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Test

Razer Kraken V4 Pro und Freyja: Ich hab mich in Cyberpunk 2077 und Final Fantasy 16 durchrütteln lassen

Der Gaming-Hersteller Razer bietet mit dem Headset Kraken V4 Pro und dem Stuhlkissen Freyja zwei Produkte mit sogenannter HD-Haptic an. Es rumbelt nicht mehr nur der Controller, sondern auch Kopf, Rücken und Po. Aber ist das wirklich sinnvoll? Wir haben es getestet.

6 Min.
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Haptisches Feedback für mehr Immersion. (Foto: t3n)

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Ich muss sagen, dass ich die Idee zunächst recht befremdlich fand. Schon Rumble-Funktionen im Controller fand ich, seit sie zum ersten Mal im Dualshock 2 und dem N64-Controller auftraten, höchstens nett. Ein drolliges Feature, das nach kurzer Zeit seinen Reiz verloren hat. Sicherlich, mit HD-Rumble in den Joycons der Switch oder dem Dualsense-Controller der Playstation 5 wurden die Vibrationen feiner und auch etwas sinnvoller. Nun gab es die ein oder andere Spielmechanik, die den Rumble effektiv einsetzten. Aber auch das wäre nichts, was ich wirklich vermissen würde, wenn es nicht sowieso in den jeweiligen Controllern fest verbaut wäre.

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Jetzt also ein Headset und ein Stuhlkissen, die den Rumble auf meinen Kopf und meinen Rücken und Po erweitern wollen. Und die sind nicht günstig. Der Razer Kraken V4 Pro* kostet etwa 450 Euro. Das Razer Freyja kostet etwa 300 Euro*. Ich habe beide Gadgets getestet. Am ausgiebigsten mit Cyberpunk 2077 und Final Fantasy 16 – und hier habe ich auch die Vorzüge gesehen, die diese Art des immersiven Spielens bringen kann.

Anschluss und Einstellungen

Der Razer Kraken V4 Pro ist ein Gaming-Headset mit einem mitgelieferten Control Hub. Die Kopfhörer schließt ihr per Wireless, Bluetooth, USB-C oder Klinke an euren Rechner oder eure Konsole an. Der Control Hub will per USB mit Strom versorgt werden und verbindet sich dann mit eurem Headset. So könnt ihr den Razer Kraken V4 Pro also auch ganz einfach als Gaming-Headphone benutzen. Mit einem ausfahrbaren Mikrofon seid ihr auch für das Online-Gaming gut ausgestattet.

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Über den Control Hub könnt ihr dann allerlei Einstellungen vornehmen. Zwischen vier Audioprofilen switchen, die Eingangsquelle wählen oder die Intensität des haptischen Feedbacks kontrollieren.

Nicht nur praktisch, sondern auch ziemlich stylisch: der Control Hub. (Foto: t3n)

Das Razer Freyja will per Steckdose mit Strom versorgt werden, dann verbindet ihr es Wireless oder per Bluetooth mit eurem PC. Mit einer Konsole kann die Stuhlauflage also nicht genutzt werden. Denn für die Nutzung ist eine Software nötig: Mit Razer Synapse könnt ihr die Intensität der sechs unterschiedlichen Motoren einstellen, die in der Auflage verbaut sind.

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Ebenso könnt ihr einstellen, ob das Razer Freyja den Sound eines Spiels als Quelle für das haptische Feedback nutzen soll, oder die sogenannte Sensa-Spielintegration. Was das ist, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt.

Funktionen und Qualität

Das Razer-Headset ist ganz ohne das haptische Feedback schon ein sehr ordentlicher Kopfhörer – fürs Gaming. Das Feedback könnt ihr per Taste am Kopfhörer auch einfach ausschalten. Klanglich wartet das Headset mit virtuellem 7.1-Surround-Sound und THX Spatial Audio auf. Das ist nett, wenn ihr die passenden Spiele nutzt, die diese Features unterstützen.

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Ansonsten ist der Klang des Razer Kraken V4 Pro recht typisch für einen Gaming-Kopfhörer: starker und satter Bass, der etwa Explosionen besonders brachial klingen lässt. Die Polsterung ist dick und ist auch nach mehrstündigem Gebrauch nicht unangenehm – außer dass die Ohren dank des geschlossenen Modells und des synthetischen Stoffs recht warm werden.

Es ist Razer – also muss alles natürlich leuchten. (Foto: t3n)

Das Mikrofon funktioniert ausgezeichnet und verschwindet komplett im Kopfhörer, wenn ihr es gerade nicht braucht. Der Control Hub ist wirklich praktisch und mit seinem leichten Retro-Look auch durchaus charmant. Kurzum: in seiner Funktionalität und Qualität ist der Razer Kraken V4 Pro absolut tadellos. Nur ist das wichtigste Feature natürlich das haptische Feedback. Niemand sollte sich dieses Headset nur für den Klang kaufen, da gibt es allein von Razer günstigere Alternativen.

Über das Razer Freyja ist hier deutlich weniger zu sagen. Die einzige Aufgabe des Kissens ist es eben, zu vibrieren. Per Klettverschluss-Riemen könnt ihr es an eurem Stuhl befestigen. Wobei die Art des Stuhls ziemlich egal ist – solang er einen Sitz und eine Lehne hat. Ich habe einen Küchenstuhl benutzt, da ich als Schreibtischstuhl sonst einen höhenverstellbaren Hocker nutze.

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Im Test mit Cyberpunk 2077 und Final Fantasy 16

Nach all der Theorie sind die einzig wichtigen Fragen eigentlich: wie fühlt sich das denn an? Und lohnt sich das wirklich?

Zunächst zum Gefühl. Und da muss ich unterscheiden zwischen zwei Spiele-Kategorien. Nämlich denen, die einfach nur rumblen und denen, die zum Razer-Sensa-Programm gehören. Das sind etwa Final Fantasy 16, Silent Hill 2 Remake oder Frostpunk 2. Diese Spiele wurden speziell auf das haptische Feedback der Kopfhörer und des Kissens angepasst.

Die meiste Zeit habe ich aber mit Cyberpunk 2077 verbracht. Ein Spiel, das nicht speziell angepasst ist auf das haptische Feedback. Darum reagieren beide Geräte auf den Sound des Games. Dröhnt es besonders laut und basslastig, vibriert es besonders stark.

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Über die Software könnt ihr einstellen, wie intensiv einzelne Zonen vibrieren sollen. (Foto: t3n)

Und ich muss sagen: in Cyberpunk 2077 hat das wirklich die Immersion für mich gefördert. Nämlich da, wo es in der Spielwelt wirklich vibrieren würde. Etwa, wenn eine Straßenbahn über mir entlang rauscht. Oder ich im Auto durch die Stadt brettere. Am besten hat es mir aber in einem der Nachtclubs von Night City gefallen. Da wummert der Bass aus den Boxen und mein ganzer Körper vibriert tatsächlich mit. Das ist ziemlich eindrucksvoll.

Wobei ich sagen muss, dass mir das Gerumpel auf den Ohren doch recht schnell zu viel wird. Und hier verstehe ich das haptische Feedback auch am wenigsten. Das Kissen lässt meinen Körper den Bass spüren. Wenn ich im Auto sitze, spüre ich den Motor. Wieso aber vibrieren meine Ohren? Das fühlt sich wortwörtlich etwas aufgesetzt an. Sinnvoller fänd ich etwa sowas wie den Soundslayer, der um meine Schultern liegt und da vibriert.

Nun zu Final Fantasy 16. Hier ist das Feedback beider Geräte deutlich subtiler. Es vibriert nicht automatisch aus allen Röhren, wenn ein lauter Ton erklingt. Vielmehr spüre ich hier etwa im Kampf, wenn ich getroffen wurde. Oder wenn ich einen Zauber ausspreche, spüre ich, dass meine Schulterblätter vibrieren – so als würde der Feuerball wirklich aus meinen Armen kommen.

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In beiden Spielen merke ich einen deutlichen Unterschied, ob ich mit oder ohne haptisches Feedback spiele. Es fehlt dann schon irgendwas, wenn die Vibrationen nicht mehr durch meinen Körper fahren. Vielleicht sollte ich aber auch einfach mal über einen Massagesessel nachdenken.

Fazit

Dieses Fazit fällt mir schwer. Denn mir haben Headset und Kissen wirklich gut gefallen – das Feedback des Kissens aber deutlich mehr als das des Headsets. Dieses haptische Feedback gibt den Spielen eine weitere Dimension. Sie greifen auf den Körper über, wenn man so will.

Ich denke, dass diese Art der Technik, wenn sie noch weiter ausgereift ist, viele Gamer ansprechen kann. Wenn etwa die Motoren in so einem Kissen noch kleinteiliger sind, und etwa Treffer in einem Gefecht punktgenau spürbar machen. Oder wenn das alles mit VR verbunden wird und sowohl die räumliche als auch die körperliche Wahrnehmung sich verändern.

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Allein, aktuell kostet der Spaß eben ziemlich viel Geld. Und so kann ich nur sagen: Wem diese Art der Immersion wirklich wichtig ist, wer vielleicht auch abwarten mag, bis der Katalog an voll kompatiblen Games breiter ist, der oder die kann über einen Kauf nachdenken. Wenn es aber nur eines der beiden Geräte sein soll, würde ich das Razer Feyja empfehlen. Denn das geht wirklich schön durch Mark und Bein.

Gaming-Handhelds – 6 Geräte für unterschiedliche Ansprüche:

Gaming-Handhelds: 6 Geräte für unterschiedliche Ansprüche Quelle: Valve

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