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Neue Superstruktur entdeckt: Quipu gibt der Forschung Rätsel auf

Mit Quipu wurde die bisher größte Superstruktur im Universum entdeckt: Sie soll eine Ausdehnung von mehr als 1,3 Milliarden Lichtjahren aufweisen und könnte unser Verständnis vom Urknall grundlegend verändern.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
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Neue Superstrukturen könnten bisherige Rechnungen infrage stellen. (Foto: Shutterstock / M.Aurelius)

Wissenschaftler:innen haben die bislang größte bekannte Struktur im Universum entdeckt. Wie Universe Today berichtet, erstreckt sich die Superstruktur mit dem Namen Quipu über mehr als 1,3 Milliarden Lichtjahre und besitzt eine Masse von unglaublichen 200 Billiarden Sonnenmassen. Die Entdeckung könnte tiefgreifende Auswirkungen auf unser Verständnis der kosmischen Entwicklung und die Messgenauigkeit fundamentaler astrophysikalischer Parameter haben.

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Entdeckungen stellen bisherige Berechnungen infrage

Quipu ist eine der massereichsten und ausgedehntesten Strukturen, die je entdeckt wurden. Der Name ist inspiriert von einem alten Knotensystem der Inka, das genutzt wurde, um Informationen festzuhalten. Die Forscher:innen der Max-Planck-Gesellschaft um Hans Böhringer identifizierten neben Quipu noch vier weitere Superstrukturen – einige von ihnen sind so riesig, dass sie bestehende Modelle der kosmologischen Entwicklung sprengen. Laut des Forschungsteams umfassen die entdeckten Strukturen 45 Prozent aller bekannten Galaxiehaufen, 30 Prozent aller Galaxien, 25 Prozent der Materie und nehmen etwa 13 Prozent des beobachtbaren Universums ein.

Die gigantischen Strukturen des Universums beeinflussen den kosmischen Mikrowellenhintergrund (CMB) – die Strahlung, die als Überbleibsel des Urknalls gilt und als wichtiger Beweis für dieses Ereignis dient. Normalerweise stimmen die gemessenen Eigenschaften des CMB fast genau mit den theoretischen Vorhersagen überein. Doch wenn die Strahlung auf Superstrukturen wie Quipu trifft, kann ihre enorme Schwerkraft laut dem sogenannten Integrierten Sachs-Wolfe-Effekt (ISW) zu Veränderungen führen. Dadurch entstehen kleine Schwankungen im CMB. Diese Störungen sind allerdings schwer herauszufiltern und können unser Verständnis des CMB und damit des Urknalls verfälschen.

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Ein weiteres zentrales Problem betrifft die Bestimmung der Hubble-Konstante – hierbei handelt es sich um einen grundlegenden Wert in der Kosmologie, der beschreibt, wie schnell sich das Universum ausdehnt. Neben der allgemeinen Expansion weisen Galaxien auch selbst Strömungsbewegungen auf, die ebenfalls durch die extreme Masse von Quipu beeinflusst werden und dadurch die Messungen der Hubble-Konstante verfälschen können.

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Was Quipu über die Entstehung des Universums verrät

Andererseits scheint Quipu mit den Vorhersagen des Lambda-CDM-Modells übereinzustimmen. Dabei handelt es sich um ein Standardmodell, das zur Erklärung des Universums und seiner Entwicklung seit dem Urknall herangezogen wird. Computermodelle, die auf dem Lambda-CDM-Modell basieren, erzeugen ebenfalls Superstrukturen wie Quipu. Das bestätigt, dass solche riesigen Strukturen eine natürliche Folge der bekannten kosmologischen Prozesse sind. Jetzt gilt es, die Wechselwirkung dieser Superstrukturen mit Galaxienhaufen weiter zu untersuchen, um mehr darüber zu erfahren, wie sie die Galaxienbildung und -entwicklung beeinflussen. Auch die Rolle solcher Strukturen für die Dunkle Materie könnte ein wichtiges Forschungsfeld werden.

Die Entdeckung von Quipu beweist einmal mehr, dass das Universum noch viele Überraschungen für die Forschung bereithält. Diese gigantische Superstruktur ist nicht nur ein faszinierendes Beispiel für die immense Skala des Kosmos, sondern könnte auch unser Verständnis der fundamentalen Gesetze des Universums nachhaltig beeinflussen. Die Wissenschaft steht jetzt vor der Herausforderung, ihre Modelle an diese neuen Erkenntnisse anzupassen und die Bedeutung dieser gewaltigen Strukturen weiter zu entschlüsseln.

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