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Menschen statt KI: Wie ein Gründer Investoren und Kunden mit seiner App getäuscht haben soll

Hat der Gründer eines KI-Unternehmens über die Nutzung von künstlicher Intelligenz gelogen? Dieser Frage soll jetzt ein Gericht nachgehen. Denn angeblich wurde der angebotene Dienst nicht von einer KI, sondern von Menschen angetrieben.

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Statt einer KI kamen bei der App Menschen zum Einsatz. (Bild: Shutterstock/TSViPhoto)

2018 hat Albert Saniger das KI-Unternehmen Nate gegründet. Die gleichnamige App sollte Kund:innen beim Onlineshopping unterstützen. Das Versprechen: Statt sich durch den Kaufabschluss zu hangeln und alle Details händisch einzugeben, sollte eine KI die Arbeit übernehmen. User:innen sollen sich laut einem Werbevideo auf der Website von Nate nach nur einem Tippen auf die App zurücklehnen können, während im Hintergrund ihr gewünschtes Produkt erworben wird.

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Menschen statt KI? So soll Saniger alle mit Nate getäuscht haben

Allerdings soll Saniger mit seiner App und der angeblich dahinterstehenden KI zu viel versprochen haben, wie das Justizministerium der USA in einer Pressemitteilung berichtet. Demnach wird der Nate-Gründer und Ex-CEO jetzt angeklagt. Der Vorwurf: Statt einer künstlichen Intelligenz sollen die Kaufaufträge der User:innen an Call-Center in den Philippinen und Rumänien gegangen sein, wo sie von hunderten Angestellten für Niedriglöhne abgeschlossen wurden.

Laut der Anklageschrift soll Saniger von diesem Umstand von Anfang an gewusst haben, aber Investor:innen die Nutzung einer vollwertigen KI-Software für Nate vorgegaukelt haben. Bei Meetings behauptete er, dass Nate „Transaktionen ganz ohne die Hilfe von Menschen“ durchführen konnte. Auf Nachfrage von Investor:innen soll er lediglich zugegeben haben, dass es nur wenige Grenzfälle geben würde, in denen Menschen Nate beim Abschluss des Kaufs helfen müssen.

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Am Ende soll keine der Transaktionen automatisch und ohne menschliche Hilfe abgelaufen sein. Um das auch vor seinen Mitarbeiter:innen zu verschleiern, soll Saniger den Zugriff auf ein Dashboard mit Nates Automationsquote stark limitiert und behauptet haben, dass es sich dabei um Geschäftsgeheimnis handeln würde.

Erst zur Weihnachtszeit 2021 wies Saniger sein Team an, Bots für Nate zu entwickeln, die den menschlichen Mitarbeiter:innen in den Call-Centern ausgewählte Schritte des Transaktionsprozesses abnehmen konnten. Dadurch sollte der große Andrang zum Weihnachtsgeschäft abgefedert werden. Laut Anklage waren die Bots aber noch weit von dem KI-Versprechen entfernt, das Saniger seinen Investoren im Laufe der Jahre gegeben hatte. Von ihnen hatte Saniger mehr als 40 Millionen US-Dollar für sein Unternehmen bekommen.

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Als der Skandal Ende 2022 durch eine Untersuchung von The Information aufgedeckt wurde, verließ Saniger sein Unternehmen. Dadurch brach das Unternehmen finanziell zusammen und musste alle Assets verkaufen. Laut Anklageschrift sollen die Investor:innen dadurch nahezu alle Investitionen verloren haben. Gegen Saniger wird deshalb Anklage wegen Wertpapier- und Telekommunikationsbetrug erhoben. Die Kläger:innen fordern die Rückzahlung aller Investitionen an die Geschädigten.

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