund fünf Milliarden Euro wollen Deutschland und Frankreich mindestens 1,3 Milliarden Euro beisteuern. Die EU-Kommission hatte das Joint Venture bereits Anfang dieses Jahres genehmigt.