Anzeige
Anzeige
News

Astronomen entdecken „Baby-Planeten“: Er ist 1.500-mal jünger als die Erde

Mit einem Alter von nur drei Millionen Jahren darf der Planet TIDYE-1b als einer der jüngsten gelten, die jemals entdeckt wurden. Die Erde ist 1500-mal älter.

Von Dieter Petereit
3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

 

 

 

 

TIDYE-1b (oder komplexer IRAS 04125+2902 b) ist nur drei Millionen Jahre alt, während unsere Erde bereits 4,5 Milliarden Jahre zählt. Insofern ist es kein Wunder, dass Astronom:innen sich über diesen jüngsten Fund freuen.

Anzeige
Anzeige

Erkenntnisse über frühe Stadien der Planetenentstehung nützlich

Immerhin kann die Entdeckung eines so jungen Planeten Wissenschaftler:innen viel über die frühen Stadien der Planetenbildung lehren. Bei TIDYE-1b ist es sogar so, dass sich die Forscher:innen veranlasst sehen, ihre Modelle der Planetenentstehung neu zu bewerten.

„Die Astronomie hilft uns, unseren Platz im Universum zu erkunden – woher wir kommen und wohin wir gehen könnten. Die Entdeckung von Planeten wie diesem ermöglicht es uns, in der Zeit zurückzublicken und einen Blick auf die Planetenentstehung zu werfen, während sie geschieht“, freut sich Madyson Barber, Hauptautorin eines neuen Artikels zum Thema und Doktorandin an der „University of North Carolina at Chapel Hill“ (UNC) im gleichnamigen US-Bundesstaat.

Anzeige
Anzeige

Barbers Team entdeckte TIDYE-1b gezielt mithilfe der sogenannten Transitmethode. Hierbei wird im Grunde der Stern beobachtet. Zieht dann ein Planet vorbei, verdunkelt sich das Licht und der Planet wird sichtbar.

TESS-Teleskop findet jungen Planeten

TIDYE-1b wurde mit der seit 2018 im All befindlichen TESS-Sonde entdeckt. Das TESS-Teleskop (Transiting Exoplanet Survey Satellite) der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist eine Raumsonde, die entwickelt wurde, um nach Exoplaneten zu suchen, also Planeten, die Sterne außerhalb unseres Sonnensystems umkreisen.

Anzeige
Anzeige

Vor der Entdeckung von TIDYE-1b wurden bereits mehr als ein Dutzend junge Planeten im Alter von 10 bis 40 Millionen Jahren durch die Transitmethode entdeckt. TIDYE-1b übertrifft sie indes alle.

Es handelt sich insbesondere deshalb um einen seltenen Fund, weil solche jungen Planeten normalerweise von Gas und Staub verdeckt werden. Diese sogenannte „protoplanetare Scheibe“ ist im Grunde ein Trümmerfeld, das einen Stern wie ein Ring umkreist und aus dem neue Planeten entstehen.

Anzeige
Anzeige

„Planeten bilden sich normalerweise aus einer flachen Scheibe aus Staub und Gas, weshalb die Planeten in unserem Sonnensystem in einer pfannkuchenflachen Anordnung ausgerichtet sind“, erklärt Andrew Mann, außerordentlicher Professor an der UNC. „Aber hier ist die Scheibe geneigt und sowohl mit dem Planeten als auch mit seinem Stern falsch ausgerichtet – eine überraschende Wendung, die unser derzeitiges Verständnis der Planetenentstehung infrage stellt.“

Erstaunlicher Winkel macht Planet sichtbar

Genau darin besteht das Glück, den Fund gemacht haben zu können. Weil TIDYE-1b seinen Stern in einem anderen Winkel umkreist als die Hauptprotoplanetenscheibe, war er trotz seiner Jugend sichtbar. Ansonsten kann es oft mehr als fünf Millionen Jahre dauern, bis sich eine solche Scheibe in einem jungen Sternensystem auflöst und einen Blick auf den Planeten freigibt.

Der junge Planet ist seinem Stern sehr nahe und umkreist ihn etwa einmal alle neun Tage. TIDYE-1b ist nicht so dicht wie die Erde, dafür aber etwa elfmal größer im Durchmesser.

Anzeige
Anzeige

Planetenentstehung viel früher als bisher gedacht abgeschlossen

Die Forscher:innen glauben, ein junges Beispiel einer Supererde oder eines Subneptun gefunden zu haben. Supererden und Subneptune sind Klassen von Exoplaneten, die größer als die Erde, aber kleiner als Planeten wie Uranus und Neptun sind und in unserem Sonnensystem fehlen. Anderswo in der weiteren Milchstraßengalaxie scheinen sie indes weit verbreitet zu sein.

Die Entdeckung ist insofern sehr beachtlich, als bisher angenommen worden war, dass die Planetenbildung erst nach 10 bis 40 Millionen Jahren abgeschlossen sein würde. Offenbar stimmt das nicht, und der Umstand, dass es so wenige Funde jüngerer Planeten gibt, liegt schlicht an deren mangelnder Sichtbarkeit.

Die Ergebnisse der Arbeit des Teams um Madyson Barber wurden im Wissenschaftsjournal Nature publiziert.

Anzeige
Anzeige

 

 

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige