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Mit geschlossenen Augen sehen: Neue Kontaktlinse macht Infrarotlicht wahrnehmbar

Science-Fiction – oder die Zukunft des Sehens? Chinesische Wissenschaftler:innen haben eine Kontaktlinse entwickelt, mit der Menschen ohne weitere Hilfsmittel Licht im Infrarotbereich wahrnehmen können.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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Diese Kontaktlinse könnte "Supersehen" ermöglichen. (Bild: Shutterstock/Zapp2Photo)

Normalerweise ist Infrarotlicht für das menschliche Auge unsichtbar. Wie der Spiegel berichtet, haben Forscher:innen der University of Science and Technology of China jetzt aber eine neuartige Kontaktlinse entwickelt, die genau diesen Spektralbereich sichtbar macht – und das sogar mit geschlossenen Augen.

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Neue Kontaktlinse verspricht „Supersehen“

Die Kontaktlinse, die von einem Forschungsteam um den Neurowissenschaftler Xue Tian entwickelt wurde, besteht aus flexiblem Material, das mit Nanopartikeln versehen ist. Diese Teilchen sind in der Lage, Infrarotstrahlung in sichtbares Licht umzuwandeln. Dabei wird keine zusätzliche Energie von außen benötigt: In ersten Tests konnten Versuchspersonen erkennen, aus welcher Richtung eine Infrarotquelle auf sie gerichtet war.

Sogar codierte Signale, etwa in Form von Morsezeichen, konnten mithilfe der Linsen entschlüsselt werden. Interessanterweise funktionierte das mit geschlossenen Augen sogar besonders gut, da sichtbares Licht in diesem Fall nicht ablenkte. Infrarotstrahlung durchdringt das Augenlid nämlich besser als normales Licht. Die Studie, die die Wirksamkeit der neuen Technologie nachweist, wurde erstmals im Fachjournal Cell veröffentlicht.

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Die Entwicklung steht noch am Anfang

Die Wissenschaftler:innen sehen vor allem im militärischen oder sicherheitsrelevanten Kontext großes Potenzial: So könne Infrarotlicht etwa für die verschlüsselte Kommunikation oder die Echtheitsprüfung von Dokumenten genutzt werden. Ein weiterer möglicher Anwendungsbereich sind Sehhilfen für farbenblinde Menschen: Mithilfe spezieller Nanopartikel soll künftig auch Licht im sichtbaren Bereich gezielt umgewandelt werden. So könnte beispielsweise rotes in grünes Licht konvertiert werden, um Farben für Personen mit einer Rot-Grün-Schwäche besser unterscheidbar zu machen.

Allerdings hat die neue Technologie aktuell noch mit Einschränkungen zu kämpfen. Sie funktioniert nur mit Lichtquellen im nahen Infrarotbereich bis etwa 1.600 Nanometer – dazu zählen zum Beispiel Infrarot-LEDs. Die vom menschlichen Körper abgegebene Wärmestrahlung liegt in einem weiter entfernten Infrarotbereich und ist mit der aktuellen Linse nicht erkennbar. Das Forschungsteam arbeitet allerdings schon daran, die Empfindlichkeit weiter zu verbessern.

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Ist künftig eine erweiterte Wahrnehmung möglich?

Die Forschung arbeitet schon seit Langem an Kontaktlinsen, die unter anderem Menschen mit einer Rot-Grün-Schwäche dabei helfen sollen, Farben richtig zu erkennen. Andere wollen Kontaktlinsen entwickeln, um eine durch Grünen Star bedingte Erblindung zu verhindern. Auch der chinesische Prototyp ist vielversprechend. Noch steht die Entwicklung zwar am Anfang, aber wenn die neuartige Technologie weiterentwickelt wird, könnte die Zukunft des Sehens buchstäblich über das hinausgehen, was mit dem menschlichen Auge bisher möglich ist.

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