Back to the Roots: Top-Distribution MX Linux gibt KDE-Version frei

MX Linux mit einem Plasma-Desktop ist ab sofort kein Wunsch mehr, sondern Wirklichkeit. Ende Juni hatten die Entwickler mit der MX-19.2 Beta 1 erstmals eine Version vorgelegt, die statt des Xfce-Desktop auf KDE Plasma setzt. Das erscheint auf den ersten Blick erstaunlich, allerdings basiert MX Linux zum Teil auf der im Jahr 2013 eingestellten Distribution Mepis, die bis zu ihrem Ende ebenfalls auf KDE als Standard-Desktop gesetzt hatte.
Nun also können Freunde des KDE-Desktop ebenfalls MX Linux wählen, ohne sich dabei stets nach ihrem bevorzugten Fenstermanager sehnen zu müssen. Umgekehrt müssen sich auch Freunde des bisherigen MX Linux nicht grämen: Alle Features, die MX vom Wettbewerb absetzen, bleiben auch der Plasma-Variante erhalten.

MX Linux KDE mit MX-Tools. (Screenshot: MX Linux)
Einziger Wermutstropfen (allerdings für ganz wenige Nutzer) dürfte sein, dass es von der Plasma-Edition, die am 16. August 2020 freigegeben wurde, keine 32Bit-Version gibt. Wissen solltet ihr zudem, dass MX Linux nicht die aktuellste KDE-Version 5.19, sondern die mit Debian Buster (Version 10) aktuelle Version 5.14.5 mitbringt. Im MX-Package-Installer stehen aber aktuellere Versionen, etwa über Debian Backports, ein Test-Repository oder als Flatpaks bereit.
Das ist MX Linux
MX Linux ist die Nummer eins im Distrowatch-Ranking. Das Betriebssystem entstand aus dem Zusammenschluss der ehemals getrennt entwickelnden Communities von Antix und Mepis, was die ungewöhnliche Herkunftsangabe Griechenland/USA erklärt.
MX Linux fokussiert sich klar auf die Desktop-Nutzung und will auch als OS für die Hosentasche wahrgenommen werden. Die Distribution basiert auf dem Stable-Branch der Haupt-Distros Debian und Antix und setzt in der Hauptversion auf die schlanke Xfce-Umgebung. Xfce ist in Sachen Bedienung besonders nah an Windows angelehnt und bringt den vertrauten Look mit.
Neben der eleganten Optik überzeugt MX Linux mit einem hohen Grad an Abstraktion in der Systemkonfiguration und deren Handling. Nahezu alle Einstellungen können in der grafischen Oberfläche der eigens entwickelten MX Tools vorgenommen werden. Das System gilt als überaus stabil und hochperformant.
Die Einrichtung des Systems kann ohne Linux-Kenntnisse vorgenommen werden. Die Installation wird aus dem Live-System initiiert. Um die Partitionierung kümmert MX Linux sich automatisch, erlaubt aber natürlich den Eingriff des Nutzers.
Bei den Zusatz-Apps bleibt MX Linux bei bewährter Kost, also Firefox für das Web, Gimp für die Bildbearbeitung, Libreoffice fürs Büro. Weitere Software lässt das System auf verschiedenen Wegen ein. Mit dem MX Package Installer erhalten Nutzer einfachen Zugriff auf die populärsten Apps, sortiert nach Einsatzkategorien. Der Installer nutzt zudem die Flatpak-Technologie. Linux-Veteranen können aber auch APT oder Synaptics für die Softwareverwaltung verwenden.
Die aktuelle Hauptversion von MX Linux 19.2 wurde am 2. Juni 2020 freigegeben. Die Version setzt Xfce 4.14 und den Kernel 5.6 ein. Für die Aktualisierung des Systems ist ein eigener Updatemanager zuständig, der sich bei Bedarf beim Nutzer meldet und verfügbare Updates signalisiert.
Anders als andere Distros bietet MX Linux weiterhin eine Version mit 32Bit-Kernel an. Neben der Hauptversion mit 64Bit-Kernel können Nutzer besonders aktueller Hardware auch eine darauf optimierte Variante herunterladen. Alle Versionen stehen als ISO oder Torrent zum Download bereit.
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Danke für den Beitrag.
Eine 32-bittige Desktop-Version ohne KDE ist nicht so schlimm. Ich habe noch einen 32-bit Laptop von 2006 (Intel Core Duo, danach drangen 64-bit CPUs in den Desktop Bereich). Debian mit KDE habe ich darauf mal ausprobiert – Spaß macht das nicht mehr so sehr, da die mittlerweile 2 GB RAM und die betagte CPU einfach überfordert sind.
Momentan läuft Debian + LXQT, aber nach dem Beitrag ist auch MX Linux tatsächlich interessant. Denn mit Debian (zuvor 32-bit Lubuntu) läuft zwar alles rund, aber Herunterfahren, aber besonders der Startvorgang dauert schon arg lang.