Diese Aufnahmen von Polarlichtern auf dem Jupiter sind atemberaubend – und stellen die Nasa vor Fragen

Immer wieder kann das James-Webb-Weltraumteleskop von seiner besonderen Position am Lagrange-Punkt L2 atemberaubende Aufnahmen des Weltalls machen. Zuletzt hat die Nasa etwa Bilder des Neptuns veröffentlicht, die erstmals Polarlichter auf dem Planeten nachgewiesen haben. Jetzt gibt es erneut Aufnahmen von Polarlichtern durch das James-Webb-Teleskop – allerdings vom Jupiter.
Nasa: So sehen Polarlichter auf dem Jupiter aus
Die Infrarotaufnahmen hat die Nasa in einem Video veröffentlicht und erklärt in einem Beitrag mehr zu dem Phänomen auf dem Jupiter. Wie auf der Erde entstehen die Polarlichter des Jupiters, wenn hochenergetische Teilchen in die Atmosphäre des Planeten gelangen und dort mit Atomen oder Molekülen von Gasen kollidieren. Im Vergleich zu den Polarlichtern auf der Erde ist das Phänomen auf dem Jupiter aber noch einmal imposanter.
Denn die Polarlichter des Jupiters sind riesig und haben laut Nasa etwa 100 Mal heller und energiegeladener als unsere Lichter. Das könnte womöglich daran liegen, dass der Jupiter gleich zwei Quellen hochenergetischer Teilchen hat. Wie auf der Erde können diese durch Sonnenwinde auf den Planeten gelangen. Dazu kommt, dass der Jupiter-Mond Io aktive Vulkane beheimatet, die ebenfalls Partikel ins All schleudern. Da der Jupiter ein so großes und starkes Magnetfeld hat, werden die Teilchen über große Entfernungen und mit hohen Geschwindigkeiten zum Planeten angezogen.
Laut der Nasa sind die Bilder aber nicht nur schön anzusehen, sondern werfen auch jetzt schon neue Fragen zum Jupiter auf. Denn neben dem James-Webb-Teleskop wurde der Planet in derselben Zeitspanne auch vom Hubble-Weltraum-Teleskop aufgenommen – allerdings im ultravioletten Bereich. Durch einen Vergleich der Aufnahmen können die Wissenschaftler:innen weitere Schlüsse darüber ziehen, wie die Atmosphäre des Planeten auf die Teilchen reagiert.
Interessanterweise zeigte sich durch den Vergleich aber auch, dass der hellste Punkt in den Aufzeichnungen des James-Webb-Teleskops nicht über das Hubble-Teleskop zu sehen war. Das Team der Wissenschaftler:innen, das die Aufnahmen gemacht hat, will jetzt weitere Diskrepanzen in den Daten analysieren und daraus weitere Implikationen zur Atmosphäre des Jupiters und seiner näheren Umgebung ableiten.