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Fundstück

18 Minuten bei 100 Millionen Grad: Chinas Fusionsreaktor bricht Rekorde

In der chinesischen East-Anlage wurde Plasma fast 18 Minuten lang stabil gehalten. Ein Weltrekord, der große Hoffnungen auf unbegrenzte und umweltfreundliche Energiegewinnung schürt.

Von Ann-Catherin Karg
2 Min.
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Die East-Anlage in der chinesischen Stadt Hefei. (Foto: Huang Bohan / Picture Alliance)

Bei einem Test in China könnte den Wissenschaftler:innen ein wichtiger Schritt in Richtung Lösung eines der drängendsten Probleme unserer Zeit gelungen sein: Die Erzeugung von nahezu unbegrenzter Energie ohne negative Folgen für die Umwelt.

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In der East-Anlage (Experimental Advanced Superconducting Tokamak) wurde Plasma, ein Gemisch aus Atomkernen und Elektronen, ganze 1066 Sekunden und damit fast 18 Minuten lang stabil gehalten. Ein Weltrekord, der vor allem deswegen so bemerkenswert ist, weil er die Dauer von 1000 Sekunden locker überschritten hat.

Der bisherige Rekord wurde deutlich gebrochen

In der Fusionsforschung gelten diese 1.000 Sekunden als wichtiger Zwischenschritt zum endgültigen Ziel, das der Direktor des Instituts für Plasmaphysik gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua so beschrieben hat: „Fusionsreaktionen müssen Tausende von Sekunden dauern, um sich selbst aufrechtzuerhalten.“

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Der jüngste Rekord sei das erste Mal, dass Menschen die Bedingungen simuliert hätten, die für den Betrieb von Fusionsreaktoren in einem Versuchsaufbau erforderlich seien. Der bisherige Weltrekord hatte bei 403 Sekunden gelegen und war ebenfalls von East 2023 aufgestellt worden.

Die Methode ist weit risikoärmer als Reaktoren, die mit Uran arbeiten

Anders als bisher gebaute Reaktoren wird für den Betrieb von Fusionsreaktoren kein Uran benötigt, weshalb auch kein Atommüll anfällt. Stattdessen versuchen Wissenschaftler:innen, in einem Fusionsreaktor ähnliche Bedingungen wie auf der Sonne zu erzeugen, um auch ähnliche Mengen an Energie freisetzen zu können.

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Unter sehr hoher Hitze von über 100 Millionen Grad Celsius und hohem Druck sollen jeweils zwei Wasserstoffatome zu einem Heliumatom verschmelzen, wobei Energie entsteht. Was dabei ebenfalls entfällt, ist das Risiko eines katastrophalen Unfalls im Falle einer Kernspaltung.

Dem Zwischenschritt sollen weitere folgen

Seit dem letzten Weltrekord von 2023 haben die Wissenschaftler:innen laut eigenen Angaben die Stabilität des Heizsystems, die Genauigkeit des Kontrollsystems und die Präzision des Diagnosesystems verbessert. Die Leistung der East-Anlage soll nun weiter gesteigert werden.

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Nächstes Zwischenziel der chinesischen Forscher:innen ist der Bau eines funktionierenden Demonstrations-Fusionskraftwerks in kleinem Maßstab. Das übergeordnete Ziel ist ein echter Reaktor, in dem eine langandauernde Fusion mehr Energie erzeugt, als bei ihrem Betrieb verbraucht wird.

Von Wasser bis Wind: Das ist die Zukunft der nachhaltigen Energiegewinnung

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