Hardware-News
Manufactum: Kompakter Linux-Rechner
Technisch ist der Rechner Nr. 1 [1], den das Nobel-Versandhaus Manufactum Ende November auf den Markt gebracht hat, nicht auf dem neusten Stand. Ein 500-MHz-Prozessor Geode LX800 von AMD, eine 80 GB große Festplatte und 512 MB beziehungsweise 1024 MB Arbeitsspeicher (DDR 400) sind heutzutage keine überzeugenden Verkaufsargumente mehr. Doch das Konzept legt auf andere Faktoren wert: Stabilität und Zuverlässigkeit. So besitzt das Mainboard festaufgelötete Komponenten und das Gehäuse ist aus 1 mm starkem Edelstahl gefertigt. Der Rechner ist in etwa so groß wie ein Taschenbuch und wiegt weniger als ein Kilogramm. Wert legt der Hersteller auf den geringen Stromverbrauch von nur 12 Watt Leistung und die Feststellung, dass der Rechner aufgrund des fehlenden Lüfters keinen Lärm fabriziert. In der günstigsten Rechnerversion für 449 Euro kommt ein Debian-basiertes Linux mit KDE-Desktop zum Einsatz. Open Office, Foxit PDF Reader und Firefox sind vorinstalliert. Auf Wunsch gibt es das Gerät auch mit bereits aktiviertem Windows XP als Betriebssystem.
BUG: Lego für Geeks
Dass sich der Begriff Open Source nicht nur auf Software anwenden lässt, zeigen die Bug Labs [2] mit
ihren als Open-Source-Hardware bezeichneten BUGmodules. Durch einfaches
Zusammenstecken sollen aus unterschiedlichen Modulen neue mobile Geräte
entstehen. Das Basismodul, das Ende des Jahres erscheinen soll, ist
unter anderem mit einem ARM1136JF-S-Mikroprozessor, 128 MB RAM, WLAN,
Ethernet, einem En- und Decoder für MPEG4-Videos und USB-Schnittstellen
ausgestattet. An das Basismodul lassen sich weitere Module andocken,
zum Beispiel Kamera, Display oder GPS-Empfänger. Bug Labs stellt ein
Open-Source-Entwicklungspaket namens Dragonfly bereit, das als Basis
für BUG-Applikationen dienen soll. Ob auch die Hardware Open Source
sein wird, also Dokumentationen zu elektrischen Schnittstellen oder gar
Schaltpläne offengelegt werden, ist bislang unklar.
Vigor 2930: Router Dual-WAN und VPN
Der Hersteller von Kommunikations-Hardware DrayTek hat mit der Serie Vigor2930 [3] neue Router im Programm, die neben Dual-WAN-Fähigkeit für zwei separate
Provider, einer Firewall und einem VPN-Gateway auch einen integrierten
S0-Bus zum Anschluss von ISDN-Geräten besitzen. Die Vigor2930S-Modelle
verfügen über zwei S0-Busse, die für den Anschluss von bis zu zehn
ISDN-Telefonen sowie einer Telefonanlage genutzt werden können. In
Kombination mit VoIP (Modell Vigor2930VS) mit zwei zusätzlichen
analogen Telefonports und zwölf möglichen SIP-Konten kann jedem Telefon
ein eigenes SIP-Profil zugeordnet werden. Die hardwarebasierte
VPN-Komponente unterstützt laut DrayTek 100 parallele VPN-Tunnel.
Dell: Server bald auch mit Xen
Dell plant ab Anfang 2008 Käufern eines PowerEdge-Servers neben VMwares ESX-Server auch Xen als vorinstallierte Virtualisierungs-Lösung anzubieten. Dazu arbeitet Dell mit Citrix zusammen, die Mitte August XenSource, Anbieter einer kommerziellen Xen-Lösung für Unternehmen, gekauft haben. Citrix bietet die ehemaligen XenSource-Produkte mittlerweile als Citrix XenServer an. Durch die Zusammenarbeit mit Citrix bietet Dell auf den PowerEdge-Servern auch den eingebetteten Xen-Hypervisor an. Das Host-Betriebssystem befindet sich dabei auf einem Flash-Speicher im Server oder auf einer Festplatte. Kunden erhalten mit Dells PowerEdge-Servern einen kompletten Virtualisierungsserver, auf dem sie selbst keine Virtualisierungs-Lösung mehr installieren müssen.
easyRAID: Die 64 Terrabyte Speicherlösung
Schon in der Grundausstattung bieten die easyRAID Q16PS-Systeme [4] 16 Terrabyte Speicherplatz, im Vollausbau sind sogar bis zu 64 Terrabyte möglich. Die Geräte verfügen über SAS-Erweiterungsports, mit denen bis zu vier Systeme zusammen betrieben werden können. Intern werden gleichzeitig SAS- und SATA-Festplatten angesprochen. Die verschiedenen RAID-Konfigurationen können im laufenden Betrieb verändert werden. Bei RAID Level 5 erreicht die Datentransferrate bis zu 680 MB/s. Die Anbindung an das Netzwerk erfolgt über zwei 4GBit/s Fibre-Channel-Ports. Über ein webbasiertes Frontend können die Systeme konfiguriert und überwacht werden. Für den Preis von rund 10.500 Euro bietet easyRAID eine schnelle und flexible Speicherlösung im 19-Zoll-Format.
Ready NAS 1100: Netzwerkspeicher vorkonfiguriert
Mit dem Modell ReadyNAS 1100 [5] bietet die Firma Infrant einen vorkonfigurierten Network Access Storage (NAS) an, der sich an kleine und mittelständische Unternehmen richtet. In einem 1HE 19-Zoll-Gehäuse finden bis zu vier SATA-Festplatten mit insgesamt drei Terrabyte Speicher Platz, die wahlweise im Verbund als RAID 0/1/5 laufen können. Der Speicherplatz kann direkt über das Netzwerk erreicht werden, unterstützt werden unter anderem die Protokolle CIFS/SMB, NFS, FTP und AFP. Für einen schnellen Datentransfer sorgen zwei Gigabit-Netzwerkkarten. Über den Backup-Manager können die Daten auch auf einer externen USB-Festplatte gesichert werden, kofiguriert wird das Gerät über eine Weboberfläche. Das Modell mit zwei Terrabyte Speicherplatz ist in Deutschland ab 1.500 Euro zu haben.
Nagios: USB-Ampel
Die
Open-Source-Software Nagios überwacht Netzwerke, Server und
Applikationen. Stellt Nagios dabei Probleme fest, informiert die
Software den Administrator per E-Mail, SMS oder Instant Messaging.
Folkert van Heusden hat mit NagAmp ein Tool entwickelt, das Nagios mit
einer Ampel koppelt, die per USB an den Rechner angeschlossen wird, auf
dem Nagios läuft. Die Ampel visualisiert mit ihren drei Farben Grün,
Orange und Rot den Status der Prozesse. Liegt ein Netzwerkproblem vor,
schaltet die Ampel auf rot und der Administrator sieht auf einem Blick,
dass sich ein Service im kritischen Bereich bewegt. Die Software NagAmp
ist kostenlos, die Ampel [6] kostet rund 40 Euro.
Buffalo: Router mit Open-Source-Firmware
Die Unternehmen Newmedia-Net und Buffalo haben bekanntgegeben, gemeinsam einen WLAN-Router auf den Markt zu bringen, auf dem die quelloffene Firmware DD-WRT vorinstalliert ist. Zwar basieren auch viele andere Router auf Linux oder freier Software, jedoch geht bei ihnen die Garantieleistung des Herstellers durch Änderungen an der Firmware häufig verloren. Dies soll bei Buffalos WLAN-Router WHR-HP-G54 anders sein. Das Gerät soll in den nächsten Wochen mit der bereits vorinstallierten Firmware DD-WRT ausgeliefert werden. Der WLAN-Router soll vor allem Fachleute in Unternehmen und versierte Anwender reizen, die sich mehr Funktionen wünschen. Die Open-Source-Firmware DD-WRT soll ihnen Fernwartbarkeit, Zugangsverwaltung und Traffic Management sowie eine übersichtliche Konfigurationsoberfläche bieten. Der Preis für das mit max. 54 Mbit/s arbeitende Gerät, das seit anderthalb Jahren auf dem Markt ist, steht noch nicht fest. Jedoch soll die Garantiezeit auch bei Änderungen an der Firmware zwei Jahre betragen und der Kunde in dieser Zeit den vollen Support erhalten.
Flash-Festplatte
Magnetische Festplatten waren für den Bereich der dauerhaften Datenspeicherung im Rechner lange Zeit tonangebend – im wahrsten Sinne des Wortes. Doch nachdem USB-Sticks und Flash-Cards Kapazitäten von mehreren Gigabyte erreicht haben, schicken sie sich unter dem Schalgwort SSD (Solid State Drive) an, der Festplatte ihren Platz im Rechner streitig zu machen. Abgesehen von ihrer geräuschloseren Arbeitsweise sind sie schließlich auch unempfindlicher gegen Erschütterungen und magnetische Störfelder. Doch noch ist die Technik nicht ausgereift. In Bezug auf Geschwindigkeit, Größe und Preis je Gigabyte können die neuen Flash-Speicher ihren mechanischen Kollegen noch nicht das Wasser reichen. SanDisk hat mit seiner SSD SATA 5000 [7] eine 2,5-Zoll-Flashplatte für OEMs im Programm, die 64 GByte Platz bietet – mehr geht bislang nicht.