
Die Hackinggruppe Siegedsec hat Einrichtungen von Abtreibungsgegner:innen ins Visier genommen und nach eigenen Angaben bereits ungefähr acht Gigabyte Daten erbeutet, unter anderem von Regierungsservern in Arkansas und Kentucky, wo Abtreibungen verboten sind.
Siegedsec greift Arkansas und Kentucky an
„Die Angriffe werden weitergehen“, heißt es in der Telegram-Gruppe von Siegedsec. Arkansas und Kentucky, wo auch persönliche Informationen Bediensteter in den Besitz der Hacker:innen gelangt sein sollen, seien nur der Anfang. Man plane eine ganze „Hacktivismus-Kampagne“ gegen „Pro-Life-Organisationen“, so Siegedsec.
Die Mitglieder der Gruppe selbst seien „pro choice“, also dafür, dass jede schwangere Person selbst eine Entscheidung treffen kann und dass der Zugang zu Abtreibungen nicht verwehrt werden darf. Mit dem Aufruf „Protestiert weiter, passt auf euch auf und scheißt auf die Regierung“ beendet Siegedsec die Telegram-Ankündigung.
Die erbeuteten Daten stehen unter der Bezeichnung „fuckthegov.zip“ auf einem Anonymous-Server zum Download bereit. Auf den ersten Blick scheint es sich um offizielle Dokumente, interne Kommunikation und persönliche Daten zu handeln. Ob sie echt sind, ist freilich schwer zu sagen. Die betroffenen Bundesstaaten haben sich bislang nicht zu der Sache geäußert. Eine Lösegeldforderung vonseiten der Hacker:innen gibt es ebenfalls nicht, was ihre eigene Aussage, Hacktivismus zu betreiben, untermauern könnte.
Es gibt auch gute Hacker:innen
Nicht immer haben Hacker:innen Böses im Sinn und überziehen Unternehmen oder Behörden und öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser mit Ransomware-Angriffen. Es gibt auch sogenannte White-Hacker:innen, die sich einer (vermeintlich) guten Sache verschreiben.
Gleich zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte beispielsweise das Hackingkollektiv Anonymous der russischen Regierung „den Cyberkrieg erklärt“.