Dabei sollen ausschließlich solche Firmen ausgesucht werden, die sich um die Nutzung von Technologie im Finanzumfeld verdient gemacht haben. Absichtlich gibt es hierbei keine festgelegte Reihenfolge, da die Unternehmen nur schwer miteinander vergleichbar wären.
Fintech 50: Ein Who is Who der europäischen Fintech-Szene
Die Liste liest sich wie ein Who is Who der europäischen Fintech-Szene. Von den 50 Unternehmen stammen viele aus Großbritannien. Spannend wird in den nächsten Jahren sein, ob das nach dem Brexit so bleibt oder ob vielmehr Deutschland in diesem Bereich mehr Unternehmen an sich binden kann. Aus dem deutschsprachigen Raum stammen immerhin zwölf Unternehmen, die es auf die Liste geschafft haben:
- Das in Berlin ansässige Startup Bonify vermittelt Anwendern Zugriff auf ihre Daten zur Kreditwürdigkeit und gibt diesen die Möglichkeit, gegebenenfalls falsche Daten zu korrigieren oder Informationen zu ergänzen.
- In der Schweiz angesiedelt ist Ethereum, die dezentrale Plattform zur Nutzung der Blockchain-Technologie, über die wir bereits berichtet haben.
- Aus Hamburg kommt Figo, der 2012 gegründete Banking-Service-Provider, der „Banking as a sevice“-Dienstleistungen im B2B-Umfeld anbietet.
- Ebenfalls im B2B angesiedelt ist Mambu, ein Berliner Unternehmen, das eine Softwarelösung für Finanzorganisationen anbietet, mit denen diese eigene Services zum Sparen und Verleihen von Geld aufsetzen können.
- Der wohl bekannteste Vertreter aus Deutschland, die selbsternannte „Smartphone-first“-Bank N26, darf auf dieser Liste natürlich auch nicht fehlen. Die digitale Bank hat im Jahr nach der Gründung immerhin 80.000 Kunden gewonnen und ist strategische Partnerschaften mit Barzahlen und Transferwise eingegangen.
- Das Schweizer Fintech NetGuardians ist mit seiner Analytics-Technologie im Sicherheitsumfeld aktiv. Ziel des Unternehmens ist es, Banken proaktiven Schutz vor Betrugsfällen auf Big-Data-Basis zu geben.
- Ebenfalls in der Schweiz angesiedelt ist Qumram, ein Unternehmen für digitale Compliance-Lösungen und Risikomanagement, das Endkunden hierzulande weitgehend unbekannt sein dürfte.w
- Für Anleger die Rosinen rauszupicken, verspricht das Berliner Startup Raisin mit Weltsparen , das angesichts niedriger Zinsen Geld auf mehrere Banken im In- und Ausland verteilt und so die für den Anleger günstigsten Angebote finden will.
- Die Solaris-Bank aus Berlin verfügt wie N26 über eine offizielle Banking-Lizenz. Das Unternehmen bietet Banken modulare Finanzlösungen, die sich über eine API einbinden lassen.
- Auch an Endkunden richtet sich das Münchner Unternehmen Scalable Capital – ein Robo-Advisor, der anhand von Fragen zum Anlegerverhalten für Kunden die für sie passende Portfoliostruktur in der Altersvorsorge oder Geldanlage ermittelt und die geeigneten Produkte gleich mitverkauft.
- Traxpay ist ein Frankfurter Startup, das Geldtransfer in Echtzeit ermöglicht und sich in bestehende ERP-Systeme integrieren lässt.
- Aus dem Versicherungsumfeld schließlich kommt Wefox, ein Startup, das in der Schweiz gegründet wurde und heute in Berlin sitzt. Wefox erlaubt es Kunden, Versicherungsgesellschaften und Vermittlern, vorhandene Versicherungsverträge zu managen und gegebenenfalls günstigere Tarife nach vorgegebenen Kriterien zu ermitteln.
Wie aussagekräftig und objektiv eine solche Liste sein kann, sei dahingestellt. Die Aufstellung zeigt aber immerhin, dass deutsche Unternehmen in der vielfältigen Fintech-Branche gut mitspielen und wichtige Innovationen liefern. Auch sorgt eine solche Liste dafür, dass die Fintech-Szene, die in den kommenden Jahren nicht nur bei den Banken und Versicherungen selbst viel bewegen wird, an Aufmerksamkeit gewinnt.