Am 28.10. wurde in Berlin der 9. Deutsche Startup Monitor (DSM) von PwC und dem Bundesverband Deutsche Startups e.V. vorgestellt. Mehr als 2.000 Startups wurden dafür zu den Schwerpunkten forschungsnahe Gründungen und Datenökonomie befragt. Hier sind die Key Learnings.
Die durchschnittliche Mitarbeiter:innenzahl steigt im Vergleich zum Vorjahr von 14,3 auf 17,6 Personen. In den kommenden Monaten sollen im Schnitt rund neun weitere Mitarbeitende rekrutiert werden, im Vorjahr waren es sechs. Ob sich dieses Ziel von den befragten Startups realisieren lässt, hängt aber auch vom Bewerber:innenmarkt ab, denn die Suche von passendem Personal wird schwieriger. Insgesamt 27 Prozent der Startup-Gründer:innen bezeichnen die Personalsuche als größte Hürde – 10 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Universitäten bleiben Innovationstreiberinnen. Mit 26 Prozent kommt jede vierte Gründung aus dem Bereich der Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Und: Rund ein Drittel der Befragten haben ihre Mitgründer:innen an der Hochschule kennengelernt (36,4 Prozent).
Wenig überraschend kommen die meisten der befragten Unternehmen kommen aus NRW und Berlin (n = 2.013 Startups), gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern. Städte wie Hamburg, Berlin oder München punkten dabei für Gründer:innen mit ihrer internationalen Anziehungskraft. Ebenfalls attraktiv für Neugründungen sind universitär geprägte Standorte wie Aachen und Darmstadt oder Ökosysteme mit direkter Nähe zu Kund:innen in der etablierten Wirtschaft wie in der Rhein-Neckar-Region oder Ostwestfalen-Lippe.
Der Anstieg des Frauenanteils bei Startup-Gründungen um 11 Prozent ist ein positives Signal, auch wenn das Niveau mit knapp 18 Prozent niedrig bleibt. Zugenommen hat im Vergleich zum Vorjahr (20 Prozent) auch der Anteil an Gründer:innen mit Migrationshintergrund. Dieser liegt jetzt bei 22 Prozent.
Mit rund 65 Prozent haben zwei Drittel der Startups ein digitales Geschäftsmodell. Die Mehrheit ordnet sich dabei dem Bereich Software-as-a-Service (SaaS) zu. Hybride Modelle machen rund 26 Prozent aus, rein analoge lediglich rund 9 Prozent.
Für 44 Prozent der Startups sind Unternehmens-Investments interessant. Denn dieses Corporate Venture Capital kann nicht nur Kapital bringen, sondern auch auf die strategischen Ziele wie den Zugang zu Vertriebskanälen und Branchenexpertise einzahlen.
Der Zugang zu Daten ist für Startups enorm wichtig, jedoch gaben nur 38 Prozent der befragten Startups an, diesen ausreichend zu haben. Die Gründer:innen kritisieren, dass es Wettbewerbsverzerrungen durch die vorherrschende Datenkonzentration bei wenigen internationalen Konzernen gibt (63 Prozent) und fordern vor allem von Seiten des Staates mehr Open Data Initiativen (74 Prozent).
Viele sagen ja, sie seien verheiratet mit ihrem Job. Bei rund jedem zehnten Startup ist das wörtlich zu nehmen, denn acht Prozent gründen mit ihrem Lebenspartner oder der Lebenspartnerin.