Bei den in Warschau präsentierten Designstudien handelt es sich um einen Hatchback und einen kompakten SUV. Beide Varianten sollen unter der Marke „Izera“ im Jahr 2023 auf den Markt kommen. Besonderen Wert legt EMP auf die Feststellung, dass die erforderlichen Bauteile für die E-Autos auch zu großen Teilen in Polen produziert werden sollen. Die geplante WLTP-Reichweite der Stromer soll rund 400 Kilometer betragen. Das berichtet die staatliche polnische Nachrichtenagentur PAP.
Eine Fabrik, in der die polnischen Stromer gebaut werden könnten, hat EMP indes noch nicht vorzuweisen. Sie soll ab dem zweiten Halbjahr 2021 in Schlesien gebaut werden. Das Design der vorgestellten Prototypen stammt nicht aus Polen, sondern wurde von der italienischen Modellschmiede Torino Design zugekauft, die auch schon für Fahrzeuge der Marken BMW, Ferrari, Fiat-Chrysler, McLaren und vielen anderen verantwortlich zeichnete. Auch der Antriebsstrang, wahrscheinlicher die komplette Plattform, der Izera-Modelle soll bei einem ausländischen Hersteller zugekauft werden. Laut EMP sei man mit „zwei Automobilkonzernen im Gespräch“.
Das klingt alles noch sehr vage. Wesentlich konkretere Vorstellungen hat EMP allerdings, wenn es um die Frage des Vertriebs der Fahrzeuge geht. Der soll funktionieren wie der Verkauf bei Tesla. Händler will EMP nicht zwischenschalten. Der Vertrieb erfolge ausschließlich online, gegebenenfalls unterstützt durch lokale Ausstellungsräume in verschiedenen polnischen Städten.
Das ist Electromobility Poland
Electromobility Poland ist ein Gemeinschaftsunternehmen mehrerer staatlicher Energieversorger. Der Markenname „Izera“ ist inspiriert von der Iser, einem Nebenfluss der Elbe im tschechisch-polnischen Grenzgebiet. Der Wunsch nach einem polnischen Automobil dürfte vornehmlich politisch motiviert sein. Schon zuvor hatte die Regierung der Türkei mit Planungen für eigene Elektro-Autos überrascht.
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