Hessisches Startup will mit Drohnen Corona-Impfstoff ausliefern
Das Unternehmen aus dem Umfeld der TU Darmstadt hat am Montag bekannt gegeben, dass es weitere gut 18 Millionen Euro Risikokapital eingesammelt hat. Investoren sind die kalifornische Xplorer Capital und der hessische Wachstumskapitalfonds Futury Regio Growth.
Wingcopter will das frische Geld nutzen, um in die industrielle Produktion ihrer Lieferdrohne einzusteigen, von der in den kommenden Monaten eine stark verbesserte neue Version vorgestellt wird. Dazu soll eine Produktion in einer ehemaligen, 6.500 Quadratmeter großen E-Bike-Fabrik in Weiterstadt bei Darmstadt aufgebaut werden, wie Plümmer berichtete. „Wir haben uns Experten aus der Automobilproduktion geholt, mit deren Know-how wir aktuell eine Serienproduktion aufbauen. Perspektivisch wollen wir dort Zehntausende Drohnen bauen.“ Von derzeit rund 100 Menschen soll die Mannschaft im Laufe dieses Jahres auf mehr als 130 Beschäftigte wachsen.
Wingcopter konkurriert mit Weltfirmen wie Google oder Amazon um die Entwicklung leistungsfähiger Lieferdrohnen. Gemeinsame Projekte gab es bereits mit den Logistikern DHL und UPS wie auch mit dem Darmstädter Chemie- und Pharmakonzern Merck.
Das mit Tragflächen ausgestattete Gerät aus Hessen kann senkrecht aufsteigen und dann auf der Strecke auch bei widrigen Wetterverhältnissen wie ein Propeller-Flugzeug fliegen. Die Schlüsselinnovation sei dabei die von Mitgründer Jonathan Hesselbarth entwickelten Schwenkrotoren, die sich Wingcopter bereits 2012 patentrechtlich hat schützen lassen.
Geplant sei auch eine Produktion in den USA, wo der Wingcopter gerade in einem Zulassungsverfahren der Luftfahrtbehörde FAA steckt. Grundsätzlich erwartet Plümmer weltweit eine stark steigende Nachfrage nach zivilen Lieferdrohnen. Dieser Markt werde in der Mitte des Jahrzehnts die militärischen Nutzungen überflügeln. dpa