Airbnb: Hohe Verluste erwartet, Börsengang wohl erst Ende 2020

Airbnb. (Foto: Tero Vesalainen/ Shutterstock)
Im Zeitraum zwischen Januar und September 2018 hatte Airbnb noch einen Gewinn in der Höhe von 200 Millionen US-Dollar melden können. Den gleichen Zeitraum ein Jahr später schloss der Wohnungsvermittler wohl mit einem Minus von 322 Millionen Dollar ab, wie das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf Firmeninsider berichtet (Paywall). Grund dafür sollen massiv gestiegene Kosten sein. Airbnb gebe unter anderem viel Geld dafür aus, Sicherheitslücken auf seiner Plattform zu schließen.
Airbnb: Gute Zahlen noch 2018
Zu den Zahlen für das Gesamtjahr 2019 gibt es dagegen offenbar noch keine Informationen. Airbnb hat auch den WSJ-Bericht nicht kommentiert. 2017 soll Airbnb 2,6 Milliarden Dollar Umsatz gemacht und einen Gewinn von 100 Millionen Dollar eingefahren haben. Im dritten Quartal 2018 soll der Umsatz erstmals in einem Dreimonatszeitraum eine Milliarde Dollar betragen haben. Weil Airbnb nicht börsennotiert ist, ist das Unternehmen nicht verpflichtet, regelmäßig Umsatz- und Gewinnzahlen zu veröffentlichen.
Schon seit Jahren wird über einen möglichen Börsengang von Airbnb spekuliert. Ein für 2018 geplanter Anlauf war wieder abgeblasen worden. Im September 2019 hatte der Wohnungsvermittler das Jahr 2020 als zeitlichen Rahmen für den Gang auf das Börsenparkett genannt. Jetzt heißt es, dass der Börsengang frühestens im dritten Quartal über die Bühne gehen wird. Laut WSJ kämpft Airbnb derzeit mit den Auswirkungen des Coronavirus im Wachstumsmarkt China.
Welche Art der Börsenplatzierung Airbnb wählen wird und welche Erlöse das Unternehmen sich erhofft, ist bislang unklar. Derzeit soll Airbnb mit 31 Milliarden Dollar bewertet sein. Die Zahl stammt aber schon aus dem Jahr 2018. Seit den eher durchwachsen verlaufenen Börsenstarts von gehypten Startups wie Uber oder dem Debakel von Wework sind Investoren bei der Bewertung nicht börsennotierter Unternehmen vorsichtiger geworden. Der Bericht über die hohen Verluste dürfte dabei wenig zuträglich sein. Auch die anhaltenden rechtlichen Unklarheiten drücken die Stimmung bei potenziellen Anlegern.
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