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Ernie 4.5 und X1 ausprobiert: Warum ihr die neuen chinesischen KI-Modelle kennen – aber nicht benutzen solltet

Mit zwei neuen KI-Modellen will der chinesische Konzern Baidu sowohl Deepseek als auch GPT-4.5 übertreffen. Wir zeigen, wie ihr die Modelle schon jetzt nutzen könnt – und erklären, warum das nur bedingt sinnvoll ist.

3 Min.
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Wieder sorgen zwei neue KI-Modelle aus China für Schlagzeilen – wir haben sie ausprobiert. (Bild: Midjourney / t3n)

Der chinesische Suchmaschinenbetreiber Baidu betreibt schon seit 2023 einen eigenen KI-Chatbot nach dem Vorbild von ChatGPT. Mitte März 2025 hat der Konzern jetzt nachgelegt und zwei neue KI-Modelle auf der Plattform bereitgestellt. Die zwei Modelle sind sowohl eine Kampfansage an die US-amerikanische Konkurrenz – als auch an die inländische Konkurrenz von Deepseek.

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Mit Ernie X1 hat Baidu ein eigenes Reasoning-Modell veröffentlicht. Wie auch die Modelle Deepseek R1 oder OpenAI o1 wird nach Eingabe eines Prompts erst eine Art „Denkprozess“ durchgeführt, bei dem die gestellte Aufgabe in Teilschritte aufgeteilt, die dann Schritt für Schritt abgearbeitet werden. Das soll die Lösung komplexerer Anfragen verbessern.

Das zweite neue Modell, Ernie 4.5, wiederum ist ein multimodales KI-Modell. Sprich: Das Modell versteht sich nicht nur auf Texteingaben, sondern kann auch Bilder, Videos oder Audio-Dateien verarbeiten.

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Ernie 4.5 kann eine Vielzahl von Formaten verstehen und verarbeiten. (Screenshot: yiyan.baidu.com / t3n)

So könnt ihr Ernie X1 und Ernie 4.5 ausprobieren

Beide Modelle stehen kostenfrei über Baidus Chatbot zur Verfügung. Das größte Hindernis dabei: Die Website ist nur auf Chinesisch verfügbar. Dank der Übersetzungsfunktionen lässt sich dieses Problem allerdings leicht umgehen. Nicht umgehen lässt sich allerdings der Account-Zwang. Ihr benötigt zwingend ein Baidu-Konto, für das ihr wiederum eine Telefonnummer hinterlegen müsst. Immerhin stört sich Baidu aber nicht an einer deutschen Nummer. 

Nach Eingabe eurer Telefonnummer bekommt ihr per SMS einen Login-Code zugeschickt. Nachdem ihr den eingegeben habt, legt ihr noch einen Nutzernamen und ein Passwort fest. Danach kann es losgehen.

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Fehlermeldungen, Sprachverwirrungen und Websuchen im Schatten der „Great Firewall“

Offiziell unterstützen beide Modelle nur Chinesisch und Englisch. Deutschsprachige Prompts wurden in unseren Versuchen zwar ab und an auch auf Deutsch beantwortet, in anderen Fällen wurde der Vorgang aber sogar komplett abgebrochen. Das passierte auch, als wir ein Bild mit deutschem Text zur Abschrift hochgeladen hatten. Englischsprachige Prompts wurden zwar meist auch auf Englisch beantwortet, in einigen Fällen gab es hingegen nur eine Antwort auf Chinesisch.

Einen deutschsprachigen Text wollte Ernie 4.5 nicht in Gänze für uns aus einem Bild extrahieren. (Screenshot: yiyan.baidu.com / t3n)

Da Baidu eigentlich ein Suchmaschinenbetreiber ist, verwundert es nicht, dass auch der Chatbot auf Wunsch zusätzliche Informationen zur Beantwortung eines Prompts aus dem Web zusammensucht. Für europäische Nutzer:innen ist das aber nur bedingt hilfreich, denn die Funktion beschränkt sich in unseren Versuchen ausschließlich auf chinesische Quellen.

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Daher konnte die integrierte Websuche etwa zu Personen, zu denen Google eine ganze Reihe von Quellen finden würde, keinerlei Angaben machen. Das erklärte Ernie X1 dann damit, dass es sich offenbar nicht um eine Person des öffentlichen Lebens handele.

Einfache Coding-Aufgaben sind für Ernie X1 kein Problem. (Screenshot: yiyan.baidu.com / t3n)

Einfache Programmieraufgaben erledigte Ernie X1 in unseren Versuchen hingegen ohne größere Probleme. Auch der grundsätzliche Umgang mit verschiedenen Dateiformaten bei Ernie 4.5 funktionierte.

Allerdings führten auch simple Prompts im Verlauf unserer Tests immer wieder zu Fehlermeldungen. Und dabei ging es nicht um von der chinesischen Regierung zensierte Themen wie das Tian’anmen-Massaker. Denn solche Anfragen wurden direkt bei der Eingabe abgewiesen.

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Mächtiges KI-Tool ohne großen Nutzen für Europäer?

Mit Ernie X1 und Ernie 4.5 sind Baidu durchaus konkurrenzfähige Modelle gelungen. In ihrer jetzigen Form sind sie aber, im Gegensatz zu Deepseek, für westliche Nutzer:innen kaum sinnvoll einsetzbar. Das fängt bei der chinesischen Nutzungsoberfläche an und geht über Probleme mit anderen Sprachen bis hin zur chinesischen Zensur – von der fairerweise aber auch Deepseek betroffen ist.

Im Gegensatz zu Deepseek hat Baidu die neuen KI-Modelle bislang auch nicht offengelegt. Immerhin soll sich das im Fall von Ernie 4.5 aber im Sommer ändern. Laut Baidu-CEO Robin Li soll das Modell Ende Juni 2025 unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht werden.

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