Bafin warnt vor Cyberangriffen auf Versicherungen
„Versicherer sind ein beliebtes Ziel von Cyberattacken.“ Mit diesem Satz hat der Bafin-Exekutivdirektor Frank Grund eine Branche in Habtachtstellung versetzt. Das geht aus einem Bericht des Handelsblatts hervor.
Das Portal befürchtet, dass Versicherungen, die ihren Kund:innen Cyber-Policen zum Schutz gegen Angriffe aus dem Netz anbieten, selbst zum bevorzugten Opfer krimineller Angriffe aus dem Netz werden könnten. Die Corona-Pandemie und der Ukrainekrieg hätten zudem die Gefahr für solche Attacken massiv erhöht.
Für Assekuranzen gibt es laut dem Bericht des Handelsblatts ein konkretes Horrorszenario: der Diebstahl von Gesundheitsdaten der Kund:innen. Dieses Szenario sei deshalb der absolute Worst Case, da Krankenversicherungen auf viele personenbezogene Daten zurückgreifen. Zudem seien auch die Interna der Versicherer selbst „ein neuralgischer Angriffspunkt“.
So wappnet sich die Versicherungsbranche gegen Angriffe
Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine habe es bislang kaum Attacken gegen den deutschen Finanzsektor gegeben, zitiert das Handelsblatt den Exekutivdirektor der Bafin. Die Versicherungsbranche versucht sich unterdessen trotzdem auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Die Gothaer Versicherung lässt sich von Spezialist:innen immer wieder selbst angreifen, um Schwachstellen und Sicherheitslücken aufzudecken, schreibt das Portal. Auch der Branchen-Krösus der Allianz verfüge über ein eigenes Cyber Defence Center. Das Ziel solcher Maßnahmen sei klar: der Aufbau einer Cyber-Resilienz, die für mehr Widerstandsfähigkeit gegen Cyberattacken sorgen soll.
Eine weitere Problematik liegt zudem in der Cloud. Immer mehr Versicherer sollen ihre Daten dahin auslagern. Daraus könnten neue Angriffsszenarien resultieren, „wenn mehrere Finanzunternehmen denselben großen Cloud-Dienstleister nutzen“, schreibt das Handelsblatt.