Audi setzt in Düsseldorf auf die grüne Welle
Autofahrer dürfen sich in Düsseldorf über einen besonderen Service freuen – zumindest für den Fall, dass sie einen Audi steuern. Der Konzern führt in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt seinen Ampelinformationsservice ein.
Start noch in diesem Monat
Der besagte Service wird noch in diesem Monat gestartet und sieht vor, dass Audi-Fahrer künftig im Cockpit die Informationen von circa 150 Ampeln sehen können. Vorteil: Die Chancen auf eine sogenannte grüne Welle steigen.
Im Frühsommer soll dann ein großer Teil aller Düsseldorfer Kreuzungen – insgesamt rund 450 von 600 Signalanlagen – vernetzt sein, wie Audi in einer Pressemitteilung berichtet.
2 elementare Funktionen
Laut Audi besteht die Ampelinformation aus zwei elementaren Funktionen: Green Light Optimized Speed Advisory (Glosa) und Time-to-Green.
Glosa errechne die „optimale Geschwindigkeit für eine grüne Welle“. Zeige die Funktion beispielsweise das geltende Tempolimit an, werde die nächste Ampel in einer Grünphase erreicht. Ein unnötiges Beschleunigen entfalle so.
Zudem könne Glosa vorschlagen, „die Geschwindigkeit rund 250 Meter vor der Ampel schrittweise zu drosseln, damit der Fahrer und nachfolgende Autos“ die Kreuzung erreichten, wenn die Ampel grün sei.
Time-to-Green komme dann zum Tragen, wenn sich ein Stopp an einer roten Ampel nicht vermeiden lasse – und zähle durch einen Countdown die Sekunden bis zur nächsten Grünphase.
Besserer Komfort – höhere Sicherheit
„Mit Audi Ampelinformation wollen wir den Komfort für den Fahrer verbessern, die Sicherheit im Verkehr erhöhen und einen vorausschauenden, ökonomischen Fahrstil fördern“, unterstreicht Andre Hainzlmaier, Leiter Entwicklung Apps, Connected Services und Smart City bei Audi.
Dafür müsse man präzise Angaben zum Verhalten der Ampeln „in den nächsten zwei Minuten“ machen können. Exakte Prognosen seien aber gleichzeitig die größte Herausforderung.
Deshalb haben Audi und Projektpartner Traffic Technology Services (TTS) einen Analysealgorithmus entwickelt, der aus drei Quellen genaue Prognosen errechnet: dem jeweiligen Steuerprogramm der Signalanlage, den Echtzeitdaten des Verkehrsrechners und historischen Angaben. Dabei verbessere sich der Prognosealgorithmus kontinuierlich – auch dadurch, dass die Audis selbst anonymisierte Daten der Ampelüberfahrten an ein Backend sendeten.
Städte profitieren
Auch die Städte – Düsseldorf ist neben Ingolstadt die zweite europäische Stadt, in der es das System gibt – haben etwas von der Entwicklung und erhalten in Zukunft nützliche Informationen zur Ampelinfrastruktur.
Um das Ampelinformationssystem nutzen zu können, braucht es ein Audi-e-tron-Modell, das seit Mitte Juli 2019 produziert wurde – samt Audi-Connect-Navigation-und-Infotainment-Paket sowie kamerabasierter Verkehrszeichenerkennung.
Einfacher wäre es, wie in einigen Ländern schon gesehen, in der Ampel die Sekunden anzuzeigen wie lange noch grün oder rot ist.
Bei Grünphasen hilft jedem Teilnehmer sich zu überlegen ob er bremsen, ausrollen oder normal weiterfahren kann. bei Rotphasen hilft es entweder den Motor auszulassen oder sich innerlich schon drauf vorzubereiten das es weitergeht, somit löst sich der Verkehr auch sehr zügig. Für einen Ampelanlagenbauer sollte das ziemlich einfachumsetzbar sein.
Das System von Audi ist nett aber für die meinsten Autofahrer anderer Systeme völlig nutzlos.
Die Sekundenanzeige ist prima, geht aber am Thema vorbei. Statt mit 60 auf die Ampel zuzufahren, abzubremsen und zu warten, kann man auch mit 28 Km/h fahren, kommt dafür aber bei Grün an. Das senkt Emissionen und steigert die Verkehrskapazität von Straßen.