VR-Studie enthüllt: Diese Kleinigkeiten machen dein Zuhause zum Magneten für Einbrecher

Forscher:innen von US-amerikanischen und europäischen Universitäten, darunter die Carnegie Mellon University in Pittsburgh, die Freie Universität Amsterdam und die Universität Leiden in den Niederlanden sowie das Max-Planck-Institut für die Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht in Freiburg, haben in einer aktuellen Studie tief in die Denkweise von Einbrecher:innen geblickt. Sie nutzten Virtual Reality (VR), um zu untersuchen, wie Umgebungsmerkmale die Risiko- und Nutzenabwägung von Straftäter:innen beeinflussen. Die Ergebnisse, veröffentlicht im Fachjournal Criminology , stellen manche gängige Annahme auf den Kopf.
Für die Untersuchung bewegten sich 160 inhaftierte Einbrecher:innen aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania durch eine virtuelle Wohngegend, die realen Vorbildern nachempfunden war. Dabei mussten sie verschiedene Häuser bewerten, die von den Forscher:innen mit spezifischen Merkmalen präpariert wurden – von dichter Bepflanzung hin zu Hinweisschildern.
Was Einbrecher:innen wirklich denken
Besonders brisant: Ein Schild, das auf das Recht zum Waffenbesitz hinwies (ein sogenanntes „Second Amendment“-Schild), erhöhte für die Testpersonen zwar die wahrgenommene Gefahr, gleichzeitig aber auch die Erwartung wertvollerer Beute – wie etwa Schusswaffen. Erfahrenere Einbrecher:innen fühlten sich von diesem Haus stärker angezogen, da sie das Beutepotenzial höher und ihr persönliches Risiko geringer einschätzten, wie auch Phys.org berichtet.
Auch andere Details hatten deutliche Auswirkungen: Ein achtlos neben der Mülltonne abgestellter Fernsehkarton signalisierte potenziell wertvolle Beute und erhöhte die Einbruchswahrscheinlichkeit signifikant. Dichte Sträucher vor einem Haus ließen es für die Proband:innen weniger riskant erscheinen, da sie die Gefahr, gesehen oder gefasst zu werden, als geringer einstuften.
Erfahrung macht den Unterschied
Die Studie zeigte zudem, dass kriminelle Erfahrung die Wahrnehmung stark prägt. Erfahrenere Täter:innen waren generell eher bereit, einzubrechen und nahmen Risiken anders wahr als ihre weniger versierten Kolleg:innen. Dies unterstreicht, dass Präventionsmaßnahmen möglicherweise unterschiedlich auf verschiedene Täter:innengruppen wirken.
Die Erkenntnisse bieten nicht nur spannende Einblicke in die kriminelle Psyche, sondern haben auch praktische Implikationen für Hausbesitzer:innen und die Kriminalprävention. Die Forscher:innen sehen in VR ein wertvolles Werkzeug, um zukünftig Präventionsstrategien virtuell zu testen, bevor sie in der Realität umgesetzt werden.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 09.05.2025 veröffentlicht, interessiert jedoch immer noch sehr viele unserer Leser:innen. Deshalb haben wir ihn aktualisiert und hier nochmals zur Verfügung gestellt.