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DSL-Abschaltung bis 2030? Warum Deutschland noch weit davon entfernt ist

Immer mehr Glasfaserkabel werden in Deutschland verlegt, tatsächlich an das neue Netz angeschlossen sind aber die Wenigsten. Stattdessen surfen fast eine Million Haushalte noch immer mit weniger als 10 Mbit/s.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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Wie gut läuft der Glasfaserausbau in Deutschland wirklich? (Foto: Asharkyu/Shutterstock)

Während der Glasfaserausbau in Deutschland voranschreitet, berichtet der Spiegel, dass weiterhin rund 800.000 Haushalte auf Internetverbindungen mit weniger als 10 Mbit/s angewiesen sind. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht der Bundesnetzagentur hervor. Zwar hat sich die Anzahl im Vergleich zum Jahr 2022 nahezu halbiert, trotzdem beweisen die aktuellen Zahlen, wie groß die digitale Kluft in Deutschland noch immer ist.

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Der Datenhunger deutscher Verbraucher:innen wächst

Der Datenverbrauch steigt weiter an: Im Festnetz lag der durchschnittliche monatliche Datenverbrauch bei 322 Gigabyte pro Anschluss, was einem Zuwachs von 35 GB gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Mobilfunkbereich fiel der Anstieg mit 7,4 GB pro SIM-Karte deutlich geringer aus. Obwohl die 5G-Technologie schon jetzt in vielen Regionen verfügbar ist, bleibt die Nutzung bislang noch begrenzt: Aktuell werden nur etwa zehn Prozent des gesamten Datenverkehrs über 5G abgewickelt.

Zwar ging die Zahl der DSL-Verträge zuletzt um 900.000 zurück, trotzdem bleibt die Technologie, die noch immer auf die alten Kupferkabel setzt, mit 23,6 Millionen Haushalten am weitesten verbreitet. Im Vergleich zum modernen Glasfaser nutzen noch immer fast fünfmal mehr Haushalte DSL.

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Deutschland hinkt beim Glasfaserausbau hinterher

Die EU hat allerdings andere Pläne – und will die in Deutschland mehrheitlich genutzte DSL-Technologie auslaufen zu lassen. Bis 2030 sollen alle Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen sein – danach will die EU DSL abschalten. Dieser Prozess ist in drei Stufen unterteilt: Sobald in einem Gebiet genügend Haushalte an das neue Glasfasernetz angeschlossen sind, können Netzbetreiber in einem zweiten Schritt die Abschaltung des DSL-Netzes beantragen.

Im Vergleich zu anderen Ländern hinkt Deutschland beim Glasfaserausbau deutlich hinterher: Bis heute hat noch kein Netzbetreiber den Antrag für die zweite Stufe des Umstiegsplans gestellt. Das liegt auch daran, dass vielen Verbraucher:innenn die aktuelle Übertragungsgeschwindigkeit offenbar ausreicht. Die Bundesnetzagentur hält die gesetzte Frist von 2030 deshalb noch für unrealistisch.

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Viele sind mir ihrem DSL-Anschluss noch zufrieden

Theoretisch konnten im Jahr 2024 rund 21,8 Millionen Haushalte mit einem Glasfaseranschluss versorgt werden – tatsächlich aktiv genutzt wurden davon aber nur 5,3 Millionen. Immerhin: Verglichen mit den Zahlen des Vorjahres entspricht das einem Anstieg von einer Million. Besonders gefragt sind sogenannte FTTH-Anschlüsse, bei denen die Glasfaser direkt in die Wohnung verlegt wird. Laut Bericht wurden im vergangenen Jahr 4,1 Millionen dieser leistungsfähigen Anschlüsse genutzt.

Die Alternative dazu sind sogenannte FFTB- oder FTTC-Anschlüsse, bei denen die Glasfaserleitung am Haus oder sogar schon am Verteilerkasten endet und von dort die vorhandene Kupferleitung genutzt wird. Dadurch wird die Geschwindigkeit allerdings deutlich limitiert. Kurz gesagt: FTTC-Anschlüsse sind zwar die teuerste, aber auch die zukunftssicherste Variante.

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Deutschlands Internetversorgung befindet sich im Umbruch

Der Jahresbericht der Bundesnetzagentur zeigt: Während sich Deutschland beim Netzausbau langsam verbessert, ist die digitale Infrastruktur noch immer zweigeteilt. Wer heute mit Glasfaser surft, hat oft mehr Bandbreite, als er benötigt, während andere mit einer Übertragungsrate von weniger als 10 Mbit/s im digitalen Niemandsland zurückbleiben. Die Herausforderung für die kommenden Jahre bleibt daher, mehr Haushalte ans schnelle Netz zu bringen – und zwar nicht nur theoretisch, sondern ganz konkret.

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