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Analyse

Bilanz zur MWC 2024: Die Überraschungen muss man mit der Lupe suchen

Die größte Mobilfunkmesse der Welt, der Mobile World Congress (MWC), ist vorbei. Wir waren vor Ort und ziehen eine gemischte Bilanz – mit ein paar Highlights.

5 Min.
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MWC 2024 (Foto: t3n)

Auf die CES in Las Vegas im Januar folgt stets der Mobile World Congress in Barcelona. In der katalanischen Metropole versammeln sich seit Jahren gegen Ende Februar sämtliche Hersteller der Mobilfunkbranche. Darunter sind nicht nur die großen bekannten wie Samsung, Xiaomi oder die Deutsche Telekom, sondern auch viele weitere und zum Teil unbekannte sowie Startups.

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Thematisch setzt sich selbstredend auch hier der KI-Trend fort, der schon auf der CES angesagt war. Allerdings ist auch die Mobilfunkmesse breiter gefächert, jedoch war nicht alles, was gezeigt wurde, so aktuell, wie es den Anschein machen sollte, und auch nicht alles so nah an der Marktreife, wie man es sich wünschen würde.

Laut dem Veranstalter GSMA wurde die Messe von über 110.000 Fachbesucher:innen aus 205 Ländern besucht und damit von über 20.000 mehr als 2023. Damals waren offiziell 88.000 Besucher:innen gezählt worden.

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Teilweise schon Monate bekannt: Top-Smartphones von Honor und Xiaomi

Eine Mobilfunkmesse ist irgendwie nichts ohne Smartphones. Entsprechend haben Hersteller wie Xiaomi und Honor ihre globalen Launches für das Xiaomi 14 und 14 Ultra sowie das Honor Magic Pro 6 (unser erster Test) im Zuge des Events veranstaltet.

Das Xiaomi 14 Ultra im Hands-on. (Foto: t3n)

Dabei sind weder das Honor noch das Basismodell des Xiaomi 14 vollkommen neu. Das Xiaomi 14 wurde schon im Oktober für den chinesischen Markt vorgestellt, das Magic 6 debütierte dort am 11. Januar. Xiaomi konnte nicht einmal beim Ultra den sonntäglichen Launch in Barcelona abwarten und machte das Topmodell mit Leica-Optik wenige Tage vorher offiziell, sodass es abgesehen vom Europreis keine großen Überraschungen gab. Das war irgendwie schade.

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Etwas enttäuschend war letztlich auch die Pressekonferenz des Nokia-Smartphone-Herstellers HMD: Das Unternehmen hatte die Presse in eine fancy Location geladen, um dort eine neue Strategie und eine Markenpartnerschaft mit Mattel zu verlautbaren. Im Laufe des Sommers will das Unternehmen dann ein Feature-Phone im Barbie-Look auf den Markt bringen. Im Grunde ein Jahr zu spät, um auf den Hypetrain aufzuspringen.

Wohl weiter Weg: Armband- und KI-Phone der Telekom

Konzept: Das Smartphone, das sich am Handgelenkt tragen lässt. (Foto: t3n)

Auch andere Unternehmen hatten Smartphones auf ihren Ständen, jedoch galten diese mehr als Konzepte und Ideen. Zum einen hatte die Lenovo-Tochter Motorola ein kurioses Smartphone mit flexiblem Display dabei, das gewissermaßen als überdimensionierte Smartwatch genutzt werden kann. Eine echte Weltpremiere feierte das Gadget-Konzept auf dem MWC allerdings nicht. Denn der Hersteller hatte es bereits auf der eigenen Hausmesse Lenovo Techworld im Oktober 2023 gezeigt.

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Apropos Lenovo: Mit dem Notebook mit transparentem Display hatte der Konzern eine weitere futuristische Machbarkeitsstudie ausgestellt. Das Gerät war zwar ein absoluter Hingucker, aber dass es jemals in Serie gehen wird, wagen wir zu bezweifeln. Macher:innen von Science-Fiction-Filmen oder ‑Serien haben aber sicher schon Interesse angemeldet.

Lenovos transparentes Notebook-Konzept. (Foto: t3n)

Ein Fragezeichen steht auch über dem KI-Phone der Deutschen Telekom, mit dem der Konzern von einer Zukunft ohne Apps träumt. Einerseits ist die Idee interessant, andererseits ist der Weg noch weit – zumindest hat die Telekom keinen konkreten Zeitraum für eine Markteinführung genannt. Außerdem stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, die Flexibilität eines Smartphones, die gerade durch die App-Vielfalt erlangt wird, einzuschränken.

Eine frühe Variante des KI-Phones der Telekom. (Foto: t3n)

Ach ja: Der Akkupack mit integriertem Smartphone von Energizer ist eher ein skurriler Marketing-Gag, den der Lizenznehmer und Hersteller Avenir Telecom alle paar Jahre in verschiedenen Varianten präsentiert. Für den diesjährigen MWC hat der Hersteller dem Smartphone einen Akku mit 28.000 Milliamperestunden verpasst. Wir sind skeptisch, dass es das Monster jemals auf den Markt schaffen wird, auch wenn der Hersteller von einem Release im Herbst spricht. Der Vorgänger, der Energizer P18K Pop, war nie erhältlich.

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Größte Überraschung: Samsung Galaxy Ring

Smartring: So sieht der Samsung Galaxy Ring aus. (Foto: t3n)

Während das KI-Phone der Telekom und natürlich die neuen Smartphones von Xiaomi zu den großen Messe­ankündigungen gehörten, ließ Samsung eine mittelgroße Bombe platzen. Zwar hatte der südkoreanische Hersteller keine wirklichen Neuheiten zu verkünden, die in Kürze auf den Markt kommen. Immerhin wurde die Galaxy-S24-Serie bereits Mitte Januar angekündigt, und die Galaxy-Book‑4-Modelle feierten in einigen Ländern sogar schon im Dezember 2023 ihre Premiere.

Aber dennoch hatte der Hersteller eine neue Produktkategorie in Form des Galaxy Rings zum MWC mitgebracht. Samsung stellte den Smartring jedoch nur aus und gab nur wenigen Medien Einblicke in die Strategie für das Gadget.

Mit dem Ring verfolgt der Hersteller eine ähnliche Salamitaktik wie Oneplus oder Nothing, die dafür bekannt sind, ihre Produkte scheibchenweise zu enthüllen. Erst in der zweiten Jahreshälfte soll er auf den Markt kommen.

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Die Oneplus Watch 2 ist nicht so zierlich wie die Pixel Watch 2 (unten), hält dafür aber unter anderem dank eines hybriden Systems deutlich länger. (Foto: t3n)

Ein spannender Ausblick für Smartwatches mit Googles Wear OS war übrigens die Vorstellung der Oneplus Watch 2. Die smarte Uhr gehört zu den ersten mit einem hybriden Betriebssystem, durch das Google die Laufzeit der Geräte erheblich verlängern kann. Die Oneplus-Uhr soll bis zu 100 Stunden halten.

Viel KI, Technik für heute und morgen – und wenige Autos

Neben allerlei Produkt­ankündigungen und Teasern hatten die Unternehmen auch zahlreiche Neuigkeiten im Gepäck, von denen wir in naher Zukunft profitieren dürften. So will der Smartphone-Hersteller Oppo nach dem Ende des Patentstreits mit Nokia seine Geräte bald wieder in Deutschland verkaufen.

Qualcomm und Mediatek kündigten auf der Messe an, komplette Large-Language-KI-Modelle auf Smartphones oder Windows-PCs (nur Qualcomm) zu packen. Damit wäre für viele Anwendungen der generativen KI kein Zugriff auf Cloudserver mehr nötig. Honor zeigte ebenfalls entsprechende Lösungen auf seinem Spitzenmodell. Auch in XR-Brillen, von denen neue Modelle im Laufe des Jahres erscheinen sollen, sei mit KI zu rechnen.

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Humanes AI Pin war auf der MWC 2024 erstmals außerhalb der USA zu sehen. (Foto: t3n)

Humanes AI Pin war auf der MWC 2024 erstmals außerhalb der USA zu sehen. (Foto: t3n)

Erstmals außerhalb der USA war das Startup Humane AI mit seinem KI-Gadget, dem AI Pin, auf dem MWC vertreten. Einen eigenen Stand hatte das Unternehmen allerdings nicht. Der AI Pin wurde auf dem Stand von Qualcomm vorgeführt. Nach Europa scheint das Gerät aber vorerst nicht zu kommen, wie eine Humane-Mitarbeiterin am Stand verriet.

Eine Produktsparte glänzte in diesem Jahr vor allem durch Abwesenheit: die Autohersteller. In den vergangenen Jahren zeigten Unternehmen wie Audi, BMW oder Mercedes und auch mal Ford ihre Software-Entwicklungen auf der Messe. Für den MWC 2024 hatten sich offenbar fast nur Renault und der Autoneuling Xiaomi getraut.

Xiaomis erstes E‑Auto SU7 in Barcelona. (Foto: t3n)

Renault hatte mit dem H1st Vision ein Konzeptauto dabei, das den Menschen mittels Elektronik in den Mittelpunkt stellen soll. Xiaomis SU7, das zunächst in China verkauft werden soll, stand symbolisch für die großen, globalen Autopläne des Konzerns in der Mitte des Standes. Dass Autobauer der Messe fernblieben, könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass sie derzeit nichts anzukündigen haben. Audi kämpft etwa mit Softwareproblemen und BMW bereitet sich auf die Neue Klasse vor, die ab 2025 starten soll.

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