Payback für nachhaltigen Konsum: Plan3t sammelt 750.000 Euro an Kapital ein
Schon mal von „Attitude Behaviour Gap“ gehört? Wissenschaftler:innen sprechen davon, wenn sich Menschen etwas vornehmen, dann aber nicht entsprechend handeln. Beim Thema nachhaltiger Konsum sieht man das leider oft. Einer Befragung von EY zufolge würden 68 Prozent der deutsche Verbraucher:innen mehr für nachhaltige Produkte bezahlen – doch nur 26 Prozent handeln entsprechend.
Das Hamburger Startup Plan3t will das ändern. Mit seiner App hat es das erste Belohnungssystem für nachhaltigen Konsum gestartet und will uns so zu besseren Menschen machen. Die Betaversion des 2020 gegründeten Unternehmens ging dieses Frühjahr an den Start. Nun konnten die drei Gründer Lukas Wehrhahn, Kaspar Wehrhahn und Christian Gärtner in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde insgesamt 750.000 Euro an Kapital einsammeln.
An der Pre-Seed-Finanzierungsrunde beteiligten sich unter anderem der Berliner Frühphaseninvestor APX, die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) sowie bekannte Business-Angels aus der deutschen Digital- und Werbebranche. APX Geschäftsführer Jörg Rheinboldt sagt: „Der Klimawandel kann nur entschleunigt werden, wenn jede:r auch etwas dafür tut. Plan3t schafft die perfekte Digitallösung, mit der nachhaltiges Engagement gewürdigt wird.“
Planet Coins gegen Gutscheine
Aktuell können Nutzer:innen von Plan3t zunächst in der App ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck ausrechnen lassen. Anschließend erhalten sie passende Nachhaltigkeitstipps und können in Challenges sogenannte Planet Coins sammeln. Die Planet Coins können dann bei über 50 nachhaltigen Partnerunternehmen eingelöst oder für Klimaschutzprojekte gespendet werden. Zu den Partner:innen zählen zum Beispiel Enpal, Tibber, Sodastream, Refurbed, Planted, Weshare und Tier. Die 6.000 seit Frühjahr registrierten User:innen konnten so laut Plan3t bereits über 250 Tonnen CO2 vermeiden und kompensieren.
Next Stop: Fintech
Mit dem frischen Geld will die App auch an einer Open-Banking-Integration arbeiten, denn das Startup plant, sich zum Fintech weiterzuentwickeln. Plan3t-Gründer und CEO Lukas Wehrhahn erklärt: „Über die Verknüpfung des persönlichen Bankkontos lässt sich jede Transaktion mit einem CO2-Äquivalent versehen. Auf dieser Basis können wir unseren Nutzer:innen umweltfreundliche Alternativen vorschlagen und sie für Käufe bei unseren Partnerunternehmen automatisch mit Cashback belohnen.“
Derzeit ist die App ausschließlich in Deutschland verfügbar. Im kommenden Jahr plant das Startup, in weitere europäische Länder zu expandieren.
Sehr cooler Artikel, vielen Dank!