200 Millionen Nutzer: Plant Discord jetzt den Gang an die Börse?

Der populäre Messaging-Dienst Discord könnte in naher Zukunft an die Börse gehen. Einem Bericht der New York Times zufolge führt das Unternehmen derzeit erste Gespräche mit Investmentbanken, um ein mögliches Initial Public Offering (IPO) auszuloten. Was ist an diesen Gerüchten tatsächlich dran?
Die Nutzer:innenzahl von Discord wächst rasant
Anfangs war Discord vor allem bei Gamer:innen beliebt, inzwischen hat sich die Kommunikationsplattform aber auch in anderen Bereichen wie Krypto und KI etabliert. So setzen etwa Midjourney und andere KI-basierte Tools zur Bildgenerierung auf Discord-Server als primäre Plattform für den Austausch mit den Nutzer:innen. Das hat dazu geführt, dass die Chat-App inzwischen mehr als 200 Millionen aktive User:innen pro Monat zählt.
Die letzte Bewertung von Discord stammt aus dem Jahr 2021: Damals hatte das Unternehmen gerade eine Finanzierungsrunde über 500 Millionen US-Dollar abgeschlossen und war in der Folge 14,7 Milliarden wert. Seitdem hat sich der Markt für Tech-Startups zwar verändert, aber die wachsende Bedeutung, die Sprach- und Textchats für Communities haben, gibt Discord weiterhin Rückenwind.
Discord lehnte Microsoft-Deal ab
Ein möglicher Börsengang ist nicht zum ersten Mal im Gespräch. Schon 2021 gab es erste Gerüchte. Damals bekundete der Tech-Konzern Microsoft Interesse an einer Übernahme des Messaging-Dienstes und war bereit, zehn Milliarden US-Dollar für das Unternehmen zu zahlen. Am Ende entschied sich Discord aber gegen den Verkauf und setzte stattdessen auf Unabhängigkeit, was für Expert:innen auf mögliche Pläne hinsichtlich eines IPO hindeutete.
Es gibt einige Punkte, die ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt für einen Börsengang sprechen: Discord hat in den vergangenen Jahren eine starke Marktposition entwickelt. Sie gilt schon jetzt als eine der führenden Plattformen für Echtzeitkommunikation und konnte sich vor allem in den Nischen erfolgreich gegen Konkurrenten wie Slack oder Microsoft Teams behaupten. Dabei spielt auch der KI-Boom eine entscheidende Rolle, weil Discord hier vielen Communities als zentrale Kommunikationsplattform dient.
Herausforderungen auf dem Weg an die Börse
Die Gespräche über einen Börsengang befinden sich laut New York Times noch in einem frühen Stadium und es gibt bisher keine offizielle Bestätigung von Discord selbst. Zudem ist der Markt für Börsengänge im Tech-Bereich derzeit volatil. Viele Unternehmen, die in den letzten Jahren an die Börse gegangen sind, hatten Schwierigkeiten, nachhaltige Gewinne zu erzielen. In diesem Umfeld müsste sich Discord als stabiler Player positionieren, um Anleger:innen zu überzeugen.