Der Russland-Ukraine-Konflikt hat dazu geführt, dass der Westen zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt hat. Das führte unter anderem zu Diskussionen, ob Russland die Sanktionen durch die Nutzung von Kryptowährungen umgehen könnte. Der Federal Reserve-Vorsitzende Jerome Powell forderte unter anderem gerade deshalb eine strengere Krypto-Regulierung. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hat nun noch einmal die Wichtigkeit der Krypto-Regulierung unterstrichen.
Verliert der US-Dollar an Bedeutung?
Der IWF hat insbesondere davor gewarnt, dass die verhängten Finanzsanktionen gegen Russland, einschließlich der Beschränkungen für die russische Zentralbank, weitreichende Auswirkungen auf die Währungen haben könnten. Gita Gopinath, die erste stellvertretende geschäftsführende Direktorin des IWF, glaubt, dass es Anzeichen dafür gibt, dass einige Länder begonnen haben, „die Währung, in der sie für den Handel bezahlt werden, neu zu verhandeln“, sagte sie in einem Interview mit der Financial Times.
Der US-Dollar ist aktuell als Leitwährung nahezu weltweit von besonderer Bedeutung. „Der Dollar würde auch in einem solchen Umfeld die wichtigste globale Währung bleiben, aber eine Fragmentierung auf einer kleineren Ebene ist durchaus möglich“, erklärte Gopinath über die möglicherweise neue Stellung des US-Dollars.
IWF stellt die Frage nach der internationalen Regulierung
Gopinath zufolge könnte die derzeitige Situation die Einführung anderer Währungen als des US-Dollars fördern, einschließlich Kryptowährungen, die von Stablecoins bis zu digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) reichen.
Sie warnte auch vor der mangelnden Regulierung von Kryptowährungen und der Notwendigkeit, dieses Problem zu lösen, bevor sie in größerem Umfang eingeführt werden:
„Nach den jüngsten Vorfällen werden all diese Themen noch mehr Aufmerksamkeit erhalten, was uns auf die Frage der internationalen Regulierung aufmerksam macht. Hier gibt es eine Lücke, die geschlossen werden muss“, so Gopinath bezüglich der Krypto-Regulierung.
Tatsächlich ist die Regulierung von Kryptowährungen weltweit ein Thema, wobei zahlreiche Staaten auf ganz andere Wege setzen wollen. Während der Bitcoin in El Salvador beispielsweise gesetzliches Zahlungsmittel ist, herrscht in China ein absolutes Krypto-Verbot. Damit sich Bitcoin oder eine andere Kryptowährung weltweit durchsetzen könnte, wäre eine einheitliche Linie hinsichtlich der Regulierung von Kryptowährungen ein großer Vorteil. Dass das erst einmal nicht geschehen wird, zeigt die jüngste Entscheidung des EU-Parlaments bezüglich der Regulierung von unhosted Wallets.
