Auch wenn das Interesse am Kryptowährungssektor zunimmt, scheinen viele Personen noch kein Verständnis für Kryptothemen zu haben. Das geht aus einer Umfrage von Toluna hervor. Zumindest der Bekanntheitsgrad von Kryptowährungen als Anlageform ist auf einem relativ hohen Niveau.
Krypto-Winter schreckt Investoren nicht ab
Toluna wertete insgesamt die Aussagen von 10.500 Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren aus. Dabei wurden Personen aus vier Regionen und 19 Märkten berücksichtigt. 57 Prozent der Befragten erklärten, dass sie über Kryptowährungen als Anlageform Bescheid wüssten. Nur über Aktien wüssten mehr Personen Bescheid. Dennoch erklärten 60 Prozent der Befragten, dass sie Kryptowährungen nicht verstehen würden. Das ist vor allem auf den technischen Aspekt bezogen.
Eine Vielzahl der Umfrageteilnehmer scheint trotz des aktuellen Krypto-Winters nicht vom Markt abgeschreckt zu sein. Stattdessen gaben 81 Prozent derjenigen, die bereits Kryptowährungen besitzen, an, dass sie in den nächsten sechs Monaten ihre Kryptowährungen zumindest im gleichen Ausmaß behalten wollen. Zudem denken viele darüber nachdenken, weiter in Kryptowährungen zu investieren (41 Prozent).
Von denjenigen, die bisher noch nicht in digitale Währungen investiert haben, gab rund ein Drittel (32 Prozent) an, dass dies daraus resultiere, dass sie Kryptowährungen nicht gut genug verstehen würden.
Obwohl Kryptowährungen hochvolatil sind (zuletzt war der Dow-Jones kurzfristig volatiler als der Bitcoin), halten nur 42 Prozent der Teilnehmer Kryptowährungen für eine riskante Investition. Bei Anbetracht des hohen Risikos, den Kryptowährungen bergen, ist dies ein vergleichsweise geringer Wert. Insbesondere muss man zwischen den einzelnen Kryptowährungen stark unterscheiden. Eine Investition in Bitcoin birgt beispielsweise kein so großes Risiko wie eine Investition in einen Altcoin mit einer Marktkapitalisierung von unter einer Milliarde Dollar.
Krypto in Schwellenländern gefragter
Insbesondere in Schwellenländern zeigten sich die Befragten derweil offener gegenüber Kryptowährungen. In den Industriestaaten seien die Menschen hingegen skeptischer. Toluna befragte die Teilnehmer auch nach den Gründen für ihre Investitionen.
Die Gründe, um Kryptowährungen zu kaufen, sind dabei vielfältig. Der Großteil (36 Prozent) der Krypto-Investoren gab an, dass sie in Kryptowährungen das Potenzial sehen, damit ein langfristig stabiles Wachstum zu erreichen. Der Anteil derjenigen, die auf kurzfristig hohe Gewinne spekulieren, ist mit 35 Prozent ähnlich hoch. Für viele Anleger gibt es derweil mehr als nur einen einzigen Grund für die Investition (Toluna ermöglichte hierbei eine Mehrfachauswahl). Während 30 Prozent der befragten Krypto-Besitzer Kryptowährungen für die Diversifizierung ihres Portfolios nutzten, wollen 11 Prozent der Investoren staatliche Regulierung vermeiden. Bei 15 Prozent war der Grund für die Investition schlicht Fomo.
Es gibt viele Gründe, warum Menschen in Kryptowährungen investieren: das Potenzial für langfristiges stabiles Wachstum (36 %), kurzfristiges hohes Wachstum (35 %), Diversifizierung (30 %), Verwendung als Zahlungsmittel für Online-Einkäufe (25 %), Vermeidung staatlicher Regulierung (11 %), Absicherung gegen den Absturz traditioneller Vermögenswerte (16 %) und die allgemeine Angst, etwas zu verpassen (15 %)